Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1900. (28)

Aulage 4. 
(RN. O. F. 20.) 
Anleitung 
zur 
Prüfung der Nebenerzeugnisse des Reinigungsverfahrens, die im 
Nachlauf enthalten sind (Fuselöl). 
In ein reines und trockenes Probirglas wird bis zu einem dem Raumgehalte von 30 Kubikcenlimeter 
entsprechenden Striche Chlorcalciumlösung von 1,225 Dichte gebracht; sodann wird bis zu einem den 
Raumgehalle von 40 Kubikcentimeter anzeigenden Striche das zu untersuchende Fuselöl aufgefüllt. Hierauf 
wird das Glas mit einem gut passenden Korke verschlossen und eine Minute lang kräftig geschüttelt. 
Man stellt alsdann das Gefäß senkrecht auf und läßt die beiden Schichten sich sondern. Etwa an den 
Wänden sitzende Oeltröpfchen entfernt man durch sanftes, senkrechtes Klopfen auf die Handfläche oder 
durch Drehen der Röhre zwischen den Fingern. Haben sich nunmehr die beiden Schichten gesondert, so 
soll die obere Schicht nach unten hin wenigstens noch bis zu dem mit 32,5 Kubikcentimeler bezeichneten 
Striche reichen, also wenigstens 7,5 Kubikcentimeter betragen. 
Demnächst werden in ein zweiles trockenes Glas 100 Kubikcentimeter des zu untersuchenden Fuselöls 
gefüllt und 5 Kubikcentimeter reinen Wassers (destillirtes oder allenfalls Regenwasser) hinzugefügt. 
Wiederum wird das Glas mit einem gut passenden Korke verschlossen und eine Minute lang kräftig 
geschüttelt. Hierauf soll das Gemisch trübe erscheinen. 
Die bei diesem Verfahren zu verwendende Chlorcalciumlösung wird entweder fertig aus Apotheken 
bezogen und mit einem amtlich beglaubigten Aräometer bei einer Temperatur von nahezu 15 Grad Celsius 
geprüft oder hergestellt, indem man 25 Gramm wasserfreies Chlorcalcium in 75 Kubikcentimeter Wasser 
löst und die Lösung, falls sie nicht klar sein sollte, filtrirt. Die Lösung ist in einem gut verschlossenen 
Glase aufzubewahren.
	        
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