Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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wird der Zoll insoweit zurückerstattet, als er nicht schon nach dem vorher geltenden Zolltarif zu 
entrichten war. 
Den Anträgen auf Erstattung sind die Zollquittungen beizufügen, außerdem die Ladungs- 
papiere und sonstige Unterlagen, aus denen sich ergibt, daß sich die Gegenstände zu der Zeit des 
Inkrafttretens der Zollverordnung auf See befanden. 
Die Entscheidung darüber, ob dieser Nachweis als erbracht anzusehen ist, steht dem 
Gouverneur zu. 
Rabaul, den 26. März 1910. 
Der Kaiserliche Gouverneur. 
Hahl. 
  
Bekanntmachung, betr. Neuausgabe des Tarifs der Lüderitzbucht-isenbahn. 
Vom 11. Mai 1910. 
Mit Gültigkeit vom 1. September d. Is. wird der Tarif der Lüderitzbucht-Eisenbahn 
neu herausgegeben. 
Die Neuausgabe enthält gegenüber dem jetzigen Tarife einige Anderungen und Ergänzungen, 
die, wie die Versetzung von Fellen und Hänten von Rindern, Schafen usw. aus Wagenladungsklasse II 
und Stückgutklasse A in Wagenladungsklasse III und Stückgutklasse B, teils Frachtermäßigungen, 
teils einzelne Tariferhöhungen zur Folge haben. Nähere Auskunft hierüber erteilen neben den 
Abfertigungsstellen der Lüderitzbucht-Eisenbahn die Betriebsleitung der Bahn in Seeheim (Südwest- 
afrika) sowie die Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau= und Betriebsgesellschaft in Berlin NW. 7, Neue 
Wilhelmstraße 1. 
Der neue Tarif kann von den genannten Stellen für den Preis von 1.7°, die zugehörige 
Allgemeine Kilometer-Tariftabelle für den Preis von 1,50 /“ das Stück bezogen werden. 
Berlin, den 11. Mai 1910. 
Reichs-Kolonialamt. 
  
  
  
  
, 
  
  
Dersonalien. 
Uachrufe. 
Wirklicher Geheimer Rat Drofessor Dr. Robert Koch F. 
Am 27. Mai ist in Baden-Baden infolge eines Hergleidens der berühmte Bazkteriologe, 
Wirkliche Geheime Rat Professor Dr. Robert Koch verstorben, in dem wir zugleich den größten 
deutschen Forscher auf dem Gebiete der Tropenkrankheiten verlieren. 
Der Entschlafene hat schon frühzeitig sein Interesse an Tropenkrankheiten gezeigt und betätigt. 
Er ist mit seinen reichen Erfahrungen der Kolonialverwaltung nicht nur stets mit größter Bereit- 
willigkeit beratend zur Seite gestanden, sondern er hat auch eine Menge von Anregungen gegeben 
und Vorschläge über Maßregeln gegen Tropenkrankheiten gemacht. 
Das Interesse für die Tropenkrankheiten dürfte bei ihm in erster Linie durch seine Reisen 
nach Agypten und Indien als Leiter der Deutschen Cholera-Kommission im Jahre 1883 geweckt 
worden sein. Wenn sich auch in den folgenden Jahren seine Haupttätigkeit noch auf die Erforschung 
heimischer Krankheiten, besonders der Tuberkulose und sonstiger Infektionskrankheiten, und auf Fragen 
der Desinfektion beschränkte, so zeigt doch schon der Bericht über die Tätigkeit jener Kommission, wie 
sohr Koch allen Tropenkrankheiten seine Aufmertsamteit schenkte. Im Jahre 1896 unternahm er eine
	        
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