Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVII. Jahrgang, 1916. (27)

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afrikanischen Beteiligungen haben wir einen den 
verschärften Verhältuissen entsprechenden Betrag ab- 
geschrieben. Neue Beteiligungen erwarben wir 
u. a. un einigen Kriegsunternehmungen, die bereits 
gute Erfolge erzielten oder für das laufende Jahr ver- 
sprechen. — Unter den Ausständen (Ende 1915: 
12 150 989 .4) befinden sich die Schulden verschiedener 
Stadtverwaltungen des besetzten Gebietes für Heeres- 
lieferungen auf Grund der den Städten auferlegten 
Kontributionen. Diese Schulden sind inzwischen voll- 
ständig bezahlt. Die übrigen Ausstände sind bis auf 
ganz geringfügige Beträge inzwischen eingegangen. 
Auf den kleinen Rest sind Ausfälle nicht zu erwarten. 
Von dem Guthaben bei den Filialen sind 1000000 % 
inzwischen eingegangen. für etwaige Ausfälle auf den 
Rest sind wir durch Reserven gedeckt. Unsere Bank- 
schulden (Ende 1915: 7278044 4/4) haben sich inzwischen 
  
bedeutend verringert. In den Kreditoren (3916646.4) 
sind Anzahlungen unserer Kunden auf abgeschlossene 
Geschäfte und die Rücklage für die Kriegsgewinnstener 
enthalten. — Nach Gejamänöschreibungen“ von 276686. 
ergibt sich ein Reingewinn von 732 X zu fol- 
gender Verteilung: 15 v. H. von de 1P0, das erhöhte 
Kapital = 487 500 J, Tantieme des Aufsichtsrates 
59 553 .4, des persönlich haftenden Gesellschafters 
178 658 1 und Vortrag 6686 .K. 
Zum Schluß des Berichtes bemerkt die Verwaltung 
über die Aussichten: „Obwohl wir uns an dem 
Handel innerhalb Deutschlands nicht beteiligen und 
die Einfuhr täglich mehr erschwert wird, so haben wir 
doch immer noch reichlich Gelsgenheit zu nutzbringender 
Tätigkeit gefunden. Der bisherige Verlauf des Jahres 
1916 berechtigt zu der Erwartung eines abermals 
guten Ergebnisses. 
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Das russische Geschäft in Karahuls. 
Die Karakulsaison in Buchara hat in diesem 
Jahre früher begonnen als gewöhnlich. Nach Mit- 
teilungen der Turkestaner Zeitung sind die Preise auf 
Karakul gegenüber den vorjährigen fast um das Doppelte 
gestiegen, aber auch die Qualität der Ware ist bedentend 
besser als im vorigen Jahre. Es macht sich eine sehr 
belebte Nachfrage bemerkbar. Die Preise steigen mit 
jedem Tage. Nach den letten Feststellungen betrugen 
sie für rohe Ware l. Sorte 9 bis 10 Rubel, II. Sorte 
6 bis 6 Rubel 50 Kop. und III. Sorte 3 Rubel. Die 
Ware wird von den Aufkäufern nach den beiden russi- 
schen Residenzen versandt. 
(Nach der Iych rom. Giaz. vom 
14. Mai 1916.) 
Der 10. Internationale Trochenfarm-Kongreß 
in Denver. 
Der sogenannte „Dry Farming Congreß“, 
welcher im Januar 1906 in Denver zum Zwecke der 
Förderung landwirtschaftlicher Kultur in 
niederschlagarmen Gegenden ins Leben gerufen 
wurde und der bei seiner Tagung in Spokane, 
Washington im Jahre 1910 den Namen „Inter- 
national Dru Farming Congreß" annahm, hat 
in der Zeit vom 4. bis 7. Oktober v. Is. seine zehnte 
Jahresversammlung in Denver abgehalten. In Ver- 
bindung mit dem Kongreß wurde eine landwirtschaft- 
liche Ausstellung abgehalten, die gut besucht war. 
Die Ausführungen einer größeren Zahl von 
Rednern aus den verschiedenen Staaten im regen- 
armen Gebiete von Nordamerika und den Provinzen 
Kanadas lassen kaum einen Zweifel darüber, daß es 
ein Trockenfarmverfahren. welches einen Erfolg ge- 
währleistet, bisher nicht gibt, daß vielmehr die Frage 
trotz bedentender Fortschritte, die man gemacht hat, 
noch viele ungelöste Aufgaben bietet. Als am ehesten 
Erfolg versprechend wurde nahezu übereinstimmend ein 
Brcchliegenlassen des Landes jedes zweite oder dritte 
Jahr bezeichnet. Die bei sorgfältigem Pflügen und 
Eggen auf diese Weise künstlich ausgespeicherte Feuchtig= 
keitsmenge soll sich fast immer für eine darauffolgende 
ute Ernleerzielung als hinreichend erwiesen haben. 
  
Das Landwirtschaftsministerium in Washington, 
welches bei dem Kongreß gut vertreten war und auch 
die Ausstellung mit einer sehr lehrreichen Abteilung 
beschickt hatte, bekundet lebhaftes Interesse an der Ver- 
vollkommnung des Trockenfarmsystems. Unter anderem 
hat es die Zahl der Versuchsfarmen zur Ermittlung 
der nach Lage und Bodenbeschaffenheit geeignetsten 
Methoden in verhältnismäßig kurzer Zeit auf 21 er- 
höht, von denen 4 in Nord Dakota, je 3 in Montana 
und Kansas, je 2 in Nebraska, Süd Dakoita, Texas 
und Oklahoma sowie je 1 in Colorado, Wyoming und 
New Mexico eingerichtet sind. Außer diesen unter- 
halten die staatlichen Landwirtschaftsschulen eine größere 
Angahl von Trockenfarm-Versuchsstationen, so z. B. die 
Schule in Utah, 6 an verschiedenen Orten dieses 
Staates. 
Unter den von dem Kongreß angenommenen Be- 
schlüssen seien die folgenden erwähnt: 1. an der Auf- 
gabe, Gegenden mit geringem Regenfall erfolgreicher 
landwirtschaftlicher Erschließung zu eröffnen, unentweg! 
weitergnarbeiten; 2. den Bau guter Landstraßen, ins- 
besondere solcher, welche der Erschließung noch unbe- 
siedelter Be zirte und Hebung der Landwirtschaft dienen, 
mit bundesstaatlicher Beihilfe zu fördern; 3. die 
wegung zu unterstützen, den Farmern die 22 
von Kredit unter günstigeren Bedingungen als bisher 
zu ermöglichen und auf die Behörden einzuwirken, die 
Entwicklung der Landwirtschaft durch Berecitstellung zu- 
länglicher Geldmittel zu fördern; 4. durch eingel= wie 
bundesstaatliche Gesetzgebung die Schaffung besserer 
Absatzverhältnisse für Farmerzeugnisse anzustreben. 
u. a. durch die im Bundeskongreß angeregte Einrichtung 
einer „National Marketing Commission“. 
Die zur Abstimmung gebrachte Vorlage einer Ver- 
schmelzung des ational Dry Farming 
ongreß“ mit dem „International Frrigation 
Congreß= wurde zwecks Anbahnung von Verhand- 
lungen mit dem letzteren einem Ausschuß überwiesen. 
Der nächste Krackenfarmkongteh im Herbste d. Is. 
soll in El Paso, Teras, abgehalten werden. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Denver.)
	        
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