Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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dem bewässerten Lande. Auf dem unbewässerten 
Lande dagegen war in den meisten Distrikten 
infolge späten Eintritts des Monsuns für die 
Aussaat nicht genügend Feuchtigkeit vorhanden, 
insbesondere in Delhi, dem Hauptbaumwolldistrikte. 
In den Vereinigten Provinzen (6,5 v. H.) 
begann in den bewässerten Distrikten die Aussaat 
der Baumwolle zu gewöhnlicher Zeit im Mai, 
in anderen Distrikten Mitte Juni, wo reicher 
Regen niederging. Infolge Aufhörens der Nieder- 
schläge trat im Juli eine lange Unterbrechung in 
der Aussaat ein und diese konnte erst zu Ende 
des Monats, als genügend Regen niederging, 
wieder aufgenommen werden. Das Aufgehen der 
Maisaaten verlief gut. Nach Ansicht des Ackerbau- 
direktors ist nach den bisher vorliegenden Angaben 
ein Rückgang der Anbaufläche im Vergleich mit 
dem Vorjahre zu erwarten. 
Für Burma (0, 9 v. H.) werden 185 000 
Acres als Gesamtfläche angegeben gegen 198.000 
Acres im Vorjahre, woraus sich ein Rückgang 
um 6,6 v. H. ergibt. Die Regen begannen spät, 
und in den meisten Distrikten war Mangel an 
Niederschlägen vorhanden, so daß die Aussaat 
verzögert und auch in geringerem Umfange vor- 
genommen wurde. Die Saaten scheinen in den 
meisten Distrikten ziemlich gut zu stehen. 
Aus Bengalen (0,3 v. H.) wird eine bisher 
mit früher und später Baumwolle bestellte Gesamt- 
fläche von 60 000 Acres gemeldet; sie ergibt gegen 
das Vorjahr einen Rückgang um 10,4 v. H. Die 
Frühsaat steht gut, abgesehen von einigem Schaden, 
der durch Regenfälle im Distrikt von Angul und 
in Sambalpur durch Insektenschaden angerichtet 
wurde. Der Saatenstand ist gut. 
Aus dem östlichen Bengalen und Assam 
(0,3 v. H.) wird die mit Baumwolle bestellte 
Fläche auf 99.000 Acres angegeben, wie im 
Vorjahre. Auf die Trockenheit in den Winter- 
monaten folgten günstige Regen im März und 
April. Seit Mai fielen reichliche Regen und die 
Aussichten sind ziemlich aussichtsvoll. 
Für die nordwestliche Grenzprovinz 
(0,3 v. H.) ist die bestellte Fläche zu 31 000 Acres 
gemeldet worden gegen 32 000 Acres nach der 
Schlußschätzung im Vorjahre. Die März-, April- 
und Mairegen waren ungleichmäßig und auch 
unregelmäßig verteilt. Die Aussaat fand zur 
gewöhnlichen Zeit statt. 
Ajmer Merwaro (0,2 v. H.). Die mit Früh- 
baumwolle bisher bestellte Fläche wird auf 28000 
Acres geschätzt, d. s. 14,3 v. H. weniger als im 
Vorjahre. Der allgemeine Stand der Ernte ist 
ziemlich gut. 
Hyderabad (14,03 v. H.) gibt die gesamte 
mit früher (Rharif-) Baumwolle bestellte Fläche 
  
zu 2 831 000 Acres an gegen 2 768 000 Aeres 
im Vorjahre, woraus sich eine Zunahme um 
2,3 v. H. ergibt. Der Stand der Saaten ist im 
allgemeinen ziemlich gut bis gut mit Ausnahme 
weniger Distrikte, die über Regenmangel und über 
Insektenschaden klagen. 
Rajputana (1,9 v. H.). Die bestellte Fläche 
wird zu 384 000 Acres gemeldet gegen 404,000 
Acres im Vorjahre. Die Aussichten der Erme 
sind im allgemeinen ziemlich gut. 
Für Mysore (0,36 v. H.) wird die mit früher 
Baumwolle bis dahin besäte Fläche auf 12 000 
Acres angegeben gegen 7000 Aecres im Vorjahre. 
Die Ernte ist stellenweise infolge Regenmangels 
verdorrt. 
——. 
Baumwollernte 1909/10 der Vereinigten Staaten 
von Kmerika. 
Die Größe der Baumwollernte der Ver- 
einigten Staaten von Amerika in dem am 31. Au- 
gust abgeschlossenen Erntejahr 1909/10 wird von 
H. G. Hester, dem Sekretär der Baumwollbörse 
in New-Orleans, welcher als erste Autorität für 
Baumwollstatistik angesehen wird, mit 10 609 668 
Ballen gegen 13 825 457 Ballen im Vorzjahre 
angegeben. 
  
1909/10 1908 09 
Ausfuhr nach 0 Ballen 
England 2 431 211 gegen 3 545 060 
Frankreich 971 20 1 063 887 
dem übrigen euro- 
päischen Kontinent 2 805 818 = 3 840 102 
Kanada 124 48 137 520 
6 332 677 gegen 8 586 569 
Vorräte 202 113 180 418 
Inlandsverbrauch: 
nördl. Spinnereien 1 993 904 gegen 2 680 118 
südl. Spinnereien 2 341 303 2559 873 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in New-Orleans.) 
Die Baumwollhultur Iin Queensland 1909/10. 
Während des Jahres 1909/10 waren in 
Queensland im ganzen 509 Acker (206 ha) der 
Baumwollkultur gewidmet, also 21 Acker (8½ ha) 
weniger als im Jahre vorher. Das Erträgnis 
war trotzdem größer, da es sich auf 129 245 lbs 
(58 625 kg) gegen 117 521 lbs (53 306 ka) 
im Jahre 1908/09 belief. Zur Ausfuhr kam 
nur die auf der Plantage des Dr. Thomatis bei 
Cairns gezogene Baumwolle, alle andere wurde 
in Queensland von der Firma Joice Brothers 
in East-Ipswich verarbeitet. 
(Bericht des Handelssachverständigen beim Kaiserl. 
Generalkonsulat für Australien.) 
 
	        
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