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Das Krokodil ist von den Gewässern der Tropen unzertrennlich, die
außerdem von zahllosen Wasservögeln bevölkert sind. Unter diesen sind
der Pelikan und der Flamingo, der Marabu, der Ibis und der Kormoran
hier heimisch, während viele Arten von Gänsen, Enten, Reihern, Strand-
läufern, Regenpfeifern, Schwalben als Zugvögel auftreten. Alle Gewässer
Afrikas sind sehr fischreich. Bekannte Plagen sind Termiten und Heu—
schrecken. Die der Viehzucht so gefährliche Tsetsefliege ist glücklicherweise
selten und nur in einigen Gegenden zu finden.
Einer französischen Jagdzeitung wird über den Zustand, in welchem
sich der berühmte Wildstand Afrikas befindet, folgendes berichtet:
Die Zeit ist vorüber, wo Südafrika das Paradies der Jäger war.
Die zahllosen Herden wilder Tiere, welche die Kapkolonie und den
Oranje-Freistaat durchstreiften, hatten, da sie beständig dieselben Wege
einschlugen, förmliche Pässe festgelegt. Im Vordertreffen lief ein Schwarm
Strauße, darauf geschlossene Bataillone aller Arten von Antilopen in
bedeutender Tiefe. Diese Infanterie, die ihre Hörner als Bajonette ge—
brauchte, wurde von einer starken Kavallerie geleitet, in welcher die
Quaggas im Rennen mit den Zebras wetteiferten. Eine zahlreiche Nach-
hut von Büffeln und Elefanten mit würdevollen Bewegungen deckte den
Marsch des Heeres, während Hunderte von Löwen dem Zuge der Dick-
häuter dicht folgten und die Nachzügler verzehrten. Von dieser wunder-
vollen afrikanischen Tierwelt, die vor 50 bis 60 Jahren noch ihren ersten
Glanz bewahrt hatte, ist wenig mehr geblieben. Wie in ein paar Jahren
die 7 bis 8 Millionen Büffel, die in den nordamerikanischen Steppen
umherschwärmten, bis auf wenige armselige Reste ausgerottet sind, ebenso
unbarmherzig hat die Kugel des Jägers unter den afrikanischen Dick-
häutern aufgeräumt. Von 1893 bis 1899 hat in der englischen Kolonie
der Goldküste eine Million Affen die Schönheit ihres schwarzen, seiden-
schillernden Pelzes mit ihrem Leben bezahlen müssen. An afrikanischen
Elefanten werden jährlich über 50 000 von den Elfenbeinjägern erlegt, und
wenn nicht schleunigst Schutzmaßregeln ergriffen werden, so kann man
den Tag vorherbestimmen, wo den afrikanischen Elefanten das Schicksal
des Mammuts ereilt hat. In das größte Erstaunen wurde der Sultan
von Sansibar versetzt, als er im Londoner Zoologischen Garten dem be-
rühmten Jumbo begegnete, wie er vom Morgen bis zum Abend eine
fröhliche Schar Kinder auf seinem Rücken durch den Garten trug. Der
afrikanische Machthaber konnte nicht begreifen, daß noch niemand versucht.