Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

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Kaiserliche Schutgtruppen. 
Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. 
A. K. O. vom 14. April 1898. 
Voertner, Stabsarzt, Gesuch um Belassung bei der Schutztruppe auf weitere drei Jahre genehmigt. 
Dr. Hildebrandt, Assistenzarzt, bisher vom Landwehr-Bezirk Hildesheim, mit dem 19. April d. Is. aus 
dem Heere ausgeschieden und mit dem 20. April d. Is. als Assistenzarzt mit seinem bisherigen 
Patent in der Schutztruppe angestellt. 
Schutztruppe für Südwestafrika. 
A. K. O. vom 14. April 1898. 
Dr. Lübbert, Stabsarzt, zum Oberstabsarzt 2. Klasse befördert. 
Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst geruht, dem Premierlientenant 
Lannenberg von der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika die Genehmigung zur Anlegung des ihm von 
Leiner Majestät dem Sultan verliehenen Osmanie-Ordens 4. Klasse zu ertheilten. 
  
Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst zu bestimmen geruht, daß 
die solgenden von Theilen der Schutztruppe für Kamerun in den Jahren 1895 und 1896 ausgeführten 
Kiegszüge im Sinne des § 23 des Gesetzes, betreffend die Pensionirung und Versorgung der Militär- 
versonen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom 27. Juni 1871 als ein Feldzug gelten sollen, 
für welchen den daran betheiligt gewesenen Deutschen ein Kriegsjahr mit der Maßgabe zur Anrechnung zu 
bringen ist, daß hinsichtlich der Theilnehmer an der unter 1. aufgeführten Expedition das Oberkommando 
der Schutztruppen Bestimmung trifft, welches der beiden in Frage kommenden Kalenderjahre für die 
Betreffenden als ein Kriegsjahr zu gelten hat: 
1. Expedition gegen die Jaundés vom 16. Dezember 1895 bis 7. Januar 1896, 
2. Expedition gegen die Jaundes vom 7. Februar bis 27. Februar 1896 und vom 7. März bis 
14. März 1896. 
— XI yy'I - 
Nichtamtlicher Theil. 
Personal· Nachrichten. 
Nachruf. 
Am 6. April verschied zu Karlsruhe das Mitglied 
des Kolonialraths, Ministerialdirektor Dr. Karl 
v. Grimm. Der Entschlafene gehörte mit zu den 
ersten und entschiedensten Vorfechtern für praktische 
deutsche Kolonialpolitik. Neben dem verstorbenen 
Missionsdirektor Professor Dr. Fabri war er in der 
#ungen agitatorischen Kolonialbewegung mit die popu- 
lärste und am meisten vertrauenerweckende Erscheinung. 
Al# Vorsitzender der Abtheilung Karlsruhe, einer der 
größten Deutschlands, und als Mitglied des Vor- 
stondes der Deutschen Kolonialgesellschaft hat er an 
fast allen Vorgängen der kolonialen Entwickelung in 
der Oeffentlichkeit theilgenommen. Daneben suchte er 
durh zahlreiche kleinere wissenschaftliche Abhandlungen 
über Kolonialpolitik und Kolonialgeschichte die junge 
noch sich überhostende Kolontalbewegung zu vertiefen 
und ihr auch in kühleren gelehrten Kreisen Anhänger 
zu verschaffen. Unsere muthigen Pioniere draußen 
mnseits der Weltmeere fanden in ihm stets einen 
warmen Förderer ihrer Pläne und einen beredten 
Vertheidiger, wenn ihnen daheim aus gegnerischen 
  
Kreisen Angrisse drohten. Sein Glaube an die 
koloniale Zukunft Deutschlands hat ihn nicht betrogen, 
und er hat die Genugthuung gehabt, noch die aus so 
überaus bescheidenen Anfängen erwachsene hoffnungs- 
volle Entwickelung des deutschen Kolonialbesitzes selbst 
zu erleben. 
Im letzten Jahre seines Lebens war es ihm in- 
folge seiner zunehmenden körperlichen Gebrechlichkeit 
nicht mehr vergönnt, an den Arbeiten des Kolonial- 
raths und des Vorstandes der Deutschen Kolonial= 
gesellschaft theilzunehmen; er mußte damit zufrieden 
sein, sein reges Interesse und seine geistige Kraft der 
kolonialpolitischen Thätigkeit in seiner Heimath schenken 
zu können. Sein Name aber wird in Ehren bleiben 
bei allen denen, die in einer kraftvollen deutschen 
Kolonialpolitik eine nationale Sache erblicken. 
Ramernn. 
Ingenieur Klein, Steuermann Witt, Polizei- 
meister Olbrich und Zollassistent Küas sind in 
Kamerun eingetroffen. 
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