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Pflanzungen befriedigend, iusbesondere hat die junge
Pflanzung Modilon der Administration Friedrich-
Wilhelmohafen. Kaiser-Wilhelmsoland, sehr gute Er-
trägnisse gegeben und damit den Beweis erbracht,
daß Kaiser-Wilhelmsland dem Archipel in der Palmen-
kultur nicht nachsteht.
Zur Ausfuhr gelangten 2690 Tonnen Kopra, gegen
2053 Tonnen 1909/10, 1638 Tonnen 1908/09, 1351
Tonnen 1907/08, 975 Tonnen 1906/07. Davon waren
1571 Tonnen (+ 321) Pflanzungskopra und 1119
Tonnen (+ 316) Handelskopra. Bemerkenswert ist,
daß die Stationen mit Pflanzungs= und Handelsbetrieb
den Hauptteil der Ernte (1811 Tonnen) geliefert haben.
Das Prinzip, die Pflanzungen nicht alle auf großen
Komplexen zu vereinigen, sondern sie in verschiedenen
Handelsgebieten angulegen, hat daher zu gutem Er-
folge geführt.
Die älteste Palmenpflangung Kenabot, über deren
Erträgnisse wir als Muster der Entwicklung unserer
Hauptkultur alljährlich besonders berichteten, vermochte
ihre Ernte von 312 auf 342 (+ 30) Tonnen Kopra zu
erhöhen. Da sie 319 ha groß ist, so wurden im Durch-
schnitt 1072 kgg Kopra auf einem Hektar geerntet, was
als ein gutes, über die Erwartungen hinausgehendes
Ergebnis angusehen ist. Kenabot ist nunmehr voll-
tragend.
Mit der Bekämpfung der Schädlinge wurde er-
folgreich fortgefahren. Nennenswerten Schaden haben
nur die Wildschweine auf der Pflanzung Nubia an-
gerichtet, doch wird man auch dort durch Errichtung
von Einzäunnungen der Plage Herr werden.
Von den 652 300 Palmen waren 1910.11 351 141
Stück (1 bis 8 jährige) noch nicht tragend. 160 476
Stück (9 bis 11 jährige) schwach= bis mitteltragend,
24 782 Stück (12 bis 13 jährige) mittel= bis volltragend,
56 553 Stück (14 jährige und ältere) volltragend und
59 318 wild übernommene, im Laufe der geit den
Pflanzungen angegliederte Kokospalmen. Das mit
Palmen (ausschließlich der wilden Bestände) bepflanzte
Land hat eine Größe von 5918,16 ha.
Kautschnk.
Der Stand der Kautschukpflanzungen ist im allge-
meinen befriedigend.
Das mit NRamschukbäumen bepflanzte Land beträgt
wie im Vorjahre 1165,20 ha. Die zahl der Herca-
brasiliensis-Bäume, die zum größten Teil in zwischen-
pflanzgung ausgesetzt sind, erhöhte sich von 98 445 Stück
auf 115 304 Stück. Jnsgesamt stehen 441.067 Kant-
schukbäume im Felde, deren Zahl sich durch weiteres
Anolichten von Ficus= und Castillon-Bäumen min-
dern wird.
Die Fieus= und Castillon-Pflanzungen sind weiter
stark auogelichtet worden, um den restlichen Bäumen
um so freieres Wachstum und damit gues Gedeihen
zu sichern.
Gieerntet wurden:
1910/11 1909 10
Hevea-Rautschuk 268kg 62kg — 206 kg
Ficus-KRantichuk ’1824 - 305 = — — 16
Castilloa-RKautschuk 3214= 3425- — — 211
8306 kEU 6543 k = + 1763 ks
gegen 521 kE 1908·09, 2873 kr 1907 08, 1060 kg
1906 07. Die Erträgnisse weisen eine stetige Steigerung
auf, deren Umfang durch Schonung der Bäume in
jüngeren Jahren und vorsichtigste Behandlung beim
Zapfen bedingt wurde.
1911 12 dürfte nach den Pflanzungsberichten eine
größere Steigerung zu erwarten sein.
Kakgao.
Die Pflanzungen der Administration von Peter-
hafen zeigten, was den Forastero-Kakao anlangt, ein
prachtvolles Wachstum und, soweit erntereif, einen
durchschnittlich guten Fruchtansatz. Dasselbe war auch
bei dem Criollo-Kakao der Fall, doch waren die gut
entwickelten Bäume den massenhaft auftretenden Schäd-
lingen, die den Forastero-Kakao verschonten, nicht ge-
wachsen. Zahlreiche Criollo-Bäume gingen ein und
mußten durch Forastero ersetzt werden. Nach den
neuesten Meldungen hat die Plage zwar wieder stark
nachgelassen, doch ist nicht ausgeschlossen, daß die Ernte
von Criollo 1911/12 davon beeinflußt werden wird.
Der Spielart Nicaragua-Criollo ist der Schädling fern
geblieben.
Im verflossenen Geschäftsjahre wurde beim Kakao
versuchsweise die Verwendung künstlicher Düngemittel
mit gutem Erfolge begonnen. Bei im Wachstum zurück-
gebliebenen Bäumen, die mit 97 v. H. Chlorkalium
gedüngt wurden, konnte ein sicherer Erfolg festgestellt
werden. Die teilweise weniger guten Bäume haben
sich durchweg zu schönen Eremplaren ausgewachsen.
Unter Kultur stehen in Massawa 44,26 ha mit 19 721
Bäumen, auf Peterhafen 263, 13 ha mit 119 458 Bäumen,
zusammen 307,39 ha mit 139 179 Bäumen. Von den
Pflan zungen der Administration von Peterhafen wurden
1064 zentner, von der Pflangung Massawa 31 Zentner,
zusammen 10956 gentner Kakao zum Export gebracht
und zu guten Preisen verkauft.
Die Ernte des Vorjahres belief sich auf 228
gentner, 1908/09 auf 50 gentner und 1907,08 auf
10 zentner.
Sisalhauf.
In Stephansort, wo die Sisalkultur betrieben
wird, herrschte 1910/11 sehr großer Mangel an Ar-
beitern. Der vorhandene Bestand genügte gerade, um
die Kokospalmen= und Kautschuk-Bestände in gutem
Zustande zu erhalten, so daß nur wenige Leute für
die in zweiter Linie stehende Sisalkultur übrigblieben.
Infolgedessen waren die Reinigungoarbeiten im Rück-
stand. Dazu kam, daß die Mildschweine sich wieder
durch Unterwühlen des Drahtzaunes Eingang in die
Pflanzung verschafften, wo sie in dem hohen Grase
nicht zu sehen waren und daher einen großen Teil
der jungen Pflangen abfrassen. Der Arbeiterbestand
hat sich in zwischen wieder gehoben, und man ist dabei.
die verloren gegangenen Pflänzgchen durch neue zu
ersetzen.
Zum Erport wurden 20 Tonnen Sisalhauf (gegen
5 Tonnen im Vorjahre) gebracht.
Lemon= und zZitronellgras.
Der Bestand von 60 000 Buscheln zitronellgras
ist derselbe geblicben wie im Vorjahre. Der Bestand
des hochwertiges LI liefernden Lemongrases ist von
261 000 auf 3006 400 Buscheln erhöht worden. Nach
Lemongrasöl ist auf dem Markte wiederum größere
Nachfrage eingetreten, die gure Anssichten für die zu-
kunft eröfinen. Destilliert und zum Erport gebracht
wurden 778 ku (202 kEl Zitronell= und 130 ku (227 ku)
Lemonöl, zusammen 908 kgE (019 kgj) ätherisches Ol.
Durch die Zunahme des Lemongrasbestandes ist eine
weitere Steigerung des Erportes von Lemonöl zu
erwarten.
Viehzucht.
Die Vermehrung sowohl als auch der Zustand der
Viehherden waren 1910.11 sehr zufriedenstellend.
Nach den anfänglichen vielen Fehlschlägen scheint die
Biehzucht jetzt ein rascheres Tempo nach auswärts
einzuschlagen. Iu Stephandort wurde die Schafzucht