Full text: Das Eiserne Buch.

  
  
In einem Worte ist es unmöglich, über einen 
seit Menschengedenken bisher in dieser Größe noch 
nicht dagewesenen hergang, dessen Nonsequenzen fast 
keines unserer Lebensgebiete, draußen und drinnen, 
unberührt lassen, eine Meinung festzulegen, zumal 
man gegenwärtig seinen weiteren Derlauf und Kb- 
schluß noch nicht übersehen kann. 
Soviel aber steht schon jetzt fest, daß er Un- 
geahntes hat in die Erscheinung treten lassen. 
Wer hätte unserem Dolke, bei sonst noch so hoher 
Wertschätzung, eine solche begeisterte, von vollster 
Einheitlichkeit des Empfindens getragene Kraft zu- 
getraut, solchen Opfermut bis zum Ende! 
hüten wir uns gleichwohl vor einer gewissen 
Selbstbewunderung, die einem jetzt nicht selten 
entgegentritt, und vergegenwärtigen wir uns, daß es 
eine höhere Leitung war, unter deren Knrufung 
unser Dolk in das gewaltige Ringen hineinging, daß 
es weltgeschichtliche Entwicklungen sind, die sich 
bier abspielen, in deren Walten wir nur Werkzeuge 
sind! Entnehmen wir aus dieser großen Seit, mag 
das Ende des Kriegs sein wie es will, für immer ein 
festes gegenseitiges Dertrauen, Selbstbewußtsein, 
das Gefühl der Pflicht, und die Erkenntnis, daß es 
auch die Kufgabe jeder glückverheißenden Jukunft sein 
wird, darzutun, daß nur Süchtigkeit, ehrliches Streben, 
praktischer inn, ideale Bemühung, die Pole sein 
können, um die sich ein Dolks= und Staatsleben be- 
wegen muß, wenn anders es einen wahren FSortschritt 
und den Gewinn einer vollen Srucht auch aus einer 
solchen Seit erringen soll! von heydebrand, 
Citglied des Reichstags. 
  
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