welche darum gebeten hat, zur Verfügung zu
stellen.
i
Der Aufschwung des Handels dauert augen-
blicklich noch fort.
Doch werden jetzt keine
Lizenzen sür Wassen und Munition mehr ge-
geben. Die Herero haben über
hältnisse gekauft und brauchen zur Zeit nichts
mehr.
Große Transporte von Ochsen sind schon
im Februar, März und April er. nach der
Kap-Kolonie gegangen, im Ganzen 20 000 Stück.
Jetzt gehen wieder große Transporte ab.
Die Schutztruppe für Südwest-Afrika in Windhoet.
Der Bau der Umerlunftsräume für die
Schutztruppe in Windhoel ist in letzter Zeit
sehr gefördert worden. In der Ziegelei, welche
einen Flächenraum von 2500 QCm bedeckt, herrscht
rege Thätigkeit. Gefreiter Wede stellt alle
drei Wochen 20 000 Ziegel her, die besser als
alle anderen in Damara-Land gebrannten Ziegel
sind. In derselben Zeit werden außerdem
10 000 Lustziegel gesertigt.
noch mehr Ziegel gebraucht. Es ist des-
halb beabsichtigt, noch einen Osen herstellen
zu lassen. Auch sollen in der nächsten Zeit
Versuche zur Bereitung eines besseren Mörtels
gemacht werden. Der Bau wird nachdrücklich
gesördert im Interesse der Gesundheit der
Maunschaften, welche in Windhoel weniger gut
als in Tsaobis ist.
Beschäftigt sind von den Eingeborenen an
dem Bau 2 Fahrer, 2 Ochsenleiter, 20 Ziegel-
arbeiter und 1 Maurer. Als Vorarbeiler und
Maurer sind 1. Reiter eingesiellt. Unter den
eingeborenen Arbeitern sind die Vastards am
brauchbarsten als Ziegler, am wenigsten thätig
sind die Hottentollen. Die Bergdamara hatten
die Mitte.
In Groß Windhoel wird mit der Anlage
eines Garteus im Mai begonnen werden. Der
einen halben Hellar große Garten von Klein
Windhoel ist mit Stacheldraht eingesaßt und
liesert schon seit drei Wochen Gemüse für dic
Mannschaft. In ihm sind ein Reiler und zwei
schwarze Frauen beschäftigt. Gepflaunzt lann
das ganze Jahr hindurch werden. Im Sep-
ltember sollen Ableger vom Pfirsichbaum, Feigen-
laltus und Wein angepstanzt werden.
Die trockene Zeil von Juni bis November
soll benutzt werden, um Wasserbassins zur Be
rieselung der Gärten und zum Waschen her-
zustellen. Da das Wasser der warmen Quellen
schlecht schmeckt, wird bei der Anlage der Mann
ihre Ver-
schaftsräume darauf Bedacht genommen werden,
das Regenwasser der Dächer in einer großen
Cisterne und in eisernen Wasserbehältern zu
sammeln und als Trinlwasser zu benutzen.
Baumwollen- und sonstige Kuliuren im Togo-
Gebiet.
Der Pflauzer Goldberg hat aus Togo
einen weiteren Bericht 5) über seine Versuche
mit Baumwollenkultur eingereicht, welchem wir
Folgendes entnehmen:
Am 8. April verließ ich Kamerun und
landete am 20. April in Klein Popo.
Jahre
Trotzdem werden
Hier war meine ersie Arbeit, die im letzten
gepflanzten Vaumwoll Versuchsselder
gründlich zu reinigen, die alten Baumwoll=
pflanzen einzustußen zu beschneiden —, neues
Holz zur diesjährigen Ernte zu schaffen und
frisches Land zur Anlage cines neuen Ver-
suchs Feeldes herzurichten.
in Sebbe befindlichen Versuchsfelder
sahen oor dem Beschneiden gesund und frisch
aus, verloren aber hiervon später immer mehr
und mehr, so daß sogar ein Theil Büsche ab-
starben und durch nene Pflanzen ersetzt werden
mußten. Sca-Island- Pflanzen lilten am
meisten; der Grund hierfür ist in der lange
anhaltenden Trockenzeit von November bis
Anufang Mai zu suchen, die diesem seinen Ge-
wächs schädlich ist, während die gröberen
Sorten, die durch stärkeres Holz und Wurzel
vor dem Austrocknen mehr geschützt sind, diese
leichter überstehen.
Durch die gemachten Ersahrungen bin ich
zu der Ansicht gelommen, daß reine Sea. J.
land Saat in der Nähe der Togo-Küste nicht
als peremirend behandelt werden dars, sondern
daß diese Saat jährlich neu gepflanzt werden
muß. „Nanling“ und eine „Indische Up-
land= Sorte haben sich jett erholt und be
ginnen bereits Blüthen zu treiben.
Ein neues Stück Buschland von 330)0 um
ist gereinigt, umgegraben und Ende Mai mit
Sea Island und Hawlin= Prolisie Cotton
Samen bepflanzt worden. Bei einer größeren
Fläche, welche gleichsalls mit Baumwolle be-
pflanzt werden soll, ist mit dem Abhanen des
Busches begonnen worden.
Die im Oltober 1890 in Porto Seguro
und Lome gepflanzle „Upland“-Hawkin-
Prolisic-Cotton Baumwolle ist kräftig und
gesund. Kurz nach dem Beschneiden der
Büsche in Lome — das in Porto Seguro
Vergl. S. 211 des laufenden Jahrganges.