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am Himo und Ruwu vom Rasthaus bis nach Kahe
verteilt waren.
Außer den zwei 4,1 zölligen Geschützen brachte
der Feind mehrere Feldgeschüte und Revolverkanonen
ins Feuer.
2.1I. Das Ergebnis dieser Operationen vom 18.
bis 21. Märg war, daß der Feind aus dem Lande
nördlich und längs des Ruwuflusses vertrieben wurde.
Aruscha war unterdessen von unseren berittenen
Sconts besetzt worden, die eine feindliche Kompagnie
nach Süden drängten, und so war die Eroberung
des Kilimandscharo-Merugebietes (wahrscheinlich der
reichste und erstrebenswerteste Bezirk Deutsch-Ost-
afrikas) in zufriedenstellender Weise vollendet. Ich
richtete daher mein Hauptauartier in Moschi ein,
stellte eine Reihe von Vorposten am Ruwuabschnitt
auf und machte mich daran, meine Armee für den
nächsten Vormarsch zu reorganisieren, indem ich
gleichzeitig die Truppen nach Möglichkeit in ge-
sunden Plätzen zusammengog, um den Leuten eine
Erholung nach den überstandenen Strapazen zu
gewähren.
Der in seiner Art recht geschickt abgefaßte Be-
richt enthält zunächst verschiedene offenbare Un-
richtigkeiten bzw. Ubertreibungen über die Stärke
und Ausrüstungen der deutschen Truppen. 60 Ge-
schütze hat es in Deutsch-Ostafrika nie gegeben,
und wenn die Anzahl der Maschinengewehre
zunächst auf 80 angegeben, dann aber gesagt
wird, daß auf jede Kompagnie im Durchschnitt
zwei Maschinengewehre entfielen, so müßten also
bei einer Kopfstärke von 200 Mann pro Kom-
pagnie und bei einer Gesamtstärke von angeblich
16000 Mann 80 Kompagnien mit 160 Maschinen-
gewehren vorhanden gewesen sein, was den Tat-
sachen nicht im entferntesten entspricht.
Interessant ist auch, wie die Berichterstattung
bei der Schilderung der einzelnen Gefechts-
handlungen die Stärken der in Tätigkeit gesetzten
Verbände und die erlittenen Mißerfolge, und vor
allen Dingen die nachweisbar ungeheuren Verluste
geschickt verschleiert. Eins aber geht auch aus
diesem Bericht klar hervor: Nicht überlegener
Tüchtigkeit der Truppe und Führung verdankt
Herr Smuts seine Erfolge, sondern lediglich seiner
lberlegenheit an Zahl und. Hilfsmitteln.
Smuts selbst gibt die Stärke der Deutschen in
den Gefechten am Kilimandscharo auf 14 bis
15 Kompagnien an. Vergleicht man damit seine
Angaben über die von ihm ins Gefecht gebrachten
Truppen, so geht man nicht fehl, wenn man das
Stärkeverhältnis von 1: 4 annimmt, also eine
deutsche Kompagnie gegen ein feindliches Ba-
taillon.
Inzwischen hatte die auf Aruscha zurückgegangene
deuische Abteilung diesen Platz am 15. März
geräumt, ihren Rückzug nach Südwesten fort-
setzend. Aruscha wurde dann am 17. vom Feinde
besetzt. Damit war das ganze Kilimandscharo= und
Merugebiet in den Händen des Feindes. Die
nächste Zeit benutzte General Smuts dazu, seine
stark gelichteten Verbände neu zu ordnen und die
weiteren Angriffsbewegungen vorzubereiten. Dabei
scheint er von dem Entschluß ausgegangen zu sein,
sich zunächst den der Usambarabahn entlang auf
Mittel-Pare zurückgegangenen deutschen Haupt-
kräften gegenüber nicht auf entscheidende Kämpfe
einzulassen, sondern sie dadurch zur Aufgabe von
Usambara zu zwingen, daß er durch schnellen
Vorstoß in südlicher Richtung sich in den Besitz
der Zeutralbahn zu setzen suchte. Das Vor-
handensein großer Mengen berittener Truppen
sowie von Last= und Panzerkraftwagen, das offene
und von Tsetsefliegen freie, sich südlich bis über
Kondoa-Irangi hinaus erstreckende Steppengelände
schienen der Ausführung dieses Planes äußerst
günstige Aussichten zu bieten. Auch konnte man
annehmen, dort nur auf schwächere feindliche
Kräfte zu stoßen. Zu gedachtem Zweck wurde
daher unter dem Befehl des schon aus dem
Feldzuge in Südwestafrika bekannten Generals
van Deventer eine starke, aus berittenen Truppen
mit reichlicher Artillerie und anderen Hilfsmitteln
versehene Brigade in Marsch gesetzt. Van Deventer
nahm seinen Weg über Umbugwe und Ufiome
(südwestlich Aruscha) auf Kondoa-Irangi, nachdem
er unterwegs am 4. April eine angeblich 400 Mann
starke deutsche Nachhutabteilung am Old.-Lolkissale=
berg, halbwegs zwischen Aruscha und Ufiome,
umzingelt und zur Kapitulation gezwungen haben
soll. Am 17. April stieß er bei Kondoa-Irangi
auf heftigen Widerstand. Zwar gelang es ihm
nach zweitägigen Kämpfen, die deutsche Abteilung
zum Rückzug und zur Aufgabe von Kondoa-
Irangi zu zwingen, dann jedoch wurde ihm ein
Halt geboten und der Vorstoß kam zum Stehen.
Die als im Rückzug auf die Zentralbahn gemeldete
deutsche Abteilung hatte nämlich südöstlich Kondoa-
JIrangi wieder Front gemacht und eine neue
Stellung bezogen, und van Deventer scheint nicht
mehr die Kraft gehabt zu haben, sie dort erneut
anzugreifen. Er blieb in Kondoa-Irangi, ver-
schanzte sich und wartete Verstärkungen ab.
Unterdessen hatte die deutsche Leitung für eine
Verstärkung der bei Kondoa-Irangi stehenden
Truppen Sorge getragen, und der Kommandeur,
Oberst v. Lettow-Vorbeck, hatte sich persönlich in
Eilmärschen dorthin begeben. In hartnäckigen,
vom 9. bis 11. Mai andauernden Kämpfen gelang
es ihm, den Feind aus seiner Stellung bei
Kondoa-Jrangi zu werfen und ihn in nördlicher
Richtung bis jenseits Usiome zurückzudrängen.
Van Deventer erlitt schwere Verluste, und nur der
Umstand, daß der größte Teil seiner Truppen
beritten war, rettete ihn vor vollständiger Ver-
nichtung. Bemerkenswert ist, daß den deutschen
Truppen bei dieser Gelegenheit ein Magazin mit
4000 Gewehren, von denen man annahm, daß