Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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durchaus günstig gewesen, so daß nur mit einer 
teilweisen Verspätung der Ernte von 1 bis 
2 Wochen gerechnet zu werden braucht. 
Es wird gefürchtet, daß der boll weevil in 
diesem Jahre seine Wirkung bis in den Staat 
Alabama fühlbar machen wird, wie es als sicher 
anzunehmen ist, daß dieser Schädling, wenn nicht 
ein wirkungsvolles Mittel gegen ihn entdeckt 
wird, in einigen Jahren sämtliche Baumwoll-= 
staaten des Südens heimsuchen wird. 
In Voraussicht des nicht ungünstigen Bureau- 
berichts waren die Terminpreise der Baumwolle 
schon seit einigen Tagen bedeutend gewichen, für 
die Sommermonate um annähernd 1 Cent für 
das Pfund. Indessen erholten sich die Preise 
sehr bald wieder und schlossen am 2. Juni höher 
als am ersten. 
(Bericht des Kais. Konsulats in New Orleanus.) 
  
Mk#hooausfuhr Brastliens 1909) 
  
— 
Wert 
berkunft Menße 100 Keter9 
Manaãos. . . . .... 197 158 
Itacoatiara. . . ... 808 623 
Obidos. .. . ... 131 97 
Parãä. . 3783 2 834 
Maranhaoaa 10 8 
Fortalllttga 2 1 
Pernambuco . . .. 17 12 
Maceion 0,3 0,2 
Bahia 28 864 21 781 
Victoria.. . . ... 4 3 
Rion 2 2 
Zusammen 1909 . 33 818 25 519 
Dagegen 1908 32956 31 606 
- 1907 24397 32043 
Wert 
Bestimmungsland I## 9 100 aen- 
Deutschland 8 346 6262 
Argentinien. . 714 563 
OÖsterreich-Ungarn. 549 414 
Belgien 225 171 
Chile. 6 6 
Dänemark 138 103 
Vereinigte Staaten 7 683 5 786 
Frankreich 8 649 6519 
Großbritannien 5 666 4 295 
Niederlande 1546 1 178 
Italien 275 206 
Uruguay 21 16 
Zusammen 1909 33 818 25 519 
Dagegen 1908 . 32 956 31 606 
OD 1907 . 24 397 32 044 
  
*.) Vgl. „D. Kol. Bl.- 1910, S. 573. 
  
Die vorstehenden Zahlen sind die der amt- 
lichen brasilianischen Statistik. Sie zeigen, daß 
bei einem geringen Mehr der Produktion 
(2½ v. H.) der Wert erheblich, d. h. um etwa 
20 v. H., hinter dem der Ausfuhr im Jahre 
1908 zurückgeblieben ist. Der Durchschnittspreis 
für 1 kg stellte sich auf 03754 gegen 08959 
im Jahre 1908 und 13313 im Jahre 1907. 
Von der Ausfuhr gingen 25½ v. H. nach Frank- 
reich. Es folgten Deutschland mit 24½ v. H., 
die Vereinigten Staaten mit 22 v. H. und Groß- 
britannien mit 16 ½ v. H. Etwas über 85 v. H. 
der gesamten Kakaoausfuhr Brasiliens kommt aus 
dem Staate Bahia. Daneben kommt noch Pará 
mit 11 v. H. in Betracht. 
Der Jahresdurchschnittskurs des Papiermilreis 
stellte sich in den Jahren 1909 und 1908 auf 
15 5/82 d, im Jahre 1907 auf 15 7/2 d. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Rio de Janeiro.) 
Der Roprahandel in Miederländisch-Indien. 
Der Kaiserliche Generalkonsul in Batavia 
berichtet: 
Der von der hiesigen Handelsvereinigung 
herausgegebene Jahresbericht erwähnt, daß die 
in meinem Berichte vom 16. Dezember v. Is.“) 
bereits zur Sprache gebrachte Absicht der indischen 
Regierung, eine zwangsweise Prüfung der hiesigen 
Kopra einzuführen, den Gegenstand einer Ende 
August v. Is. stattgehabten Versammlung der 
hiesigen Handelsvereinigung gebildet hat. Das 
Ergebnis der Besprechungen war ein einmütiger 
Protest gegen die zwangsweise Einführung der 
Prüfung, was ein Fallenlassen des Projektes 
seitens der Regierung zur Folge hatte. Die 
Handelsvereinigung hält es für zweckmäßiger, 
wenn die Regierungsorgane dem kleinen Land- 
bauer mit Rat und Tat zur Seite stehen und 
verweist auf die mit diesem System auf den 
Molukken bereits erreichten erfreulichen Resultate. 
Sie hält die Verbesserung der Kopra für eine 
Frage von hoher Bedentung. 
Körderung der Sucherhultur in Natal. 
Die Regierung der Natalkolonie macht be- 
kannt, daß sie bereit sei, eine zentrale Zucker- 
fabrik am Umfolozifluß in Zululand zu kon- 
zessionieren. 
Das am Umfolozi für Zuckerkultur geeignete 
Land, das der Regierung gehört, umfaßt etwa 
*) Ugl. den Artikel „Die Kopraausfuhr Nieder- 
ländisch-Judiens“ in Nr. 5 des „D. RKol. Bl.“ 1910 
(S. 195 ff.).
	        
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