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Tat findet man häufig zwei bis drei dem Strande
parallel verlaufende Sandwälle, die offenbar auf diese
Weise entstanden sein müssen. Dieser Lagunenbildung
im kleinen begegnet man an der Küste Campo-Riong
sehr häufig, und es wird hier sehr deutlich, in wie
engem Zusammenhange die Küstenströmung mit der
Lagunenbildung überhaupt steht. Wo eine Karte La-
gunen zeigt, muß man auch auf Küstenströmungen
schließen, in man kann dem Lartenbilde sogar die Rich-
tung dieser Strömung entnehme
e, Reihe von Tatsachen sorechen dafür,. deis die
gamernnküste in einer Hebung begriffen ist. Ich habe
indessen nirgends an der Südküste Zeichen isicher
Meeresbedeckung, wie Strandterrassen, Gerölle, ge-
funden, trotzdem ich besonderes Augenmerk daraufs richtete.
Pflanzungen.
Die irrige Meinung, daß der Perwitterungsboden
vulkanischen Ursprungs von erschöpflicher rucht-
barkeit sei, hat zur Folge gehabt, daß sich der Plau-
tagenbau fast ausschließlich am Kamerungebirge zu-
sammendrängte. Neuerdings beginnt sich erfreulicher-
weise das Interesse für die Anlage von Pflanzungen
auch im Süden der Kolonie zu regen, es sollen deshalb
Veobach rungen mitgeteilt werden, die für Plantagen
von Bedentung sing. Ein wichtiges Ergebnis der Reise
ist die Erkenntnis, daß die Kautschukbäume Hevea
und Kickria im Süden Kameruns bessere
Waahsturß,ingnger finden als im Norden,
und zwar dank der Gunst der klimatischen Verhältnisse;
besonders in die Angen fallend ist der Unterschied bei
der Kickria, während die Hevea auch im Norden be-
friedigen? gedeiht. Es ist die Zone mit zwei Regen-
Trockenzeiten im Jahr, in der sich die Kautschuk-
bäume durch üppige Dickenentwicklung auszeichnen. Es
ist auch verständlich, daß der schnelle Wechsel von
Regen= und Trockenzeit die #bilbeng. des Milchgefäß-
sostems begünstigt. Daß die Ursache für das
bessere Gedeihen im Süden nicht im Boden,
sondern in Klima zu suchen ist, beweisen Duala
und Edea, die auch schon lateritische Verwitterungs-
böden von Gneis und Granit haben, aber klimatisch
zum Norden zu rechnen sind. Hier kommen die Kaut-
schukbäume nicht besser fort, als auf den Basaltböden
des Kamerungebirges.
Kickria gedeiht aufabgebautem Farmkande
schlecht, eine Beobachtung, die dür die Gummi-
inspektion von Bedeutung ist. ebena dagegen ist
viel anspruchsloser ann unempfindlicher, sie
kommt auch auf an sgesoenm. Boden sehr gut fort.
Im Süden zeigt Kickria mehr als im Norden die
Neigung, bushi zu wachsen. Dieser Rbelstand läßt
sich indessen vermeiden, wenn man bei der Anlage der
Pflanzung auf die natürlichen Wachstumsbedingungen
der Kickria Rücksicht nimmt. Kickria ist ein Waldbaum,
der des Schattens bedarf, und es ist zweckmäßig, die
hohen Urwaldbäume stehen zu lassen, Woburch die An-
lage außerdem verbilligt wird. Es ist daher ein Fehler,
Kickria auf kahl geschlagene Flächen zu flanzen, wie
es meist eschehen ist und noch geschieht.
e, ob Kickria oder Hevea vorzuziehen sei,
ist heute wohl endgültig danunsten der Hevea ent-
schieden. Einerseits ist der Heveenkautschuk seiner
Qualität nach der überlegenere. Anderseits liefert
Kevea weitaus größere Mengen. Es lohnt sich kaum,
ickria vor dem achten Jahre zu zapfen, die sprithe
Ernte beträgt dann hochgerechnet 50 g Kautschuk und
nimmt im Laufe der PW eher ab als zu. Im Süden
freilich liegen die Verhältnisse etwas günstiger, wie die
Zapfversuche von Schulte im Hofe beweisen.
Der 3 Treichel hat zahlreiche Zapf-
*m
versuche bei wilden Kickrien vorgenommen und bis zu
3 1 Milch von einem Baume geerntet. Gleichwohl
kommt er zu dem Ergebnis, daß eine Kickria durch-
schnittlich während ihrer ganzen Lebensdauer in Summa
etwa 1,6 kg Kautschuk liefere. Demgegenüber ist Hevea
der Dicke vom füngten bis sechsten Jahre an
zapfreif und der Ertrag steigt schnell an; man kann
etwa folgende Zahlen annehmen:
6 Jahre 150 bis 200 g
7. 250 350
8 350. 450=
9. 500 650 =
Vom neunten Jahre an kann a auf eine jähr-
liche Erntesteigerung von 20 v. H. rechnen. Eine Heveen-
pflanzung, zumal im Süden der Kolonit, ist daher als
ein sicheres und deir aussichtsreiches Unternehmen an-
zusehen. Je nach den Verhältnissen sind als Zwischen-
kaltur Kakao oder Kickria und Planten zu empfehlen.
s läßt sich mit ziemlicher Sicherheit voraussagen,
welssss Umfang die Kautschukplantagen in den nächsten
Hahren annehmen werden. Ende 1910 waren in
amerun etwa 7000 ha mit Kautschuk bepflanat= die
Hälfte davon Hevea, die andere Hälfte Das
Tempo der weiteren Entwicklung hängt im in:
von dem Ausfall der Ernte an Heveasamen in Kamerun
selbst ab, da Kickria mit Recht immer mehr in Miß-
kredit gerät und die Pflanzungen sich nur schwer zu
dem Risiko entschließen. Stumps aus Ceylon kommen
fplassen, se Ich a sschig-. d ie — 1911 in Kamerun
amen mit denen — alle
Verluste aense men — 3000 W—# werden
können. Die Samenernte 200 von Jahr zu Jahr
schnell steigen. Die Nachfrage nach Hedasencn, über-
seigt die Produktion bei weitem, nnd es ist kein Zweifel,
daß wir in den nächsten Jahren auf eine Zunahme
der Kautschukkulturen um mindestens 8000 bis ha
jährlich rechnen können. Im Jahre 1920 * wir
wenigstens 80 000 ha Hevea haben, bepflanzt mit
etwa 6 000 000 Bäumen. Bei vorsichtiger Kallulation
kann man die Ausfuhr von Plantagenkautschuk im
Jahre 1000 nauf 1000, t Ichäten, und dvon da an wird
sie schnell ie Hö diese Entwicklung
durch en Preisstm0 *— n h aunterbrochen
werden wird, ist nicht zu befürch s sicher kann
man dagegen ammehien dab die rigen Produktion
an Plantagengummi den Preis drücken wird, doch liegt
kein Anlaß zu der Beunruhi gung vor, es könne eine
Überproduktion eintreten. Seine vielseitige Verwen-
dungsfähigkeit sichert dem Kautschuk einen lohnenden
her als der Plantagenbau wäre durch sinkende
Preise der Kautschukhandel bedroht, da die zweiten
Qualitäten bei flauerem Markte die größte Einbuße
an Wert erleiden. Je nach dem Standpunkte wird
man diese Entwicklung bedauern oder begrüßen. Jeder
er Kolonie ist untrenubar an Fortschritte
er Landwirtschaft gebunden, der Kautschukhandel aber
hinterläßt eine verarmte, des Landbaus entwöhnte
Bevölkerung. Auf der anderen Seite ist unbestreitbar,
daß das Schutzgebiet die Haupteinnahmen dem Kaut-
schukhandel zu krhaeen hat. Sachkundige behaupten
übrigens, daß der Kautschukexport in den nächsten
Jahren infolge der fortschreitenden Erschöpfung der
nattirlichen Bestände erheblich an Umfang verlieren
wü
Der Kakao wächst im Süden langsamer als am
Kamerungebirge und bleibt um 1 bis 2 Jahre in der
Entwiclung, W Auf n cheiStlleng
gar nicht, e daß man äußere Unterschiede in der
küicht. opne de feststellen könnte. Ein sehr gutes