Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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von dem Erlöse aus verkauften Grundstücken 
10 v. H. zur Instandhaltung und Verbesserung 
der Wege und Verkehrsverhältnisse im Gesell— 
schaftsgebiet zur Verfügung gestellt. 
Die Verhandlungen über die Einführung der 
Kaiserlichen Bergordnung sind noch in der 
Schwebe. 
Infolge des Beschlusses der Generalversamm— 
lung von 1909 hat im letzten Sommer eine vor- 
läufige Bereisung des Koaokofeldes durch 
Herrn Oberingenieur Toennesen, den General- 
vertreter der South West Africu Company, und 
den bisherigen Geologen dieser Gesellschaft Herrn 
Ashmore, stattgefunden, um einen allgemeinen 
Überblick über die geologisch-mineralogischen Ver- 
hältnisse des Gebietes zu gewinnen. 
Auf Grund der über diese Bereisung er- 
statteten Berichte sind wir zu dem Entschluß ge- 
langt, eine eingehende Untersuchung unseres Ge- 
bietes auf abbauwürdige Mineralvorkommen vor- 
nehmen zu lassen. Wir stehen zur Zeit mit 
Herrn Bergingenieur Kuntz behufs üÜbernahme 
einer auf zwei Jahre berechneten Expedition in 
Verhandlung. 
Zur Bilanz wird im Geschäftsbericht bemerkt: 
Das Grundkapital der Gesellschaft von 
10 000 O000 , von dem 8 000 000 be- 
geben sind, ist unverändert geblieben. 
Die Aktiva zeigen das Landbesitz= und Grund- 
rechte-Konto unverändert mit 7 200 000 „J. 
An liquiden Mitteln sind vorhanden 190 000.“ 
Preuß. 3 v. H. Konsols zum Einstandswerte von 
100,20 v. H. und Kurswerte von 85,20 v. H. 
Ferner verfügen wir bei unserer Bank über 
ein zu 3 v. H. bis 2. Januar 1910 und von da 
ab bis 2. Januar 1911 mit 4 v. H. fest verzinslich 
angelegtes Guthaben von 321 035,— Al 
und ein weiteres in laufender 
Rechnung von 
Kassenbestand 
3 328,50 „ 
72,58 „ 
324 436,08% 
Das Hypotheken-Konto Carl Schlettwein 
ist durch die Tilgungsraten von seiner ursprüng- 
lichen Höhe von 25 000 . auf 12 318,90 7 
zurückgegangen. 
Am 31. Dezember 1908 schloß das Gewinn- 
und Verlust-Konto mit einem Verlustsaldo von 
256 698,25. 
Hierzu kommen im laufenden Jahre 
sämtliche Verwaltungskosten 
Expeditionskosten 
Kursverlust auf Effekten 
Gehalt Vertreter im Kaokofeld 
  
11 968,10 „ 
45 382,70 „ 
570.— 7 
5000,— „ 
319 619,05/% 
  
  
Es gehen ab 
Effekten= u. andere 
  
Zinsen . 17193,70 M 
Kursgewinn auf 
Effekten 227,— „ 17 420,7027 
Demnach bleibt ein Berlustsaldo 
von 302 198,35 M 
Die Zunahme des Verlustsaldos ist durch die 
Kosten der Expedition und, was Verwaltungs- 
kosten anbetrifft, durch den Druck der Dividenden- 
bogen zu unseren Anteilscheinen verursacht worden. 
Schließlich wird bemerkt, daß jene Expeditions= 
kosten nur einen Teilbetrag bilden, und daß die 
restliche Summe erst im nächsten Geschäftsjahre 
zur Verrechnung gelangen wird. 
Kllimanfaro Dflan zungs-Gesellschaft m. b. 5.-) 
Das Kilimanjarogebiet hatte im Jahre 
1909 wiederum einen größeren Zuzug von An- 
siedlern zu verzeichnen. Besonderes Interesse 
wurde neuerdings der Viehzucht (Rinder= und 
Schafzucht) entgegengebracht, zu deren Betriebe 
eine größere Zahl von Farmen in der Steppe 
belegt wurde. 
An Stelle der vorjährigen Teuerung trat im 
Laufe des Jahres 1909 eine Überproduktion von 
Lebensmitteln ein, die dadurch hervorgerufen 
wurde, daß die Pflanzer zunächst zur Deckung 
ihres eigenen Bedarfes, dann aber auch, um 
Einnahmen zu erzielen, fast durchweg größere 
Maiskulturen angelegt hatten. 
In den Verkehrsverhältnissen machtesich insofern 
eine Besserung bemerkbar, als durch neue Trans- 
portunternehmen die Preise der Frachten etwas 
herabgedrückt wurden. 
Die hauptsächlichsten Warentransporte gehen 
vorläufig immer noch über Mombassa-Voy; 
doch erwartet man, daß die Usambarabahn, 
die voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses 
Jahres die Station Same erreichen wird, all- 
mählich den durch strenge Vorschriften für Zug- 
tiere erschwerten Durchgangsverkehr durch Britisch- 
Ostafrika nach dem deutschen Gebiete ablenken 
wird. Abgesehen davon, daß die beiden Eisen- 
bahnstationen Voy und Same ungefähr gleich- 
weit von Moschi entfernt sind, bietet Same 
den Vorteil, daß auf dieser Strecke Ochsenwagen 
für den Transport verwendet werden können, 
wobei noch besonders hervorgehoben werden 
muß, daß die Tsetsegefahr zwischen Same und 
Moschi sehr gering ist. Über die britische Grenze 
dürfen nur mit ECseln bespannte Wagen dann 
*) Aus dem Bericht für das vierte Geschäftsjahr 
(1909).
	        
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