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und Schnupftabak verarbeitet wird. 75 v. H.
hiervon gehen nur in die Hände des Tabaktrusts,
gegen den die Kämpfe der Tabakpflanzer in Ken-
tucky sich gerichtet hatten. Nach zuverlässigen
Aufstellungen umfaßt das Üübereinkommen etwa
70 000 000 Pfund Tabak aus dem „Pool“, das
heißt der Vereinigung in einer Hand zum Zwecke
der Preisstützung; davon werden 60 000 000
Pfund zu je 17 Cents und 10 000 000 Pfund
zu je 20⅞⅛ Cents das Pfund verkauft, so daß
man einen runden Kaufpreis von reichlich
12 000 000 Dollar erzielen wird.
Die Tabakpflanzer haben mit diesem Abschluß
in einer mit Erbitterung und Ausdauer geführten
Fehde den Sieg errungen, da der Trust beim
Anfang des Streites nur etwa 7 Cents durch-
schnittlich für das Pfund bieten wollte.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Cincinnati
vom 23. November 1908.)
Kaüahdoo- und Gummimarkt auf Cevion.
Die Ausfuhr von Kakao auf Ceylon betrug
bis zum 12. Oktober 1908 36 525 ewts (gegen
66 220 ewts in der gleichen Zeit des Vor-
jahres).
Das Angebot war in den letzten Monaten
spärlich; die Qualität der an den Markt gebrachten
Mengen ließ sehr zu wünschen übrig. Gute
Sorten fehlten gänzlich, und die gehandelten
mittleren und geringeren Sorten enthielten außer-
ordentlich viel kleine Bohnen.
Die Preise sind in letzter Zeit wieder herunter-
gegangen, und man bezahlt heute für guten
Pflanzungskakao 40 bis 44 Rs., während der
Eingeborenen-Kakao, je nach Qualität, nur auf
28 bis 38 Rs. bewertet wird.
Die neue Ernte ist wegen der trockenen Witte-
rung verspätet, doch werden die nächsten Ankünfte
demnächst erwartet. Man fürchtet, daß die Größe
der Ernte sowie deren Güte durch die lange
Trockenheit ungünstig beeinflußt worden ist.
Die Ausfuhrzahlen nach den einzelnen Ländern
für die Zeit vom 1. Januar bis 12. Oktober der
Jahre 1907 und 1908 vergleichen sich, wie folgt:
Deutschland 2367 (1907: 7301) ewtg,
England 25 921 (46 563) ewts, Holland 1283
(2360) ewts, Frankreich 940 (2812) ewts,
Amerika 205 (2059) cwts, China 1677 (1310) ewts.
Der Gummimarkt auf Ceylon hat eine weitere
Steigerung erfahren, und die am 19. November
1908 bezahlten Preise sind:
Für feinen Biskuit-Rubber 3,20 Ris.
= Serap-Rubber 1,90—2,25=
: feinen Crepe-Rubber 3,40 -
- mittleren — - 2,60—3,00 =
Das Angebot genügte nicht immer der leb-
haften Anfrage, und die in Colombo an den
Markt gebrachten Mengen fanden willige Käufer.
Für Serap-Rubber zeigte in letzter Zeit Australien
ein besonderes Interesse. Da für den feinen
Crepe-Rubber ungefähr 10 bis 15 Cents mehr
als für den ganz gleichwertigen Biskuit-Rubber
bezahlt werden, so beschäftigt sich die Fabrikation
zur Zeit überwiegend mit der Herstellung von
Crepe-Rubber.
Die Erzeugung ist weiter beträchtlich gewachsen;
die Gesamtausfuhr bis zum 12. Oktober 1903
betrug 567 448 lbs gegen 373 448 lbs in der
gleichen Zeit des Vorjahres.
Die Ausfuhrzahlen nach den einzelnen Ländern
für die Zeit vom 1. Januar bis 12. Oktober der
Jahre 1907 und 1908 vergleichen sich, wie folgt:
1908 190•r
TIbs Is
Deutschland . 28 634 14 675
England. 360 317 234 104
Amerika 149 042 113 314
Australien 23 032 6 438
Belgien 3 407 3 387
(Bericht des Kaiserl. Generalkonfulats in Kalkunga
vom 19. November 1908.)
Kautschukhultur in Britisch-Oalava.
Der seit einigen Jahren eingetretene schnelle
Aufschwung der Kautschukkultur in Britisch-Malaya
(Straits Settlements, Johore, Vereinigte Malayen-
Staaten und Kedah) hat auch im Jahre 1907
angehalten. Im ganzen sind während dieses
Jahres, nach dem Jahresberichte des Landwirt-
schaftsdirektors der Vereinigten Malayen-Staaten,
45 764 Acres (18 306 ha) mit Kautschukbäumen
neu bepflanzt worden (+ 46 v. H.). Ende 1907
waren zusammen 179227 Acres (71 692 ha)
angelegt. Die Zahl der Bäume erreichte 1906
noch nicht 13 000 000, Ende 1907 waren es
dagegen 27 558 400. Große Flächen sind dichter
bepflanzt worden als früher.
Der Ertrag an Kautschuk hat um 144 v. H.
zugenommen. Im Berichtsjahre wurden zusammen
1017 t exportiert, gegen 417 t im Vorjahre.
Gegenüber 1905 betrug die Ausfuhr des Jahres
1907 das Siebenfache.
Die folgende Zusammenstellung gibt ein Bild
von dem Stande der Kautschukkultur am 31. De-
zember 1907: