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Galeriewäldern durchsetzte Grasfläche übergeht.
Das Stromgebiet des Nana scheint äußerst fruchtbar
zu sein. Die Ortschaften sind groß und geschlossen
angelegt. Die Bevölkerung scheint ziemlich zahl-
reich zu sein. In einzelnen Dörfern wurden
300 Männer gezählt. Soweit Zählungen an-
gestellt wurden, war die Zahl der Männer und
Weiber ungefähr gleich, die der Kinder überwog.
Die Bevölkerung ist kräftig und macht auch einen
intelligenten Eindruck. Mit Ausnahme von
Babua, Gaza, Aba und einigen andern grö-
ßeren Ortschaften ist der Rindenschurz als Be-
kleidung vorherrschend, nur die Jauros und
Head-Leute tragen fast durchweg Haussagewänder.
Wasfen wurden fast nirgends gesehen.
Der Einfluß von Kunde hat früher weit bis
hinunter nach Gaza gereicht. Jetzt ist wohl
Babua der einflußreichste Häuptling. Weiter
haben großen Einfluß Bibiti, Abba, Tschakani
und Gaza. Eines wenig guten Rufes erfreuen
sich eine Reihe von anderen Häuptlingen. Es
wird von ihnen behauptet, daß sie besonders
Karawanen gefährlich seien, die sie abfingen,
töteten und auffräßen. Die Häuptlinge scheinen
ihre Leute durchweg in der Hand zu haben und
sollen von den Franzosen sehr unterstützt worden
sein.
Das Stromgebiet des Uham soll eine aus-
gesprochene Regen-- und Trockenzeit haben und
gilt im allgemeinen als gesund, ebenso — nach
Angabe französischer Kaufleute — die Gegend
von Kunde und Babua. Bon Schlafkrankheit
ist nördlich der Linie Gaza—Carnot wenig
bekannt, wohl aber in Gaza und südlich davon.
Die Eingeborenen bekämpften die Krankheit hier
durch ein Sympathiemittel und durch Be-
schwörungen.
Die Eingeborenen beschränkten sich bis jetzt
darauf, um ihre Steuer bezahlen zu können,
den in den Galeriewäldern vorhandenen Lianen-
gummi auszubeuten, den sie an die Konzessions-
gesellschaften, die je einen Vertreter in Babua
und Buala haben, ablieferten. Der gellieferte
Gummi soll ihnen dann als Steuerleistung gut-
geschrieben worden sein. ülberall traten die Häupt-
linge mit der Bitte heran, es sollten doch Händler
kommen. Vielfach boten sich Leute zur Arbeit
an und ich habe versuchsweise 25 Mann mit-
genommen. Ich glaube, wenn es die Firmen
richtig anfangen und die Leute ordentlich be-
handeln und für sie sorgen, werden sie einen Teil
ihres Arbeiterbedarfs hier decken können.
Bon Haussa-Niederlassungen wurden nur
eine größere in Babua und eine kleine in Gaza
angetroffen. In Abba saß ein schwarzer Mon-
ropiahändler, der Matten einkaufte, die er dann
nach Carnot schickte.
—
Die Steuerkraft der Bevölkerung besteht in
den nicht allzu großen Beständen an Lianen=
gummi und der Arbeit ihrer Hände. Allgemein
waren die Klagen über die rücksichtslose Art der
Steuereintreibung der franzöfischen Soldaten.
Die Wege sind, mit Ausnahme der Verkehrs-
straße Babug—Carnot, in einem schlechten Zu-
stand. Brücken sind so gut wie unbekannt. Über
den Mambere, Nana und einige andere größere
Wasser führen Hängebrücken.
Die Eingeborenen hatten, als sie vom An-
marsch der deurschen Truppe hörten, ihr Mög-
lichstes getan, um die Wege passierbar zu machen.
Nana, Mambere und die anderen größeren
Flüsse sind zu reißend, um als Verkehrsstraßen
in Betracht zu kommen.
Von einem Viehbestand sowohl an Klein=
wie Federvieh kann man nicht reden.
Der Wildreichtum soll nicht sehr groß sein.
Persönlich habe ich — allerdings war das Gras
sehr hoch — kein Stück Wild gesehen.
Übernahme des Bezirks Gara-Binzam.
Aus dem Berichte des mit der übernahme beauftragten
Führers der 10. Kompagnie der Schutztruppe von
Kamerun, Hauptmanns v. Heigelin.
Die 11. Kompagnie marschierte in der Stärke
von 8 Europäern, 125 Soldaten sowie 526 Trä-
gern und 6 Reittieren am 2. September von
Jaunde über Widimenge nach Sangmelima
ab. Von dort wurde der Marsch über Minkang,
Malen (eduk), Bindum, Nkumadjab auf
Alad bei Grenzpfeiler 13 fortgesetzt. Die ganze
Strecke zwischen Nkumadjab und der alten Süd-
grenze ist Busch, durch den die beiden Flüsse
Okuma und Lele fließen. Das Dorf Alad ist
nicht mehr vorhanden. Leutnant Kleemenn,
der zur Erkundung vorausgeschickt war, ging
zuerst über die Grenze und lagerte in dem ersten
französischen Dorf Engangol. Die Eingeborenen
machten keine Schwierigkeiten und brachten willig
und hinreichend Verpflegung. Ich beeilte mich
zu folgen und traf am 28. September in Alati,
eine Stunde südlich von Engangol, ein. Auch
in diesem Dorf hatte ich keinerlei Schwierigkeiten.
Ob der Weg Nkumadjab—üAlati in der hohen
Regenzeit passierbar ist, bleibt vorerst sehr zweifel-
haft. An demselben Tage noch schickte ich einen
Eilboten nach Gara--Binzam, um mich m
dem dortigen franzößischen Befehlshaber über den
einzuschlagenden Weg zu verständigen. Dos n
RNkumadjab über Akoafim an die Kompagnie ge-
langte Schreiben des Kapitäns Fantrat ans
M'Bahdi gab keinen genauen Aufschluß über
die Anmarschwege. Der Rest der Kompagnie
wurde inzwischen in zwei Abteilungen nachgezogen.