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Zerstörung der Nordbahn bei Susa. Um
so anerkennenswerter ist dieses kühne Unternehmen,
als englische Truppen in stark befestigter Stellung
an beiden Usern des Wuri an der Dibombe-
Mündung stehen.
Das Küstengebiet. Die von Kribi aus unter-
nommenen Vorstöße des an der Batanga-Küste
gelandeten französischen Schützenbataillons Nr. 2
unter Führung des Majors Mathieu') in das
Hinterland waren von unseren Küstentruppen stets
blutig zurückgewiesen worden. Nur unter dem
Schutze der Kriegsschiffe vermochten sich die Fran-
zosen in Kribi zu halten. Ende Januar wurde
das Bataillon durch englische Truppen abgelöst.
Auch deren Versuche, auf der Straße nach Jaunde
vorzudringen, scheiterten. Hauptmann von Hagen
wies auch dann noch die feindlichen Truppen zu-
rück, als Franzosen zur Verstärkung der Engländer
wieder in Kribi gelandet waren. Am 25. und
26. Februar wurde bei Longji und Plantation
gekämpft. Unsere Truppen widerstanden dem
Andrang der Gegner. Am 28. Februar schifften
die Verbündeten darauf ihre Truppen ein. Mit
ihnen führten sie die an der Küste des Kribi-
Bezirks noch befindliche eingeborene Bevölkerung,
deren Ernährung in dem völlig verwüsteten Ge-
biet auf Schwierigkeiten gestoßen war, nach Duala
über.
Über Kribi wehte wieder die deutsche
Flagge.
Unter vorläufiger Aufgabe ihrer Versuche, von
Kribi aus Jaunde, den derzeitigen Aufenthaltsort
des Gouverneurs, zu erreichen, wählten die ver-
bündeten Engländer und Franzosen nach Ein-
schiffung ihrer Truppen in Kribi am 28. Februar
Edea als Stützpunkt. Bereits am 10. Februar
war von der Bahnstation Kopongo nahe Edea
eine stärkere französische Abteilung auf der Straße
nach Babimbi vorgedrungen. Nach Zurückdrän-
gung unserer bei Lomki stehenden Sicherungen
war der Gegner nach Kopongo zurückgekehrt.
Am 24. und 25. Februar erfolgte ein feindlicher
Vorstoß auf der Straße Edea—Jaunde. Es
gelang dem Gegner, bis in unsere Stellung am
Ngwe-Fluß vorzudringen. Hauptmann a. D.
Regierungsrat Schloßer, der mit Verstärkungen
von Sakbajeme herbeigecilt war, warf den
Feind jedoch bis Edea zurück. Ein am
6. März unternommener Angriff auf die Ngwe-
Stellung wurde gleichfalls abgewiesen. Auch
*) Das Bataillon hatte zuvor an der Japoma-=
Brücke der Mittellandbahn gekämpft und war nach der
Einnahme der Brücke am 6. Oktober 1914 durch drei
Kompagnien des Bataillons Nr. 1 abgelöst. Beide
Bataillone gehören nach dem „Annnire otf. des Troup.
Col.“ zu den Truppen Französisch-Westafrikas.
am 30. und 31. März vorgenommene Erkun-
dungen des Gegners südöstlich Edea endeten mit
einer Niederlage; bei Okot und Njok-Jok
warfen ihn unsere Truppen auf Edea
zurück.
Anfang April gingen starke französische und
englische Truppen entlang der Mittellandbahn
und auf der Straße Edea — Jaunde gegen die
Kele-RNgwe-Stellung vor. Ihre Gesamtstärke
wird auf 4000 Mann geschätzt. Wie ein eng-
lischer Unteroffizier einem glaubwürdigen Bericht-
erstatter erzählt hat, soll ihr Vormarsch durch
den Widerstand unserer Vortruppen, die sich fech-
tend auf die Hauptstellung zurückzogen, so auf-
gehalten worden sein, daß am ersten Gefechtstage
nur 7 km zurückgelegt werden konnten. Die
Kele-Ngwe-Stellung selbst wurde auf das hart-
näckigste verteidigt. Erst als englische Truppen
durch eine geglückte Umgehung die rechte Flanke
unserer Truppen bedrohten, entschlossen sich diese,
die Stellung zu räumen und sich nach Zerstörung
der Flußübergänge zurückzuziehen. Auch die an
der Mittellandbahn gelegene Station Eseka
wurde geräumt.
Wie ausländische Zeitungen mitgeteilt haben,
sind Angriffe der Feinde auf eine später von
den Unfrigen bezogene befestigte Stellung blutig
abgewiesen worden.
Seit der Einschiffung der feindlichen Truppen in
Kribi am 28. Februar d. Is. ist die Batanga-
Küste vom Feinde frei. In der Njong-
Mündung hat der Gegner einige Barkassen statio-
niert. Gelegentlich einer Erkundungsfahrt fluß-
aufwärts geriet eines dieser Fahrzeuge in unser
Maschinengewehrfeuer und sank.
Kampo wird vom Feinde gehalten; die
dortige Besatzung ist, wie jüngste Berichte
melden, durch Truppensendungen von Gabun
aus erheblich verstärkt worden. Gelegent-
lich kleiner Gefechte, wie sie in letzter Zeit bei
Kampo stattfanden, scheuten die Engländer
nicht vor Verletzung der spanischen Neu-
tralität zurück. So setzten sie von Milong")
Truppen an. Auch der Aufstand der Ayameken-
Leute in Spanisch-Muni, der zu der bereits mit-
geteilten Ermordung der deutschen Kaufleute Leh-
ning und Arms und zum Einfall der Auf-
ständischen in deutsches Gebiet führte, wird eng-
lischen Umtrieben zugeschrieben. Es ist zu hoffen,
daß die vom spanischen Generalgouverneur zur
Unterdrückung der Wirren sofort ergriffenen Maß-
nahmen von Erfolg begleitet gewesen sind.
*) Milong liegt etwa 20 km oberhalb Campo auf
spanischem Gebiet, Ahameken etwa 15 km südöstlich
Milong.