Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

67 
Ein vortrefflicher, für seinen Beruf begeisterter Arzt, ein pflichteifriger Sanitätsoffizier, ein 
allgemein beliebter Kamerad, ist uns in ihm entrissen. 
unvergessen bleiben. 
Berlin, den 5. April 1918. 
Reichs-Kolonialamt. 
Sein Andenken wird in den Schutztruppen 
Kommando der Schutztruppen. 
Allerhöchst mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt: 
Strümpell. 
  
Soweit bekannt geworden, sind von den Beamten des Reichs-Kolonialamts weiterhin 
— pvgl. zuletzt „Deutsches Kolonialblatt“ 1918, Nr. 5/6, S. 40 — ausgezeichnet worden: 
mit dem Eisernen KNreuz 1. Klasse: 
Geheimer Ober-Regierungsrat, Hauptmann der Reserve Gerstmeyer, 
Geheimer expedierender Sekretär, Oberlentnant der Landwehr I Jaeckel, 
Geheimer Kanzleisekretär, Feldwebelleutnant Baltrusch. 
  
GllMichtamtlicher Teilbbllberterre) 
Rede des Staatssekretärs des Reichs-Rolonialamts Dr. Solf im Deutschen 
Reichstag in der Sitzung am 27. Februar 1018. 
Meine Herren! Ich habe mich zu der Stelle 
ans der Rede des Herrn Abgeordneten Dr. Strese- 
mann zum Wort gemeldet, in der er des Generals 
Smuts Erwähnung tut und seiner Rede über 
das englische Kriegsziel, verbunden mit einer 
Kritik des deutschen Kriegsziels. Man darf die 
Rede des Generals Smuts nicht als eine Privat- 
äußerung auffassen. (Sehr richtig!) Der General 
ist, wie der Herr Abgeordnete selber betont hat, 
Mitglied des Kriegskabinetts, und er ist außerdem 
äusammen mit Lloyd George in Versailles ge- 
wesen. Die Rede des Generals Smuts hat also 
die Natur einer offiziellen Kundgebung, und ich 
glaube, der Herr Abgeordnete hat durchaus recht, 
wenn er auf die Rede eingegangen ist, und wenn 
er annimmt, daß auch die Regierung zu diesen 
Außerungen Stellung nehmen muß. 
Allgemeine Aussprachen über Kolonialprobleme 
haben seit Beginn des Krieges zwischen uns und 
unseren Feinden stattgefunden. Von deutscher Seite 
ist niemals eine Unklarheit gelassen worden, daß 
sowohl die deutsche Regierung wie das deutsche 
Volk — ich darf wohl sagen: einmütig — sich 
  
auf den Standpunkt gestellt hat, daß wir unsere 
Kolonien wiederhaben wollen, und zwar alle, 
die in Afrika und die in der Südsee. (Bravol) 
Es ist auch dem Herrn Abgeordneten zuzu- 
stimmen, daß die Kolonialpolitik für Deutschland 
eine Lebensfrage und keine Luxusfrage ist. (Er- 
neute Zustimmung.) Bei unseren Feinden hat 
es aber an dieser erwünschten Klarheit gefehlt. 
Der Welt gegenüber, insonderheit den Vereinigten 
Staaten gegenüber, ist eine gewisse Zweideutigkeit 
angestrebt worden. Es hieß einmal, Deutschland 
sei grausam, deswegen könnte man den Deutschen 
die Kolonien nicht wiedergeben. Diese philan- 
thropische Wendung schien gerade Amerika gegen- 
über zugkräftig. Es ist weiter gesprochen worden 
von einem utopischen Vorschlag, die Kolonien 
Afrikas unter eine internationale Herrschaft zu 
stellen. Dann wieder hieß es von gemäßigteren 
Stimmen, man sollte den gesamten Komplex der 
Kolonialfragen der Beratung auf der späteren 
Friedenskonferenz vorbehalten. 
Meine Herren, die angeführte Rede des 
Generals Smuts hat etwas Licht in dieses Halb- 
2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.