Full text: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten. 1886. (77)

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(Nr. 9111.) Verordnung, betreffend die Auseinandersetzung zwischen dem kommunalständischen 
Verbande im Regierungsbezirk Cassel und dem kommunalständischen Verbande 
im Regierungsbezirk Wiesbaden wegen der dem Landkreise Frankfurt a. M. 
zugetheilten Gemeinden des bisherigen Kreises Hanau. Vom 15. März 1886. 
Wi Wilhelm b von Gottes Gnaden König von Preußen r. 
verordnen zum Zwecke der Auseinandersetzung zwischen dem kommunalständischen 
Verbande im Regierungsbezirk Cassel und dem kommunalständischen Verbande im 
Regierungsbezirk Wiesbaden wegen der dem Landkreise Frankfurt a. M. zu- 
getheilten Gemeinden des bisherigen Kreises Hanau, nachdem hierüber ein Ueber- 
einkommen zwischen den genannten Verbänden bis zum 1. Januar d. J. nicht 
zu Stande gekommen ist, auf Grund der #. 110 und 113 der Kreisordnung 
für die Provinz Hessen-Nassau vom 7. Juni 1885 (Gesetz-Samml. S. 193), 
unbeschadet aller Privatrechte Dritter, was folgt: 
S. 1. 
Die durch §. 1 der Kreisordnung für die Provinz Hessen-Nassau vom 
7. Juni 1885 (Gesetz= Samml. S. 193) und Artikel I des Gesetzes über die Ein- 
führung der Provinzialordnung vom 29. Juni 1875 in der Provinz Hessen- 
Nassau vom 8. Juni 1885 (Gesetz-Samml. S. 242) von dem bisherigen Kreise 
Hanau, sowie dem Kommunalverbande des Regierungsbezirks Cassel abgetrennten 
und, mit Ausschluß des Praunheimer Gemeindewaldes, dem neugebildeten Land- 
kreise Frankfurt a. M., sowie dem Kommunalverbande des Regierungsbezirks 
Wiesbaden zugetheilten Gemeinden: Stadt Bockenheim, Eckenbeim, Eschersheim, 
Ginnheim, Praunheim, Preungesheim, Berkersheim und Seckbach, beziehungs- 
weise deren Angehörige scheiden aus allen Rechten und Pflichten, welche ihnen 
gegenüber dem Kommunalverbande des Regierungsbezirks Cassel und dessen An- 
stalten zustanden, beziehungsweise oblagen, am 1. April 1886 aus, und treten 
gleichzeitig in den Kommunalverband des Regierungsbezirks Wiesbaden mit den 
gleichen Rechten und Pflichten wie die übrigen Angehörigen dieses Verbandes ein. 
g. 2. 
Der Geschäftsbezirk der Landeskreditkasse und der Hessischen Brandversicherungs- 
anstalt zu Cassel, sowie der Leihbank zu Hanau und des Leih= und Pfandhauses 
zu Fulda bleibt in bisheriger Weise so lange bestehen, bis die Gleichstellung 
desselben mit dem künftigen Bezirke des Casseler Kommunalverbandes im gesetz- 
lichen Wege erfolgt. Soweit bei dieser gesetzlichen Regelung nicht anderweitige 
Bestimmungen getroffen werden, übernimmt der Kommunalverband des Regierungs- 
bezirks Cassel die Verpflichtung zur Vertretung beziehungsweise Schadloshaltung 
der vorbezeichneten acht Gemeinden in Betreff aller Ansprüche, welche gegen dieselben 
(Fr. 9111.) 10
	        
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