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Kilindini und Mombassa, kann nur Kilindini von
größeren Dampfern angelaufen werden. Das
ganze Jahr hindurch wird ein regelmäßiger
Schiffsverkehr mit Britisch-Ostafrika mur von zwei
englischen Linien und der Deutschen Ostafrika=
Linie unterhalten. Die deutsche Linie unterhält
auch einen regelmäßigen Verkehr mit Bombay.
Sie ist an den Gesamttransport fast mit der
Hälfte beteiligt.
Neue Landmarken für die Schiffahrt sind in
Ras Serani (mit einem Hafenlicht 4. Ordnung)
und in Port Malindi errichtet.
Industrie und Bergbau. Die Industrie
macht gute Fortschritte. In Nairobi hat eine
Firma mit der Ausfuhr von Mehl nach Deutsch-
Ostafrika in Wettbewerb mit dem von Bombay
eingeführten Mehl begonnen. Sechs Wasser-
kornmühlen sind in der Nyansa-Provinz, eine
weitere durch einen Olmotor betriebene Korn-
mühle ist in Maseno bei Kisumu in Betrieb.
Die Sägemühle in Nairobi ist im Wachstum be-
griffen. Zu erwähnen ist noch, daß mehrere
Milchwirtschaften in guter Tätigkeit sind. Zu
einer haben sich die Ansiedler des Lumbwa-Bezirks
zusammengetan. Die Ziegel= und Dachpfannen-
werke nahe Mombassa sind aus Mangel an
Wasser nicht gut vorwärts gekommen. Doch hofft
man für die Zukunft auf besseren Erfolg. Gerb-
rinde hat in London sehr gute Preise erzielt.
Eine Dampfwäscherei in Nairobi macht gute Fort-
schritte; ebenso die Sisal-Hanfmühlen zwischen
Nairobi und Fort Hall.
Von Mineralien ist nur erwähnenswert, daß
bei der Station Mackinnon Kohle entdeckt worden
ist. Doch ist noch nichts Näheres bekannt. Die
aus dem Magadi-See gewonnene Soda wird
eventuell für die Kolonie eine gute Einnahme-
quelle sein. Andere Mineralien von Bedeutung
sind nicht aufgefunden.
Ackerbau und Viehzucht haben sich, wie
erwartet, günstig weiter entwickelt.
Hochländer. Wegen der herrschenden Dürre
ist der Ertrag der Mais= und Bohnenernte etwas
zurückgegangen. Der Weizen deckt den Bedarf
der Kolonie, und im nächsten Jahre wird man
hier an Ausfuhrhandel denken können. Mit
Gerbrindenbäumen sind in den letzten 15 Monaten
etwa 2000 Acre (ein Acre = 40,5 Ar) angepflanzt
worden. Die Gerbrinde verspricht eine große
Rolle in der Landwirtschaft zu spielen. Das
Rindvieh hat unter Krankheiten zu leiden gehabt.
Der Schafbestand ist gewachsen. Man hat
Merinos mit eingeborenen Schafen mit gutem
Erfolge gekreuzt. Maulesel sind aus Abessinien
eingeführt worden. Schweine kamen gut fort.
Doch übertrifft die Nachfrage nach gutem Speck
noch das Angebot.
gute Fortschritte.
Küste und Nyansa-Becken. Der Baum-
wollanbau hat gute Fortschritte gemacht. Jedoch
kann man eine besonders große Baumwoll-
ausfuhr nicht erwarten, es sei denn, daß man
die Ufer des Juba und Tana künstlich be-
wässert. Dann könnte man wohl noch 500 000
Acre für den Baumwollanbau geeignet machen.
Kopra= und Gummiausfuhr wächst ständig.
Mehrere Gesellschaften haben sich gebildet, die
beträchtliche Strecken Land mit Gummi bebanen
werden. Sisalhanf, Sesamsamen und Mais
wurden ebenfalls mehr als im Vorjahre aus-
geführt. Die Regierung ermutigt die Eingeborenen,
Die Straußenzucht macht
Sesam anzupflanzen.
Die Regierung unterhält an vier Plätzen
Versuchsfarmen. Man hat dort versucht, einen
Bastardweizen zu züchten, der dem Rost Wider-
stand leistet und rechnet auf Erfolg. Zuchttiere
werden in den einzelnen Farmen gehalten und
an die Farmer weitergegeben. Die Versuchsfarm
in Kibos ist in der Hauptsache im Interesse der
Eingeborenen errichtet, die von hier aus Saat
erhalten und über den Anbau belehrt und später
kontrolliert werden.
Krankheiten räumen noch immer in erheb-
lichem Maße unter dem Viehbestand auf. Als
Schutzmaßregeln läßt man die Tiere impfen, ver-
bietet das Weitertreiben des Viehs ohne Ge-
nehmigung und zäunt die verseuchten Gebiete ein.
Der Weizen hat unter Rost sehr zu leiden. Die
dem Rost Widerstand leistende Sorte Rietti bürgert
sich mehr und mehr ein. Verdächtige Saat wird
geräuchert.
Verkehr: Eisenbahn. Die Uganda-Eisen-
bahn hat eine Länge von 585 Meilen und bis-
her einen Kostenaufwand von 5 448 662 K ver-
ursacht. Die Einkünfte aus der Bahn belanfen
sich auf 300 116 LC gegen 246 146 L im Vor-
jahre. Die Ausgaben betrugen 1 201 596 K gegen
180 279 L im vorhergehenden Jahre. 77 478
Tonnen Waren wurden im ganzen befördert.
Es ist auch hier ein guter Fortschritt zu ver-
zeichnen. Die Zahl der im Berichtsjahre be-
förderten Passagiere stieg von 226 571 im Jahre
1909/10 auf 301 703. Vier Dampfer besorgten
den Verkehr auf dem Victoria-See und haben
34 115 Tonnen, noch einmal soviel wie im Vor-
jahre befördert.
Zwei Zweigbahnen, eine von Nairobi, die
andere nach dem Magadi-Salzsee, sind in Angriff
genommen.
Straßen.
ausgegeben.
Post und Telegraph. Die Einnahmen be-
trugen 24 329 E&, die Ausgaben 31 876 L
Für Straßenbau wurden 6966 L