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Die fKnanaskultur auf den Hhawail-Inseln.
Auf dem Hawaii-Archipel sind zur Zeit über
3000 Acres (à 40,5 a) mit Ananas bepflanzt
und man rechnet darauf, daß in fünf Jahren
wenigstens 10 000 Aeres diese Frucht tragen
werden. Die Kultur ist sehr gewinnbringend.
Große Gebiete geeigneten Landes sind noch ver-
fügbar, und die Wahrscheinlichkeit der Über-
produktion liegt noch in weitem Felde, da die
Vereinigten Staaten unbegrenzte Mengen nicht
nur der frischen, sondern auch der eingemachten
Frucht aufzunehmen vermögen. Auf allen Inseln
sind geeignete Ländereien vorhanden. Gute Be-
rieselung, Schutz vor Winden und ein Regenfall
von 40 bis 80 Zoll im Jahre sind für die Kultur
notwendig, aber die Früchte gedeihen auch bei
der doppelten und dreifachen Regenmenge. Roter
Boden ist den Pflanzen zuträglicher als der
braune und schwarze; die besten bisher unter die
Kultur genommenen Ländereien liegen in Höhen
von 400 bis 1200 Fuß über dem Meere. Die
Ananaszucht wird als reine Kultur betrieben.
Wenn das Land jungfräulicher Boden ist, wird
es gepflügt, geeggt und dann mit Wurzelsprossen
oder Stecklingen bepflanzt. Drei Arten des
Pflanzens sind im Gebrauch. Wenn man beab-
sichtigt, frische Früchte zu versenden, setzt man die
Pflänzlinge in Reihen mit 6 Fuß Abstand, die
Pflanzen 20 bis 24 Zoll voneinander entfernt,
so daß auf den Acre ungefähr 3600 Pflanzen
kommen. Dann kann man mit Pferden und
Maschinen arbeiten und große, schöne Früchte
ziehen, die oft 6 bis 9 Pfund schwer werden.
Zum Einmachen sind kleinere Früchte mehr er-
wünscht; dann pflanzt man in Reihen mit 4 Fuß
Abstand und die Pflanzen 2 Fuß voneinander
entfernt, wobei 6000 auf den Acre gehen, oder
in Abständen von 2 bis 2½ Fuß nach allen
Seiten, wobei der Acre 8000 bis 10 000 Pflanzen
erhält. Bei der engeren Anpflanzung muß man
zur Erleichterung der Ernte Fahrwege durch-
legen. Wenn die Lage gut ist und die Pflänz-
linge gesund sind, so kann man darauf rechnen,
daß rund 90 v. H. in 18 bis 24 Monaten nach
der Anpflanzung Frucht tragen. Ein Acre mit
6000 Pflanzen ergibt bei der ersten Ernte etwa
10 Tons Ananas; die zweite oder Schößlings-
Ernte fällt etwas reichlicher aus, weil viele
Pflanzen zwei fruchttragende Schößlinge hervor-
bringen; unter besonders günstigen Umständen
hat man bei der zweiten Ernte 20 Tons vom
Acre gewonnen. Die Pflege der Pflanzungen
besteht im Erhalten des Bodens zwischen den
Pflanzen in gutem und unkrautfreiem Zustande.
Benn die Reihen 4 Fuß Abstand haben, kann
man in den ersten 12 bis 15 Monaten die ganze
Kultur mit Pferden besorgen. Nachdem die
Pflanzen geblüht haben und Früchte entwickeln,
breiten sie ihre Blätter derart aus, daß man
Maschinen nicht mehr zwischen die Reihen bringen
kann, dann ist Handarbeit notwendig. Die Kosten
der Ananaszucht stellen sich, wenn man die Pflänz-
linge zu mäßigen Preisen erhält, auf weniger als
15 5, in einigen Fällen auf weniger als 10 s
für die Tonne. In den Konservenfabriken werden
20 § bis 27 3 für die Tonne bezahlt; bei Ver-
schiffung der Früchte in frischem Zustande nach
der pazifischen Küste von Nordamerika oder nach
den östlichen Märkten erzielt man dort Preise bis
zu 200 und 240 K für die Tonne.
Die auf den Hawaii-Inseln am meisten ge-
zogene Ananasart ist die glatte Cayenne, aber
auch die rote spanische, eine kleinere und holzi-
gere Sorte, steht bei vielen Pflanzern in Gunst.
An Güte übertrifft die Ananas von Hawait alle
anderen in den Vereinigten Staaten auf den
Markt gebrachten. Bei sorgsamer Behandlung
und Verpackung kann man die Früchte, nach
Versuchen der Versuchsstation von Hawaii, ohne
Schaden auf Entfernungen von 5000 Meilen
versenden.
Der Wert der Ananasernte der Hawaii-Inseln
für 1907 wird auf reichlich 500 000 38 geschätzt,
und im Jahre 1912 erwartet man, 100000 Tonnen
oder noch mehr ernten zu können. Die Haupt-
ernte reift vom Juni bis September, zu welcher
Zeit keine Ananas anderswoher nach Amerika
auf den Markt kommen. Die zweite Ernte dauert
von November bis Februar.
Zehn bis zwölf Konservenfabriken sind auf
Hawaii bereits im Betriebe, andere sind im Bau
oder werden in der kommenden Saison in An-
griff genommen. Land zur Ananaskultur kann
zu 5 3 bis 20 3 für den Acre gepachtet oder zu
75 8 bis 500 5 für den Acre gekauft werden.
Die Nachfrage nach Ananaskonserven aus Hawali
war bisher stets größer als das Angebot, und
dieses Verhältnis dürfte für geraume Zeit bestehen
bleiben.
(Nach The Philippine Agriculturn! Reriew.)
Gambiranbau und -markt in den Straits Settlements.
Gambir ist der Extrakt des Gambirstrauches,
der nur wenige Grade südlich und nördlich des
Aquators gedeiht. Das Produkt wird aus den
Blättern gewonnen und findet Verwendung als
Gerbstoff in der Lederindustrie und als Färbstoff
in der Baumwoll= und namentlich der Seiden-
industrie.
Gambir wurde lange Jahre nur durch Chinesen
angebaut, und durch die von ihnen bei der Her-
stellung des Produktes begangenen Fälschungen