Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

W 892 2e0 
Die Brunnenbohrung in Lilikorvhe geht des 
zu durchbohrenden harten Gneisgesteins wegen 
verhältnismäßig langsam vor sich. Ende Juli 
war eine Tiefe von 35 m erreicht gegenüber 20 m 
am Schluß des vorhergehenden Monats. Wenn- 
gleich bereits Wasser in der erreichten Tiefe vor- 
handen ist, so muß die Bohrung noch tiefer ge- 
führt werden, da die augenblickliche, durch Pump- 
versuche festgestellte Tagesleistung von 10 chm 
noch nicht ausreichend ist. 
Anfang Juli waren beim Bahnbau 2558 Pflicht- 
arbeiter beschäftigt. Von diesen kamen am 19. Juli 
300 Sokodeleute nach Ablauf ihrer sechsmonatigen 
Arbeitszeit zur Entlassung. Zu den verbleibenden 
2258 Arbeitern kamen am 9. Juli 52 Atakpame- 
leute, am 14. Juli 59 Atakpameleute, am 16. Juli 
89 Atakpameleute und am 27. Juli 330 Mangu- 
leute neu hinzu, so daß am Schluß des Monats 
Juli insgesamt 2788 Pflichtarbeiter vorhanden 
waren. 
Die Zahl der freiwilligen Arbeiter hat sich 
  
gegenüber dem Vormonat wiederum erhöht. Stan 
544 im Juni waren Ende Juli 763 vorhanden. 
Von ihnen entfallen 466 (also 61 v. H.) au' 
den Bezirk Lome-Land, 85 (11,1 v. H.) aus Mis- 
höhe, 78 (10,2 v. H.) auf Atakpame, 54 (7 v. H. 
auf Anecho, 1 (0,1 v. H.) auf Mangu, 54 (7 v. O. 
auf Sokode, 14 (2 v. H.) auf englische, 7 (1,0 
v. H.) auf französische und 4 (0,6 v. H.) auf andere 
Gebiete. 
An Vorleuten waren 58 beschäftigt. Sie find 
in der angeführten Zahl der freiwilligen Arbeiter 
mit enthalten. Von ihnen stammen 15 t(alio 
26 v. H.) aus dem Bezirk Lome-Land, 23 (10 
v. H.) aus Anecho, 6 (10 v. H.) aus Sotode, 
1 (2 v. H.) aus Atakpame, 8 (14 v. H.) aus 
Misahöhe, 2 (3 v. H.) aus englischen und 3 /0 
v. H.) aus anderen Kolonien. 
Die Versorgung der Arbeiter mit Wasser und 
Nahrungsmitteln machte keine Schwierigkeiten. 
Das Verhalten aller Arbeiter gab zu besonderen 
Klagen keinen Anlaß. 
nachwelsung der bel den Jollämtern des Schutzgebiets Togo im Oonat Juli 1909 
fällig gewordenen Sollbeträge. 
(Bgl. „Deutsches Kol. Bl.“ 1909, Nr. 17, S. 824.) 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Gesamtbetrag der fällig gewordenen Zölle im obigen Gege -*-r 
. .··- Monat des Rechnungsjahres egen den gleicen 
Namen der Zollämter, (oar eoberbWEEAqNIà•° Zeitraum des 
bei welchen die Zölle 1909 1908 Vorjabres 
fällig geworden sind Einfuhr Anuofuhr ZusammenEinfuhr Ausfuhr Zusammenehr weniner 
.M 1 M jm4 .6J 2 7 
Lome Zollamt6 470,50 150,50 86 621.,00128 706.75. 103.00 128 800,75 — ——*-s 
Agbanake - 154,75 1,.25 159.00 349, 75 1,50 351.25 — 192.5 
Tokpli - 254.,65 2.,00 256. 65 459.00 5.25 416425 — 2 
Noepe - 1 281,.65 589,75 1 821,10 520.00 2204,55 — » :H-«1:, 
Ho..Zolll)cbcstc-llc 459,:3.3·222,t)0z681,35 135.15:3:k8,00·373,15 308. 20 — 
Kpandu . . - 239,00 529,25 7609, 15 156.10 133,00 289,10 450.05 — 
Kete-Rratschi - 342,20 1.0000 5P46/.20 31.35 7.25 11.60 304.00 — 
Agome-Palime 283,.35 — 283.35 45, 35 — 45, 35 238.00 — 
Im ganzen9 529,80 1 501,75 91 031,50131 59%/5 1011,25 132 609001 391,30 12%06. 
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Deutsch-Südwestafrika. 
Leben des Feldherero. 
Von Leutnant v. Gersdorff. 
Die noch in ungebundener Freiheit lebenden 
Herero, die meist aus entlaufenen Gefangenen 
und Arbeitern bestehen, leben wie früher die 
armen Ovatjimbas im Sandfelde. Sie sind aus 
einem Hirten= ein Jäger= und Sammlervolk ge- 
worden, haben also in ihrer Entwicklung einen 
Schritt rückwärts getan. 
  
Im Süden erstreckt sich das Gebiet, wolches 
sie durchziehen, bis zum Epukiro, im Norden bie 
zum Großen Omuramba, im Westen bis etwa zur 
Linie Okatjesu —Otjosondu— Großer Omuramba. 
Nach Osten wandern sie, soweit zur Regenzen 
Wasser und zur Trockenzeit Sandpützen, Waser 
wurzeln und Tsamas zu finden sind. 
Ihre Pontoks und Werften errichten sie, wenn 
nicht durch Patronillen beunruhigt, 5 bis 6 km
	        
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