Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Zwanzigster Jahrgang. 1892. (20)

— 187 — 
verzichtet und durch die von der obersten Landes-Finanzbehörde anzuordnenden besonderen Kontrolen 
die Möglichkeit einer Beimischung von Stärkezucker oder Stärkesyrup zu den Abläufen vor deren 
steueramtlicher Abfertigung aus der Fabrik mit genügender Sicherheit ausgeschlossen erscheint. 
Sowohl die Amtsstellen, als auch die Chemiker haben bei der Polarisation der Abläufe *i 
die Vorschriften der Anlage C zu beachten. Anr.. 
nl 
§. 3. Auf Syrupraffinerien, in welchen Zuckerabläufe einem Reinigungsverfahren unter- e 
worfen werden, finden die in den §§. 8 bis 41 des Gesetzes enthaltenen Bestimmungen sowie die 
bezüglichen Ausführungsvorschriften entsprechende Anwendung. 
In Fällen des Bedürfnisses können mit Genehmigung der obersten Landes-Finanzbehörde 
Erleichterungen-gewährt oder kabändernde Vorschriften ertheilt werden. Insbesondere kann für Raffi- 
nerien, welche ausschließlich steuerpflichtige Abläufe verarbeiten, vorgeschrieben werden, daß von diesen 
die Zuckersteuer bei der Einbringung in die Raffinerie, nach Befinden unter Gewährung eines Ge- 
wichtsabzuges für Raffinationsverlust, zu erheben ist. 
Für solche Syrupraffinerien, welche ausschließlich steuerfreie Zuckerabläufe verarbeiten und 
deren Fabrikate niemals den Quotienten von 70 erreichen, kann die Beaufsichtigung auf Grund einer 
geeigneten Buchführung, verbunden mit öfterer Ermittelung des Quotienten der bezogenen Abläufe 
und der hergestellten Fabrikate, angeordnet werden. 
Nr. 2. Zu §. 3 des Gesetzes. 
§. 4. Die Einrichtung der Hebe-Register über die Einnahme aus der Zuckersteuer wird von l. Zucker- 
den obersten Landes-Finanzbehörden oder auf deren Ermächtigung von den Direktivbehörden vor= steuer- 
geschrieben. Hebe-Register. 
Das Muster 1 dient dabei als Vorbild. uster 
  
8. 5. Die Zuckersteuer wird den zu ihrer Entrichtung Verpflichteten gegen Bestellung voller I. Stundung 
Sicherheit auf sechs Monate gestundet. der Zucker- 
Wird nur eine dreimonatliche Stundung beansprucht, so kann von der Sicherheitsbestellung steuer. 
ganz oder zum Theil abgesehen werden, wenn der Steuerpflichtige als zuverlässig und hinreichend 
sicher bekannt ist. 
Die obersten Landes-Finanzbehörden bestimmen, in welcher Weise Sicherheit zu leisten ist 
und unter welchen Voraussetzungen die gestundeten Steuerbeträge vor Ablauf der Stundungsfrist 
eingezogen werden können. 
Sämmtliche Stundungen erfolgen auf Gefahr und Rechnung des die Stundung gewährenden 
Bundesstaates. 
§. 6. Eine Stundung von Steuerbeträgen unter 100 JAX/ findet, abgesehen von dem im 
S. 7 Absatz 2 gedachten Falle, nicht statt. 
§. 7. Derjenige, welchem Zuckersteuer gestundet wird, hat über jeden einzelnen, im Hebe- 
Register anzuschreibenden Betrag der Hebestelle ein Stundungsanerkenntniß zu übergeben. 
Zuverlässigen Steuerpflichtigen kann vom Hauptamt gestattet werden, über sämmtliche im 
Laufe eines Tages zur Anschreibung kommende Einzelbeträge am Schlusse der Dienststunden nur ein 
Anerkenntniß abzugeben. In diesem Falle genügt es, daß der Gesammtbetrag der im Laufe des 
Tages angeschriebenen Steuer mindestens 100 —¼ beträgt. In dem Anerkenntnisse sind die Einzel- 
beträge aufzuführen. 
§. 8. Die Stundungsfrist beginnt mit dem Tage der Fälligkeit. Die gestundeten Beträge 
sind am 25. Tage des Monats, in welchem die Stundungsfrist abläuft, und wenn dieser auf einen 
Sonn= oder Festtag fällt, am vorhergehenden Werktage einzuzahlen. 
Wer es einmal versäumt, die Zahlung pünktlich zu leisten, hat auf fernere Stundungs- 
bewilligung keinen Anspruch. 
Nr. 3. Zu §. 6 des Gesetzes. Befreiung von 
§. 9. Die näheren Bestimmungen zur ausführung des §. 6 des Gesetzes enthält die An- der ue 
lage D nebst der zugehörigen Anleitung Anlage E. n 
32“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.