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feuers aus seinen Deckungen nur wenig und
schlecht schoß. Hierdurch wurde erreicht, daß stets
schon eine erhebliche Strecke des Sprunges zu-
rückgelegt war, ehe der Feind ein lebhafteres
und gezieltes Feuer abgab.
Der Feind nahm den Sturmangriff nicht an,
sondern räumte kurz vor dem Einbruch seine
Stellung, indem er von Buschgruppe zu Busch-
gruppe zunächst unter mehrfachem Frontmachen
in allgemein südlicher Richtung zurückging. Das
Feuer trieb ihn nach Südwesten und Westen,
wo durch den Zug Ebinger der Ring nur un-
vollkommen geschlossen war. Dieser Zug hatte
schon vorher schwere Verluste erlitten. Die
Schützen waren durch Zwischenräume von 15 bis
20 m getrennt. So gelang es einem Trupp von
etwa 25 Mann hier durchzubrechen. Leutnant
Ebinger selbst siel im Nahkampf. Andere Haufen
nahmen eine mehr südwestliche Richtung.
Hauptmann Grüner ordnete sofort nach In-
besitznahme der inselartigen Düne die Verfolgung
nach Süden und Südwesten an. Unter dem
steten Nachdrängen starker Schützen artete der
Rückzug der Hottentotten schließlich in regellose
Flucht aus. Die Verfolgung wurde im Busch-
gelände nicht weit über das Gefechtsfeld aus-
gedehnt, da der Feind sich völlig zerstreut hatte,
und ein einheitliches Ziel nicht mehr vorhanden
war, das nach den gewaltigen Leistungen der
Truppe erneute, unübersehbare Anstrengungen
gerechtfertigt hätte.
Erst nach gründlichem Absuchen des Kampf-
platzes ließen sich die eigenen und feindlichen
Verluste übersehen. Außer dem Führer und
Leutnant Ebinger waren elf Mann gefallen.
Schwerverwundet waren Leutnant v. Tschirnhaus
und neun Mann, von denen zwei ihren Wunden
in den nächsten Tagen erlagen, leichtverwundet
die Oberleutnants Krautwald und Petter, Ober-
arzt Jungels und sechs Mann. Weit schwerere
Verluste jedoch hatte der Feind erlitten, er ließ
allein 58 waffenfähige Hottentotten tot auf dem
Gefechtsfelde liegen, also über die Hälfte seiner
Orlogleute. Unter ihnen befanden sich zwei
Großleute, Isaak Kopper, ein Bruder des Ka-
pitäns, und Eliesar, der Führer der Bande, die
am 8. März den UÜberfall bei Kubub ausgeführt
hatte.
Nachdem das Expeditionskorps den Tag über
auf dem Gefechtsfelde gelagert und die Toten
beerdigt hatte, trat es abends den Rückmarsch
auf Geinab an. Der Zustand der Kamele und
die Hitze erlaubten nur, in der Zeit zwischen
Sonnenunter= und Aufgang zu marschieren. Am
19. früh wurde Geinab erreicht und abends
der Weitermarsch auf Arahoab angetreten. In
der Nacht ging ein kurzer, aber heftiger Regen
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nieder, dessen in den Zeltbahnen aufgefangene
Wassermengen eine Neufüllung sämtlicher Wasser-
behälter und notdürftiges Tränken der Kamele
ermöglichten. Auch der bereits erteilte Befehl
zur Auflösung der Station Geinab konnte daher
zurückgenommen werden und ebenso die Station
Akanous bestehen bleiben. In Akanous löste
Hauptmann Grüner das Exrpeditionskorps auf
und ließ die Truppenteile ihren Marsch selbständig
nach Arahoab fortsetzen.
Die Kalahari-Expedition hatte einen glänzenden
Erfolg erzielt, der weit über die auf sie gesetzten
Hoffnungen hinausging. War es auch nicht ge-
glückt, des Kapitäns selbst habhaft zu werden —
nach den Aussagen der gefangenen Weiber soll
er für seine Person bereits in der Nacht vor dem
Angriff sich in Sicherheit gebracht haben — so
hatte doch der Stamm der Simon Kopper-Hotten-
totten eine so schwere Einbuße an waffenfähigen
Orlogleuten erlitten und war in alle Winde
zerstoben, daß für absehbare Zeit eine ernste Ge-
fahr für die Farmer-Besiedlung an der Kalahari-
Grenze nicht mehr zu bestehen scheint. Mag es
auch in Zukunft nochmals nötig werden, neue
Streifzüge gegen die wieder gesammelten Reste
des räuberischen Stammes zu führen, so wird es
doch nach den großen Erfolgen und den Er-
fahrungen der Erckert-Expedition keiner so um-
fangreichen und schwierigen Unternehmungen mehr
bedürfen als im März 1908.
MO
Deutsch · Neuguinea.
Verschlagene Insulaner.
Im März d. Is. wurde der Kaiserliche Konsul
zu Manila von den amerikanischen Behörden
benachrichtigt, daß nach einer Meldung aus Abu
zehn Eingeborene der Palau-Inseln nach
dreißigtägiger Fahrt auf die Suluan-Inseln
(südlich von der Südspitze der philippinischen
Insel Samar gelegen) in hilfsbedürftigem Zustande
verschlagen worden seien.
Bevor das Konsulat sich der Leute annehmen
konnte, hatten sie die Rückreise angetreten und
sind inzwischen auf den eigenen Fahrzeugen in
die Heimat zurückgelangt.
Der Bezirksamtmann in Jap berichtet über
diese Reise, welche wieder die allgemeine see-
männische Geschicklichkeit der Zentralkaroliner und
ihre umfangreiche Sternenkunde beweist, folgende
Einzelheiten:
„Die nach den Philippinen verschlagenen zehn
Leute sind Eingeborene der zum Bezirk Jap ge-
hörenden Insel Ululsi. Sie beabsichtigten nach