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Stellung auf dem rechten Ufer um Ubungi
und gegenüber der Nigerischen Brigade bei
Mkindu. Ein Angriff auf unsere Vorposten bei
Njakisiku wurde verlustreich abgewiesen. General
Hannyngton schob Teile der 1. Division bis
10 Meilen nördlich Agarambi vor, jedoch ver-
hinderten Verpfleg i igkeiten d
an geeigneten Transportmitteln entscheidende
Angriffsbewegungen.
Ende Februar stand die 1. Division auf der
Linie Utete—Namatewa') —Tschemera. Letzterer
Punkt und Mitole deckten die Feldbahn, die
von Kilwa westwärts auf Liwale im Bau be-
griffen war.
Um diese Zeit war das nördliche Ufer des
Rufiji frei, und der größere Teil der Kolonne
des Colonels Brun ging bei Utete über den
Fluß. Die Vermessung des Flusses durch die
Marine innerhalb der Mangrowensümpfe des
Rufiji-Deltas bedingte eine äußerst schwierige
Arbeit, aber Lieutenant Commander Garbett
stellte in bemerkenswert kurzer Zeit eine genaue
Vermessung her, und obgleich nachfolgende
Überschwemmungen die Kanäle veränderten und
die Barren verschoben, war die Zufuhr von
Vorräten auf dem Wasserwege nach Utete hin-
fort regelmäßig.
In der Gegend des Utungi-Sees und an
den Ufern des Lungonja und Kingani war im
Laufe des März eine erhöhte Patronillentätig=
keit bemerkbar, jedoch verhinderten die über-
schwemmungen des Geländes Bewegungen von
größerer Ausdehnung.
Gegen Mitte März zeigte der Feind eine
erhöhte Tätigkeit südlich des Matandu-Flusses,
und Mpotora'") wurde stark besetzt gemeldet.
Es war augenscheinlich, daß ein Teil der bei
Utungi stehenden Streitkräfte sich nach Süden
gewandt hatte, und wurden dementsprechend die
in der Umgegend von Kilwa stehenden Truppen
umgruppiert"“.
Inzwischen hatten anscheinend die durch die
große Regenzeit hervorgerufenen ungünstigen Ver-
hältnisse und deren Folgen die Bewegungen der
britischen Truppen so ziemlich lahm gelegt und
Anlaß zu umfangreichen Anderungen in der Organi-
sation der Truppen und zu Maßnahmen zur Sicher-
stellung des Nachschubs sowie schließlich zu um-
fassenden Vorbereitungen für die nach Schluß der
Regenzeit einzuleitenden Unternehmungen gegeben.
Hierüber berichtet General Hoskins folgendes:
„Die Verpflegung aller Kolonnen war eine
Quelle größter Sorge für alle Führer.
5) Lage nicht feststellbar.
Mit Beginn der Regenzeit starben die Tiere
infolge der durch Fliegen übertragenen Krank-
heiten, und mechanische Transporte wurden
unmöglich. Trägertransport landeinwärts, so-
wie ein Transportverkehr mit Dhaus und Booten
Matandu aufwärts wurde eingerichtet. Teile
der bei Mohoro und nachher bei Utete stehenden
1. Division wurden im Einvernehmen mit der
Marine auf dem Wege Rufiji aufwärts ver-
sorgt, und der Fluß wurde Hauptzufuhrstraße
für alle in der Gegend stehenden Truppen bis
Kibambawe.
Die Unterhaltung der Truppen in der Iringa-
gegend mußte, da der Weg Dodoma—Fringa
infolge großer Verluste an Trägern und Eseln
und häufiger Krankheitsfälle unter dem weißen
Personal sich als ungangbar erwies, im März
über den Weg Kilossa—Iringa bewerkstelligt
werden. Ersterer war erst wieder im Mai
benutzbar.
Die Transportschwierigkeiten durch die
Niederungen zwischen Kibambawe und dem
Uluguru-Hochland nahmen derart zu, daß die
Truppen häufig nur halbe Rationen hatten.
Daher mußten General Beves'’ Truppen zur
Erholung nach Morogoro zurückgenommen
werden.
Die Krankheiten unter den europäischen
und südafrikanischen Truppenteilen hatten einen
derartigen Umfang erreicht, daß ihre Zurück-
ziehung zwecks Erholung nötig war. Ich be-
schloß so viele wie möglich nach Südafrika zu
schicken und sie für die Offensivbewegungen
nach der Regenzeit zurückzuholen.
Die Hauptanstrengungen des Feldzuges und
die Last der Kämpfe seit 1914 hatten einige
indische Truppenteile und die Kings African
Rifles getragen. Diese, besonders die Inder,
hatten auch sehr unter Krankheiten zu leiden
gehabt. Aber die Verbände waren zu schwach,
um es möglich zu machen, auch einige der
Kings African Rifles zurückzuziehen, und nur
eine Anzahl Inder konnte zur Erholung in
gesündere Gegend geschickt werden.
Bevor ich das Kommando übernahm, war
die 3. Division im Begriff, nach Südafrika
abzugehen, und es war beschlossen, die 2. Di-
vision folgen zu lassen. Dadurch wurden die
unter meinem Befehl verbleibenden Truppen
zu schwach, um vor Ende der Regenzeit eine
Offensivbewegung aufzunehmen. Es wurden
daher Schritte unternommen, die Kings African
Rifles reichlich zu vermehren, die westafrikani-
schen Truppen zu verstärken, indische Bataillone
durch Ausgleich auf volle Stärke zu bringen
und wenn möglich durch Austausch neue Ver-
bände zu schaffen.