Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Sechsunddreißigster Jahrgang. 1908. (36)

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Glasstabe zu einer pulverförmigen Masse zerdrückt. Alsdann wird das verschlossene Gläschen 20 Minuten 
lang in Wasser von 15 bis 16° gestellt. Hierauf bringt man den Inhalt des Gläschens in einen 
kleinen, mit Wattestopfen versehenen Trichter und bedeckt diesen mit einem Uhrglase. Nachdem die 
klare Flüssigkeit abgetropft ist, werden Glasstab, Gläschen und Trichterinhalt fünfmal mit je 0,, ccm 
kaltem Petroleumäther nachgewaschen. Der am Glasstabe, im Gläschen und Trichter sich befindende 
ungelöste Rückstand wird alsdann in Ather gelöst, die Lösung in ein Glasschälchen gebracht und der 
Rückstand nach dem Verdunsten des Athers bei 100° getrocknet. Darauf setzt man 1 bis 2 cem Essig= 
säureanhydrid hinzu, erhitzt unter Bedeckung des Schälchens mit einem Uhrglas auf dem Drahtnetz 
etwa ½ Minute lang zum Sieden und verdunstet den Uberschuß des Essigsäureanhydrids auf dem 
Wasserbade. Der Rückstand wird drei= bis viermal aus geringen Mengen, etwa 1 cem absolutem 
Alkohol umkristallisiert. Die einzelnen Kristallisationsprodukte werden unter Anwendung eines kleinen 
Platinkonus, der an seinem spitzen Ende mit zahlreichen äußerst kleinen Löchern versehen ist, durch 
Absaugen von den Mutterlaugen getrennt. Von der zweiten Kristallisation ab wird jedesmal der 
Schmelzpunkt bestimmt. Schmilzt das letzte Kristallisationsprodukt erst bei 117° (korrigierter Schmelz- 
punkt) oder höher, so ist der Nachweis von Pflanzenöl als erbracht und das Fett als verfälscht im 
Sinne des § 21 der Ausführungsbestimmungen D anzusehen. 
h) Bestimmung der freien Fettsäuren (des Säuregrads). 
5 bis 10 8 Fett werden in 30 bis 40 com einer säurefreien Mischung gleicher Raumteile Alkohol 
und Ather gelöst und unter Verwendung von Phenolphthalein (in einprozentiger alkoholischer Lösung) 
als Indikator mit ½10 Normal-Alkalilauge titriert. Die freien Fettsäuren werden in Säuregraden 
ausgedrückt. Unter Säuregrad eines Fettes versteht man die Anzahl Kubikzentimeter Normal-Akkali, 
die zur Sättigung von 100 g Fett erforderlich sind. 
Sollte während der Titration ein Teil des Fettes sich ausscheiden, so muß von dem Lösungs- 
gemische von neuem zugesetzt werden. 
Schlußbericht. 
Nach Beendigung der Untersuchung ist deren Ausfall dem zum Beschauer bestellten Tierarzte 
schriftlich mitzuteilen, soweit dieser das Beschaubuch führt.
	        
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