g. 3.
Die Arbeiten des Deichverbandes werden nicht durch Naturalleistungen
der Deichgenossen, sondern fuͤr Geld aus der Deichkasse ausgefuͤhrt.
Die erforderlichen Mittel zur Herstellung und Unterhaltung der Sozie-
tätsanlagen, zur etwaigen Besoldung von Deichbeamten und zur Verzinsung
und Tilgung der zum Besten des Verbandes etwa kontrahirten Schulden sind
von den Deichgenossen nach dem von der Regierung auszufertigenden Kataster
aufzubringen.
g. 4.
In dem Deichkataster werden alle von der Verwallung geschützten und
bisher im Rückstau belegenen Grundstücke nach folgenden Klassen eingeschätzt:
I. Klasse: die Hof= und Baustellen, Gärten, die Aecker und Wiesen,
II. Klasse: die Forstgrundslücke.
Die Grundstücke der ersten Klasse werden mit ihrer vollen Fläche, die
Forstgrundstücke mit einem Fünftheil des wirklichen Flächeninhalts veranlagt.
Das Kataster wird von dem Deichregulirungs-Kommissarius aufgestellt.
Behufs der definitiven Feststellung des Kakasters ist dasselbe von dem Deich-
regulirungs-Kommissarius dem Deichamte vollständig, dem Rittergute Randau,
dem Königlichen Forstsiskus und den Gemeindevorständen extraktweise mitzu-
theilen und ist zugleich im Amtsblatte der Regierung zu Magdeburg eine vier-
wöchentliche Frist bekannt zu machen, innerhalb welcher das Kataster von den
Betheiligten bei den Gemeindevorständen und dem Kommissarius eingesehen und
Beschwerde dagegen bei demselben angebracht werden kann. Die eingehenden
Beschwerden, welche auch gegen die Anzahl und das Verhältniß der Kataster-
klassen gerichtet werden können, sind von dem Deichregulirungs-Kommissarius
unter Zuziehung der Beschwerdeführer, eines Deichamtsdeputirten und der er-
forderlichen Sachverständigen zu untersuchen.
Die Sachverständigen ind hinsichtlich der Grenzen des Inundations-
gebietes und der sonstigen Vermessung ein vereideter Feldmesser oder nöthigen-
falls ein Vermessungsrevisor, hinsichtlich der Bonitäkt und Einschätzung zwei
ökonomische Sachverständige, denen bei Streitigkeiten in Betreff der Ueber-
schwemmungsgefahr ein Wasserbauverständiger beigeordnet werden kann.
Alle diese Sachverständigen werden von der Regierung ernannt.
Mit dem Resultate der Untersuchung werden die Betheiligten, nämlich
die Beschwerdeführer einerseits und der Deichamtsdeputirte andererseits, bekannt
gemacht; sind beide Theile mit dem Resultate einverstanden, so hat es dabei
sein Bewenden, und wird das Deichkataster demgemäs berichtigt. Anderenfalls
tritt die Entscheidung der Regierung ein. Wird die Beschwerde verworfen, so
treffen die Kosten derselben die Beschwerdeführer.
Binnen sechs Wochen nach erfolgter Bekanntmachung der Entscheidung
ist Rekurs dagegen an den Minister für die landwirthschaftlichen Angelegen-
heiten zulässig.
(Kr. 6001.) Nach