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versteht man Wagen mit zwei großen 3 m hohen
Nädern, an die der Stamm mit Scheren so an-
gehängt wird, daß das hintere Ende noch leicht
am Boden schleift. Auch primitive achträdrige
Lastwagen wurden verwendet. Heutzutage kann
man diese Transportmittel noch vereinzelt in
kleinen Sägemühlen finden; doch das sind ver-
gangene Zeiten. Jetzt zeichnet sich das Pitch-Pine-
Gebiet durch rationellste Holztransporteinrich=
tungen aus.
Die Altholzvorräte im White-Pine-Ge-
biet sind bis auf geringe Reste aufgebraucht. Die
Holzgesellschaften mußten ihr Kapital und ihre
Erfahrungen in anderen Waldgebieten verwerten,
und dazu lockte vor allem der 300 km breite
Kieferngürtel, der, noch wenig besiedelt, den Golf
von Mexiko von Texas bis nach Florida um-
säumt. Gleichmäßig trockener Sandboden, ebenes
Gelände, annähernd gleichartige Bestockung über
weite Flächen legen von selbst die Aufschließung
nach der bereits vorhandenen, geometrischen Ver-
messung und Kartierung nahe.
Wie die Ausnutzung der Waldungen durch
Privatunternehmungen vor sich geht, soll an einem
Beispiel aus dem Pitch-Pine-Gebict gezeigt wer-
den: Die Cummer Lumber Co. in Jacksonville,
Florida, besitzt etwa die Hälfte der Halbinsel
Florida, ursprünglich alles Kiefernwald und
Cypress-swamps. Das Sägewerk befindet sich in
Jacksonville, direkt am schiffbaren St. Johns-
River, und ist auf eine tägliche Produktion von
300 000 Fuß-Brettmaß (ft ba#m) eingerichtet.
Das ist 700 fm fertige Brettware im Tag, und
das entspricht etwa 2100 fm stehendem Holz.
1 nerc = 0,4 ha gibt etwa 12 000 ft bdm. Es
müssen also durchschnittlich pro Tag 25 aere —
10 ha Wald abgetrieben werden. Um dieses Roh-
material an das Sägewerk zu schaffen, wird vor
allem eine breitspurige Hauptbahnlinie gebaut,
die aber nicht allein dem Holztransport, sondern
auch dem allgemeinen Personen= und Fracht-
verkehr dient. Von dieser Hauptlinie zweigen
Nebenlinien nach den einzelnen Holzhauerlagern
ab, die bis zu 150 km vom Sägewerk entfernt
sind. Solche Fällungszentren hat die Gesellschaft
drei, deren jedes unter einem Betriebsleiter steht.
Zu den einzelnen Hiebsorten wird vom Lager
aus ein normalspuriger Schienenstrang gelegt und
von diesem zweigen wieder Nebenlinien ab.
Das Bahnnetz schließt sich eng an die Landes-
vermessung an. Die einzelnen Staaten zerfallen
in counties, jedes county in townships und
jede township wieder in 6IX6= 36 sections
oder Quadratmeilen (1 engl. Meile = 5600 fft
oder rund 1,6 km). Dieses Kartennetz wird auf
dem Papier entworfen und die Endpunkte der
einzelnen Quadrate in der Natur bezeichnet. Der
Übersicht halber werden die Fällungsarbeiten
immer auf 1 section konzentriert. Mit Axt und
Säge werden die Bäume gefällt und auf Block-
länge (16 kt) abgelängt. Mit Dampfmaschinen
und Drahtseil (skidder) werden die Hölzer an
die Eisenbahnlinie gebracht und mit dem Dampf-
kran (loadker), der von einem Waggon auf den
anderen fährl, sobald der erste fertig geladen ist,
aufgeladen (Abb. 1). Der Skidder kann die
Hölzer auf eine Entfernung von 700 Fuß her-
holen. Es müssen also die einzelnen Schienen-
stränge etwa 1400 Fuß voneinander entfernt sein,
so daß eine section durch vier Seitenlinien voll-
ständig aufgeschlossen wird.
Wo die Fällungsarbeiten beendet sind, werden
die Gleise sofort abgebrochen und wieder neu ver-
legt; das ist pro Tag nicht ganz 1 mile = 1,4 km.
Drei Züge à 30 Wagen gehen täglich von
dem Lager zum Sägewerk; dort werden die
Stämme in den Mühlweiher (millpond) ge-
worfen.
In mehr hügeligem Gelände kann diese rein
geometrische Aufschließung nicht durchgeführt
werden; die Bahnlinien müssen sich mehr dem
Gelände anschmiegen. Dort und in wenig massen-
reichen, lückigen Beständen wird auch mitunter
der Skidder durch die „go-devils“, kleine Roll-
wagen mit Pferdegespann, ersetzt.
Nicht so einfach gestaltet sich die Ausbringung
des Holzes in den subtropischen Cypress-swamps.
Die Sumpfzypresse (Taxodium distichum)
liefert wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen
wechselude Feuchtigkeit ein sehr geschätztes und
teuer bezahltes Nutzholz, und aus diesem Grunde
wurde die Nutzung der unwegsamen Waldungen
in Angriff genommen. Für unseren Zweck lassen
sich zwei Arten von „Sumpfwaldungen“ unter-
scheiden: solche, die noch der Einwirkung von
Ebbe und Flut unterworfen sind, indem der Rück-
stau der Gezeiten den Boden periodisch unter
Wasser setzt, und solche, die hiervon nicht mehr
erreicht werden. Für letztere sind die Bringungs-
methoden die gleichen wie in den Laubholzwal-
dungen der ebenen Flußniederungen (Anwal-
dungen).
Pulling-boat, Baptist-cone. Die
zuerstgenannten nassen Sumpfwaldungen sind
charakterisiert durch zahlreiche tote Arme des
Flußlaufes (Bayons oder Croeks), die sich weit
verästeln und ein Befahren mit dem Boot ge-
statten. Beispiele hierfür sind die Waldungen am
St. Johns-River und Oklawaha-River in Flo-
rida, am Red-River-System in Louisiana. Diese
Wasserläufe werden dem Holztransport nutzbar
gemacht. Auf einen stark gebauten Prahm wird
eine Dampfwinde (yarding-engine) montiert
und die gefällten Stämme mit dem Drahtseil