Full text: Gesetzsammlung für das Fürstentum Reuß älterer Linie. 1912. (61)

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2. Die weitere Zerlegung und die Untersuchung der in der Bauchhöhle ge- 
legenen Organe erfolgt wie beim Pferde. 
5. Oeffnung und sp des Halses. 
(0 Zunächst sind die großen osine und Nerven zu untersuchen. Dann wird 
der gehlepf im Zusammenhange mit Zunge, Gaumensegel, Schlundkopf (Schlund). 
Luftröhre und Speiseröhre herausgeschnitten. Wenn Herz und Lunge schon vor der 
Untersuchung der Halsorgane herausgenommen worden sind ist darauf zu achten, 
daß kein Teil der Speiseröhre oder Luftröhre in der Wsthhl verbleibt. 
() Nunmehr werden die einzelnen Teile, z. B. Kehlkopf, Luftröhre, Speit 
röhre usw., vollständig geöffnet und ihre Beschaffenheit festgestellt. Dabei sind 
Muskeln des Kehlkopfs, die Schleimhaut des Kehlkopfs und der Luftröhre, 
Lymphknoten am Halse, die Mandeln, die Schilddrüse, die Speicheldrüsen und die 
Ohrtrompeten zu beachten. Schließlich ist das Verhalten der Halswirbelsäule und 
der Halsmuskeln festzustellen. Veränderte Abschnitte der Wirbelsäule werden am 
besten nach beendigter Zerlegung herausgenommen. 
6. Oessnung und Untersuchung der Schädelhöhle. 
8 15. 
Die Haut ist vom Kopfe abzuziehen, und der Kopf selbst vom ersten Hals- 
wirbel abzuschneiden. Nachdem hicrauf die Weichleile, die den Schädel bedecken, ab- 
getrennt worden sind, wird die Oberfläche der Schädeldecke geprüft. Dann wird die 
Schädeldecke durch Sägeschnitte abgetrennt. An der Schädeldecke werden sowohl die 
Schnittflächen wie die Innenfläche untersucht. Darauf wird die äußere Oberfläche 
der harten Hirnhaut geprüst. Sodann wird die harte Hirnhaut zunächst auf der 
einen Seite abgetrennt und zurückgeschlagen, um die Beschaffenheit ihrer inneren 
Oberfläche und der vorliegenden Abschnitte der weichen Hirnhaut zu bestimmen, und 
demnächst dasselbe an der anderen Seite ausgeführt. Jetzt wird der Sichelfortsatz 
vom Siebbein abgetrennt und zurückgeschlagen. Dann wird das Gehirn herausge- 
nommen und die Beschaffenheit der weichen Hirnhaut an den Seitenteilen und am 
Grunde des Gehirns bestimmt. Nachdem serner die Größe und Gestalt der Hirn- 
windungen festgestellt worden ist, werden die Seitenkammern des Gehirns geöffnet. 
Hat man dann den Inhalt und die Ausdehnung der Seitenkammern, die Beschaffen- 
heit ihrer Wandungen und der Adergeflechte ermittelt, so legt man eine Reihe glatter 
Schnitte durch die Halbkugeln des Großhirns, die gestreisten Körper und die Seh- 
hügel. Man spaltet durch einen senkrechten Schnitt die Vierhügel und das Klein- 
birn bis in die Sylvische Wasserleitung und die vierte Hirnkammer und durchschneidet 
die Brücke und das verlängerte Mark. An allen Teilen sind Farbe, Füllung der 
Gefäte und Festigkeit zu bestimmen. Am Schlusse untersucht man die harte Hirn- 
haut am Schädelgrunde, die Blutleiter und nach Entfernung der harten Hirnhaut 
die Knochen an den Seiten und am Grunde der Schädelhöhle.
	        
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