Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

W 1162 20 
Einziger Paragraph. 
Die Verfügungen des Auswärtigen Amts (Kolonial-Abteilung), betreffend die Erteilung einer 
Sonderberechtigung zum Schürfen und Bergbau an den Landesfiskus von Kamerun, vom 25. ZJa- 
nuar 1907 (Kol. Bl. S. 144) und vom 10. April 1907 (Kol. Bl. S. 384) werden aufgehoben. 
Berlin, den 28. November 1912. 
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts. 
Solf. 
Verordnung des Couverneurs von Deutsch-Ostafrika, betr. den Transport und Handel 
mit Rindern, ZSiegen und Schaken. 
Vom 4. Juli 1912. 
Auf Grund des F 15 des Schutzgebietsgesetzes (Reichs-Gesetzbl. 1900 S. 813) in Verbindung 
mit § 5 der Verfügung des Reichskanzlers vom 27. September 1903 (D. Kol. Bl. S. 509) wird 
hierdurch für das ostafrikanische Schutzgebiet verordnet, was folgt: 
§* 1. Der Transport von Rindern, Ziegen und Schafen (Transportvieh im Sinne dieser 
Verordnung) ist zwischen den verschiedenen Bezirken nur insoweit erlaubt, als er vom Gouverneur 
durch Bekanntmachung zugelassen wird.“) 
§ 2. Der Transport darf nur auf den vom Gouverneur bekannt gegebenen Wegen (Viehb- 
treibewegen),') auf der Eisenbahn oder auf dem Wasserwege erfolgen. 
Wenn der Ursprungsort nicht an einem Viehtreibewege oder an einer Bahnstation oder an 
einer Einschiffungsstelle liegt, so ist das Transportvieh auf dem kürzesten Wege zum nächsten Vieh- 
treibeweg zu bringen, falls nicht der Weg zur nächsten Bahnstation oder Einschiffungsstelle näher ist. 
Ebenso ist der Transport von der Bahnstation, der Ausschiffungsstelle oder dem Viehtreibe- 
wege zum Bestimmungsorte auf dem kürzesten Wege vorzunehmen. 
Ein Kreuzen der Viehtreibewege mit Trausportvieh ist verboten. 
§ 3. Die örtliche Verwaltungsbehörde kann, ohne Rücksicht auf die §§ 1 und 2, die Uber- 
führung von Transportvieh in ihren Bezirk sowie den Durchtrieb und die Ausfuhr gestatten, sofern 
ein dringendes Bedürfnis vorliegt und veterinärpolizeiliche Gründe nicht entgegenstehen. 
In diesem Falle darf der Transport nur auf den von dem beteiligten Verwaltungsbehörden 
zu bestimmenden Wegen erfolgen. 
§ 4. Außerdem können Tiere, die eine Kontrollstation (§ 1 der Verordnung, betreffend die 
Einfuhr von Haustieren aus dem Auslande, vom 18. September 1911, Amtlicher Anzeiger Nr. 39)“#) 
passiert haben, entgegen den Bestimmungen der §§ 1 und 2 auf Grund einer vom untersuchenden 
beamteten Tierarzt oder von seinem Vertreter ausgestellten amtlichen Bescheinigung auf den darin 
vermerkten Wegen nach ihrem Bestimmungsort transportiert werden. 
§ 5. Rinder, Ziegen und Schafe, die sich auf dem Trausport befinden, dürfen bei den 
ansässigen Viehbesitzern nicht eingestellt und mit deren Tieren nicht in Berührung gebracht werden. 
Ihr Transport ist mit möglichster Beschleunigung auszuführen. Der Weidetrieb ist nur auf dem 
hierfür von der örtlichen Verwaltungsbehörde abgegrenzten Gelände oder, sofern an einem Vieh- 
treibewege ein solches noch nicht bestimmt ist, nur auf einem ½ km breiten Streifen zu beiden 
Seiten des Weges gestattet. 
§ 6. Das Betreten und die Benutzung der für Transportvieh vorbehaltenen Weiden und 
Wasserstellen durch Standvieh ist verboten. 
Ein Uberschreiten der Viehtreibewege durch Standvieh ist nur an den von der örtlichen 
Verwaltungsbehörde zugelassenen Stellen erlaubt. 
§ 7. Transportvieh ist auf Anordnung des zuständigen Beamten durch die vom Gouverne- 
ment errichteten Viehbäder zu treiben. « 
*) Vgl. „Amtl. Anz. f. D. O. A.“, Nr. 35, S. 115ff. 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, Nr. 22, S. 833 ff.
	        
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