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gewiesen ist, bedeutend zu nennen. Als Verkehrs-
wege kommen nur die Wasserwege in Frage.
Man muß staunen, wenn man an 30 em tiefen
Bächen die ½ bis 1½ m dicken Stämme liegen
sieht, bereit zum Abflößen. Geben sie doch den
sichersten Anhalt dafür, daß diese Wässer in der
Regenzeit derart anschwellen, daß die Flößerei
möglich ist. Ein Überlandtransport dieser Holzklötze,
welche etwa 4 m lang find und zum großen Teil
aus schweren Holzarten bestehen, ist für den Neger
unmöglich. Für die Ausnutzung kommen daher
nur die Bestände an Wasserläufen in Frage. An
der Küste fand jetzt ein starker Export von Baum-
wollbaumstämmen statt, die ihrer guten Schall-
dämpfung wegen zur Anfertigung von Telephon=
zellen verwandt werden. --
Die Holzausfuhr aus der gesamten Monda-
bucht soll jährlich einen Wert von 2 bis 3 Mil-
lionen .&¾ haben.
Für das neue deutsche Gebiet kommt für die
Holzausfuhr in der Mondabucht der Ongambo-
Kreek, der Milambie= und der Massotie-
Iluß neben einigen festen Küstenpunkten in Frage.
Die Olpalme hier an der Küste ist vollständig
wild und wird von den Eingeborenen nicht ge-
pflegt, ihr Ol auch nicht verwertet.
Für das Innere kommen für die Holzflößerei
das Flußgebiet des Massotie und besonders das
des Endüja (Noya) in Frage. Bis die Ol-
palmenkultur weiter ausgedehnt ist, bleibt neben
dem nur für Jahre als Exportartikel in Frage
kommenden Kautschuk nur der Holzexport als
Wirtschaftswert für das Land übrig. Ich bemerke
nebenbei, daß in dem von der Grenzexpedition
bisher berührten Gebiet zwar Elefanten vor-
kommen, doch in so geringer Menge, daß der
Elfenbeinexport nie eine Rolle spielen wird, be-
sonders da grundsätzlich die Pangwes ihr Elfen-
bein nur für Weiber oder Pulver hergeben.
Der Endlja ist bis Nkan zu jeder Jahres-
zeit mit Brandungsbooten befahrbar, bei Nkan
befinden sich Schnellen. Von diesen Schnellen
bis Médégusé fahren Kanus. Oberhalb Médé-
gus befinden sich Fälle. Den Endpunkt der
Holzflößerei bildet Mewanne (Mewan der Karte
1: 300.000), das am End#ja liegt.
Bargeld geht bis zum Endsja, jedoch werden
überall Tauschwaren, besonders Tabak, Pfeifen
und Tücher vorgezogen.
Wege waren zahlreicher vorhanden, als wir
angenommen hatten. Wenn sie auch oft kaum
passierbar waren, so gaben sie doch wenigstens
die Möglichkeit, vorwärts zu kommen. Ein Durch-
schlagen durch den Busch war nur an solchen
Stellen nötig, wo besondere Vermessungen statt-
finden mußten. Das Überschreiten der Flässe
geschah meistens auf über den Fluß gefällten
Bäumen, der Endüja war verschiedentlich nur
mit Hilfe der Faltboote zu überschreiten.
Kanus waren fast auf allen auch nur miteel-
mäßigen Wasserläufen vorhanden, oft allerdings
von den Eingeborenen versteckt.
Von wenigen Einsprengseln an der Küste ab-
gesehen, ist das Land von Pangwes (franzöfich
Pahouins) bewohnt. Sie sfind ein kriegerisches
Volk, das wenig zur Arbeit neigt. Sie liegen
vielfach untereinander in Krieg, so daß Führer
nie über die nächsten Dörser hinaus zu bekommen
find. Zahlreiche Gewehre find im Besitz der
Pangwes, auch scheinen fie noch genügend Pulver
zu haben.
Die Bevölkerungsdichte beträgt im Grenz-
streifen, soweit die Leute nicht noch abgewandert
find, 100 bis 200 Menschen auf 100 qkm. Bei
den Dörfern find meist mehrere örtlich auseinander-
gelegene Farmen. çl
Hauptnahrungsmittel bildet die Kassave (Ma-
nihot utilissima), daneben Planten, Bananen,
sehr wenig Mais, Makabo, Yams. Ziegen, Enten,
Hühner sind fast überall vorhanden, werden jedoch
bei Annäherung eines Europäers im Busch ver-
steckt. Oft waren bei unserer Ankunft die Dörfer
vollständig verlassen und erst allmählich kamen
die Männer zurück. -
Verpflegung wurde nie ausreichend gebracht,
und es mußte stets auf Reis zurückgegriffen
werden. Überhaupt machte die Bevölkerung einen
stark ablehnenden Eindruck.
Geschossen aus dem Busch wurde bisher ein-
mal auf einen Soldaten, der eine Trägerkolonne
führte. Verletzt wurde niemand, wiedergeschossen
wurde auch nicht, der feindliche Schütze wurde
ergriken und nach Ekododo abgeliefert. Ge-
fährliche Bambusspitzen als Hindernis wurden
verschiedentlich auf den Wegen ausgesteckt. Ein
Träger wurde so durch chronische Eiterung in
der Ferse dienstunbrauchbar. ·
Eine Europäerkolonne wurde nachts von mit
Gewehren bewaffneten Leuten angeschlichen. Die
Leute waren bis unmittelbar an das Zelt des
Europäers gekommen, als sie von der Wache be-
merkt wurden. Ihre Gefangennahme und Ent-
waffnung gelang ohne Schießen und Blutvergießen.
Die Kriegstrommel wurde öfter geschlagen. Auch
versammelte sich die Bevölkerung verschiedentlich
mit Gewehren und folgte seitwärts im Busch den
Kolonnen.
Irgendwelche besonders stark grassierende
Krankheiten wurden unter den Eingeborenen
nicht bemerkt. Glossina palpalis wurde am En-
düja (Noya) aufwärts bis in die Nähe von
Médégu6 festgestellt. »
Das Klima ist das bekannte Urwaldklima
in entsprechender Breitenlage. An der Monda-