Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

W 190 20 
* Sstasiatische Kautschukproduhtion und ausfuhr.) 
Wie Guttapercha, so hatte auch wilder Kautschuk 
unter niedrigen Preisen zu leiden. Da er nicht 
in so reiner Qualität wie Plantagengummi ge- 
liefert werden kann, muß, nach Ansicht hiesiger 
Interessenten, mit der Zunahme der Produktion 
des letzteren wohl mit einem weiteren Preis- 
rückgang für wilden Kautschuk und damit mit 
einem weiteren Rückgang des Geschäfts darin 
überhaupt gerechnet werden. 
a. Borneo-Kautschuk. 
Ein= und Ausfuhr nach bzw. aus den Straits 
Settlements während der beiden letzten Jahre 
waren, wie folgt: 
Einfuhr: 
1908 1907 
Pikul Pikul 3 
Gesamteinfuhr . 14339 1157 481 25 133 2 5389 637 
Davon aus: 
Holl. Borneo. 7122 591 888 10 543 1 112 956 
Sumatra. 3 1413 216 103 8 139 688 623 
Sarawak 2 647 215 333 3 730 432 098 
Pahang 526 47 765 975 102 193 
Brit. Nordborneo 339 33 111 638 74 455 
Holl. Inseln 11 550 445 52503 
Abnahmen der Zufuhr sind sonach bei allen 
Gebieten eingetreten. 
Ausfuhr: 
1908 1907 
Pikul 8 Pikul *v5 
Gesamtausfuhr 19 896 1714 346 28 834 2 839 7 
Davongingen nach: 
den Ver. Staaten 
von Amerika 7544 535 027 13 526 1 140 039 
Japan 4 805 535 320 3174 404 624 
Frankreich. 4115 302 185 4568 511 983 
Großbritannien. 1327 114 648 4 095 435 467 
Deutschland 1 005 93 142 2252 236 250 
Jtalien 609 42 685 303 27464 
Osterreich. . . 447 30 379 160 40 773 
Die Preise für Borneo-Kautschuk bewegten 
sich für: 
Nr. 1 zwischen 95 § (September) und 130 8 (November) 
Nr. 2 58 § (März) -1028 - 
Nr. 3 - 10 F(September) = 82 5 - 
Anfang des Jahres wurden notiert: 
Nr. 1: 102 bis 110 8 
Nr. 2: 78 = 84 8 
Nr. 3: 52 58 5 
Am Ende des Jahres betrug der Preis für: 
Nr. 1: 112 bis 115 Flf pro Pikul 
Nr. 2: 75 82 5 " - 
Nr. 3: 66 70 S.„ - 
Zur Zeit der Berichterstattung notierte Nr. 1: 
135 bis 140 8, Nr. 2: 104 bis 115 8 und 
Nr. 3: 80 bis 90 5. 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1910, Nr. 2, S. 63. 
  
  
b. India-Kautschuk. 
Einfuhr: 
1908 1907 
Pikul 6 Pikul r 
Gesamteinfuhr. 2921 280 588 4 766 534 221 
Davon aus: 
Holl. Borneo 1 258 106 480 2 822 304 488 
Sumatra 1 031 113253 1 160 131 715 
Sarawak 165 39 415 184 22 660 
Brit. Noerdborneo 35 10 160 201 25 174 
Labuunn — — 286 34176 
Auch hier hate eine Abnahme der Zufuhr aus 
allen Gebieten (außer Sarawak) stattgefunden. 
Ausfuhr: 
1908 1907 
Pikul * Pikul 8 
Gesamtausfuhr. 3014 352 260 6 486 831 Ou8 
Ausgeführt wurden nach: 
Großbritannien 2712 311 580 5242 631 819 
Japan. . . 175 25881 272 4819 
Frankreich. . .. 70 7773 218 31 163 
Holland — — 454 V70 426 
Deutschland — — 213 36 100 
c. Rambong-Kautschuk. 
Rambong-Kautschuk (Ficus elastica) wird zur 
Zeit nur in den Vereinigten Malaienstaaten und 
auf Sumatra kultiviert. Obgleich auf der Halb- 
insel Malakka heimisch, und ungeachtet der größeren 
Ergiebigkeit gegenüber dem Para-Baum, und der 
guten Marktpreise, die das Produkt erzielt, hat 
die Kultur auf der Halbinsel Malakka nach amt- 
lichen Mitteilungen keine Fortschritte gemacht. 
Der Para-Baum erschien dem Pflanzer wegen 
seines geraden Stammes, der das Sammeln des 
Saftes in einem einzigen Becher am Fuße des 
Stammes mit Leichtigkeit gestattet, wegen der 
Regelmäßigkeit des Wachstums und wegen der 
Reaktion auf Wunden geeigneter als Ficus elasticq, 
dessen Behandlung und auch Gewinnung des 
Saftes infolge des unregelmäßigen Wachstums 
schwieriger ist. Die vor etwa vier Jahren noch 
offene Frage, ob die Kultur von Rambong-= 
Kautschuk oder die von Para-Kautschuk vorteil- 
hafter ist, muß heute als zugunsten des letzteren 
entschieden gelten. 
Die Einfuhr nach den Straits Settlements 
betrug nach der amtlichen Statistik 219 Pikul im 
Werte von 31 173 8 gegen 40 Pikul im Werte 
von 7340 & im Vorjahre. Aus den Vereinigten 
Malaienstaaten kamen 130 Pikul im Werte von 
22 300 S8; der Rest kam aus Sumatra. 
Ausgeführt wurden 332 Pikul im Werte von 
45 230 3 (7 Pikul im Werte von 940 8 i 
Vorjahre), von denen 300 Pikul im Werte von 
41 100 3 nach Australien gingen. Das Ver- 
einigte Königreich nahm 14 Pikul im Werte von 
1750 5 auf; ebensoviel ging nach Japan.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.