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Japan hat bereits bedeutende Quantitäten
von Birma-Reis für Januar—März-Verschiffung
gekauft und sucht noch weiteren Reis für spätere
Verschiffung zu erhalten. Alles deutet auf ein
stetiges, weiteres Steigen der Preise hin, und es
hat den Anschein, als wenn selbst die abnorm
hohen Preise des letzten Jahres noch übertroffen
werden sollten.
Von Europa hat bis jetzt nur die Levante
angefangen, ihren Bedarf für das laufende Jahr
einzukaufen. Das übrige Europa verhält sich ab-
wartend. Es wird diese Politik mit teuren Reis-
preisen bezahlen müssen.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Lalkutta
vom 7. Februar 1907.)
Marktlage für Birma-Teakhols.
Die Preise für Teakholz sind in Birma im
letzten halben Jahre weiter zurückgegangen, trotz-
dem eine gute Nachfrage herrschte. Das im
letzten Jahre exportierte Quantum steht an Güte
der Qualität der Vorjahre nicht nach. Man
schreibt den Preisrückgang einer stärkeren Kon-
kurrenz im Lande und einer größeren Ausfuhr
von Teakholz von Siam und Java zu. Letteres
Land besonders ist stark in den Vordergrund
getreten, doch glauben Fachleute nicht, daß es
von Dauer sein wird, da die Java-Qualität der
Birma-Qualität nachsteht.
Exportiert wurden im Jahre 1906 28 721
Tonnen nach Europa und 57 785 Tonnen nach
anderen Ländern gegen 30 072 Tonnen nach
Europa und 50 126 Tonnen nach anderen Län-
dern im Vorjahre.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Ralkutta vom
Februar d. Ju.
Kautschukausfuhr aus Dara und Manaos im
Jabre 1906.
Im Jahre 1906 wurden die nachstehenden
Mengen von Kautschuk aus Para und Manaos
ausgeführt:
Nach den
Sorten Nach Europa V. St. v. A. Zusammen
ktz ku kg
Fine 9 298 310 7 406 171 16 704 481
Entrefine 1253 574 1 785 315 3 038 889
Sernamby 3223 944 5 469 419 8 693 363
Caucho 4799 623 1 531 399 6331 022
Der Vorrat betrug n Para am 31. De-
zember 1906: 500 000 k
(Informations et —— de Poffice
national du Commercc cxtcricur.)
Die Raffee-Weiternte des Jahres 1905/06.
Die Kaffee-Weltproduktion des Jahres 1905
und 1906 wird auf 900 000 Tonnen geschätzt,
welche sich auf folgende Staaten verteilen:
Progent der
Land Menge: Gesamt-
Tonnen produktion
Brasilien 690 000 76,66
Venezuela 30 000 3,33
Kolumbien 30 000 3,33
Gnatemala 30 000 3,33
San Salvador 30000 3,33
Haiti 24 000 2,66
Mexiko . 18 000 2,00
Niederländische Kolonien . 15 000 1,66
Portorico . 12 000 1,33
Costa Rica 12 000 1,33
Nicaragua .. .60000,66
MattiniqucuGuadeloupe3000033
(„Monthly Bulletin of the Internalional Burcau
ol the Amerienn Republics.“ Nach dem Öster-
reichischen Wirtschaftspolitischen Archiv lvormals
„Austria“!.)
Goldausbeute der Bergwerke des Wlitwatersrand
1906.
Die Zunahme der Goldausbeute im Jahre
1906 beläuft sich bei den Goldbergwerken des
Witwatersrand im Vergleich zu der Ausbeute
des vorhergehenden Jahres auf nicht weniger
als 28%. Diese Steigerung ist, wie in süd-
afrikanischen Blättern ausgeführt wird, nicht etwa
die Folge der Verarbeitung goldreicherer Konglo-
merate, sondern sie ist lediglich auf die Verar-
beitung größerer Mengen von Erz zurückzuführen.
Als Faktoren, die es ermöglicht haben, eine der-
artige Steigerung in der Menge des aus-
gearbeiteten Gesteins herbeizuführen, werden an-
geführt einmal eine starke VBermehrung der Poch-
stempel, ferner die Errichtung von etwa 60 neuen
Tube Mills (Trommelmühlen, d. s. Maschinen,
durch die das von den Pochstempeln zu einer
Art Sand verarbeitete Erz zu einem ganz feinen
Pulver zermahlen wird, und schließlich eine er-
hebliche Erhöhung der Wirksamkeit der Chinesen=
arbeit.
Die Anzahl der Pochstempel hat sich von
Beginn des Jahres 1906 an von 6930 auf
8070 erhöht.
Zwei große Bergwerke, die Cason Mine und
die Luipaardspvlei Mine, haben erst im Laufe
des verflossenen Jahres begonnen, Gold zu pro-
duzieren. Sie allein erzeugen zusammen eine
Goldmenge im Werte von nahe an 100 000 à.
im Monat. Ihren Betrieb wieder eröffnet hat
im Jahre 1906 die Wolhuter Mine mit einer