Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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auf. Der Anfang Dezember fällige vierte Dampfer 
„Hungaria“ traf erst zu Ende des Berichtsjahres 
ebenfalls vollbeladen in Basra ein. 
Die Frachtsätze standen gegen Ende des 
Berichtsjahres folgendermaßen: 
I. Bei dem englischen Schiffstrust im persischen 
Golfe (Bucknall Brothers, Frank Strick & Co., 
West Hartlepool, Steam Navigation Co.): 
von London nach Basra pro 40 Kubikfuß 
oder 1000 kg Gewicht = 32 sh 6 4 
10 v. H. 
von Basra nach tl Maßfracht T 
5Sh; 
— 
von Basra nach Marseille pro 
von Basra nach London0 Kubitfuß 
bei der Hamburg —Amerika-Linie: 
von Hamburg nach Basra pro Kubikmeter 
(ie nach der Warenpackung): 20, 25, 30 Mk. 
.von Basra nach Port Said Maßfrach, ! 1õ sl 
von Basra nach Marseille! pro 5##, 
von Basra nach Hamburgs|#r auo 1786. 
Für Getreide hatten sowohl die Hamburg— 
Amerika-Linic als auch die englischen „Combined“= 
Dampfer für den Transport von Basra nach 
Marseille oder Hamburg pro 900 kg Gewicht den 
gleichen Frachtsatz von 17 sh 6 d. 
Der Grund für den so günstigen Erfolg des 
deutschen Verkehrsunternehmens im persischen Golfe 
ist einerseits in den allgemeinen Verhältnissen des 
Handels und Wandels in diesen Gebieten, ander- 
seits in der richtigen Wahl der Agenturen zu 
suchen. 
Die gesamte einheimische Bevölkerung, ins- 
besondere natürlich die Handelswelt, hat die Neu- 
gründung der deutschen Dampferlinie mit Freude 
begrüßt. 
Die Schiffe der Hamburg—Amerika-Gesellschaft 
laufen nach Ausfahrt von Hamburg zunächst Ant- 
werpen an. Von dort hat sich ein lebhafter Handel 
mit belgischem Zucker herausgebildet. Weniger 
Aussichten scheint Marseille zu bieten; die dortigen 
großen Zuckerraffinerien haben sich auf Jahre 
hinaus mit den englischen Reedereien Bucknall 
Bros. und Frank Strick & Co. für den Trans- 
port ihrer Ware festgelegt. 
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats 
in B d.) 
— 
1 
— 
1— 
— 
  
Citeratur. 
„Wirtschafts-Atlas der deutschen 
nien.“ Zweite verbesserte Auflage. 
Anläßlich seines zehnjährigen Bestehens hat das 
Kolonial-Wirtschaftliche Komitee im Dezemberv. Is. 
Kolo-= 
  
einen „Wirtschafts-Atlas der dentschen Kolonien“ 
herausgegeben, der zum ersten Male eine karto- 
graphische Darstellung der wirtschaftlichen 
und Verkehrsverhältnisse der deutschen 
Kolonien umfaßt. Die erste Auflage 2000 war 
bereits nach wenigen Monaten vergriffen. 
Die dem eigenartigen Werke gezollte An- 
erkennung sowie die Neubestellung von über 
1900 Exemplaren, insbesondere durch Schulen, 
veranlaßte eine Neuauflage, die durch die neuesten 
wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erkundungen 
verbessert und ergänzt und durch das neueste 
statistische Material über koloniale Eisenbahnen, 
Post-, Telegraphenstationen und Telephonanschlüsse 
sowie über die Ein= und Ausfuhr der deutschen 
Kolonien orweitert worden ist. 
Anfang September wird die zweite Auflage 
des „Wirtschafts-Atlas der deutschen Kolonien“, 
enthaltend zehn Kartenblätter 4% 23 Seiten Tert, 
erscheinen. Die Abgabe erfolgt zum bisherigen 
Preise von 5 Mk. ausschließlich Porto durch das 
Kolonial-Wirtschaftliche Komitee, Berlin, Unter den 
Linden 43, und durch den Buchhandel. 
  
Gasser, Dr. Max: 
Basisapparate und 
methoden. 64 S. 2 T. München 1907. 
Lindauersche Buchhandlung. 2 Mk. 
—.— Eine Basismessung mit Invardraht, 
Mikroskop und Lupe. Mün- 
chen 1907. Lindauersche Buchhandlung. 2 Mk. 
In der ersten der beiden Broschüren beschreibt 
der Verfasser die verschiedenen seit den ältesten 
Zeiten für Basismessung in Gebrauch genommenen 
Apparate und ihre Anwendung. Interessant sind 
vor allem die ausführlichen Angaben über die 
jetzige Vervollkommnung der nicht starren Basis- 
apparate und die wohl nun allgemein anerkannte 
Brauchbarkeit des Invardrahtes zur Grundlinien- 
messung. 
Gasser selbst hat mit Invardraht praktische 
Versuche angestellt und seine Erfahrungen in der 
zweiten besonders lesenswerten Schrift zusammen- 
gestellt. 
Zur Entwicklung der 
Basismessungs-- 
Edw. Jarobson u. Dr. jur. J. H. van Hasselt: 
Die Verfertigung der Gong in Sama- 
rang. Mit 12 Lichtdrucktafeln und 12 Abbil- 
dungen im Text. Buchhandlung und Druckerei 
vormals E. J. Brill. 1907. 
Sehr eingehende, auf sorgfältigen Studien an 
Ort und Stelle beruhende Monographie.
	        
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