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zu stellen. Sie entsandten nur einige Beamte und stellten einen großen
Segelkutter sowie zwei große Walfischfängerboote zur Verfügung. Die
Engländer stellten ebenfalls einen Regierungskommissarius, 30 gut be—
waffnete und ausgebildete Eingeborene, die in Australien Polizeidienste
mit großem Erfolg verrichteten, eine Anzahl von weißen Anführern so—
wie von Ingenieuren, eine Dampfbarkasse und Eingeborene als Heizer
für diese. Im Jahre 1896, um die Zeit, zu welcher programmäßig
die Tugeri ihren Raubzug an der Mündung des Baxterflusses zu be-
ginnen pflegten, versammelte sich die Expedition auf der Insel Darn
und machte sich auf eine Expedition von dreißig Tagen gefaßt. Der
Segelkutter, die „Juanita“, hatte die Aufgabe, Kohlen und Proviant
für die Expedition herbeizuschaffen. Die Dampfbarkasse, ebenso die
großen Walfischfängerboote wurden mit Munition, Kochgeschirr, Proviant,
Zelten, Verbandzeug, dem Gepäck der Weißen und mit Waffen beladen.
Die Barkasse war 45 englische Fuß lang und 7 Fuß breit. Sie
hatte eine besondere Erhöhung des Außenbords, einerseits um das
Hinüberbrechen der Wellen zu verhindern, dann aber auch um den
Mannschaften Schutz gegen die vergifteten, sehr gefährlichen Pfeile der
Tugeri zu gewähren. Die Dampfbarkasse nahm die beiden mit Mann-
schaften und Vorräten beladenen Walfischboote ins Schlepptau und ging
nach Saibai. Hier fanden sich bereits Flüchtlinge von der westlich ge-
legenen Küste, welche meldeten, daß die Tugeri im Anzuge wären. Ge-
waltige Rauchwolken über den Wäldern verrieten die menschenvernichtende
Tätigkeit der Tugeri. Mit den Weißen verfügte die Expedition ungefähr
über vierzig Bewaffnete. Es war dies gegen 600 mit vergifteten Pfeilen
bewaffnete tapfere Eingeborene nicht viel. Im Kriegsrat wurde daher
beschlossen, das Hauptaugenmerk auf die Fortnahme der Boote der
Tugeri zu richten. Die Kanus sind aus einem Stück geschnitzt, und bei
den einfachen Werkzeugen jener Insulaner dauert es zwei bis drei Jahre,
bis ein solches Kanu hergestellt ist. Natürlich sollten die Feinde die Macht
der Europäer kennen lernen, nachdem sie bisher leichtes Spiel mit den meist
wehrlosen Eingeborenen gehabt hatten. Nun begab sich die Expedition
nach der Insel Boigu, die vor der Mündung des Baxterflusses liegt.
Posten wurden aufgestellt, und am nächsten Tage sah man in langer
Reihe die Kanus der Tugeri sich nähern. Man wartete, bis sie auf
gleicher Höhe mit der Insel waren, dann wurden die Walfischboote,
welche von den eingeborenen Polizisten gerudert wurden, nach Westen