Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

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So lächerlich wie diese Art der Beweisführung 
ist, so bedauerlich ist an der Rede des Generals 
Smuts aber das eine: Der General Smuts hat 
vor ungefähr einem halben Jahr eine Rede ge- 
halten, die mir erheblich besser gefallen hat als 
die letzte. Er galt und gilt in seinem Vaterland 
als ein Anhänger des Friedensligagedankens. 
Wenn er nun so unfair und so parteiisch vom 
Gegner spricht, wie jüngsthin, so diskreditiert er 
diesen Gedanken; denn die Vorbedingung 
dafür, daß die Friedensliga zu einem wirk- 
lichen Instrument des Friedens werden 
kann, ist, daß die Bölker gegenseitig ihre 
Lebensinteressen achten. Es ist aber ein 
Mangel an solcher Achtung, wenn ein führender 
Staatsmann zugunsten imperialistischer Vorteile 
die Tatbestände in den feindlichen Ländern will- 
kürlich verdunkelt. Dem General Smuts dient 
der Friedensligagedanke zu nichts weiter, als zu 
  
einem Kampfmittel des englischen Imperialismus 
auf Kosten der vitalsten Interessen der anderen 
Völker. 
Meine Herren, ich komme zum Schluß. Auch 
in England gibt es aufrichtige Träger des 
Friedensgedankens. Die Zahl der englischen 
Stimmen, die zu einer kolonialen Verständigung 
mit uns nicht nur geneigt sind, sondern sie für 
eine Vorbereitung einer beruhigten Welt halten, 
mehren sich. Es hieße, in die Fehler unserer 
Feinde verfallen, wollte man diese Gegenströmung 
gegen die panbritischen Strömungen bei uns 
ignorieren. Aber, meine Herren, darüber kann 
kein Zweifel sein: hinter dem General Smuts 
und seiner Rede steht nicht nur die britische Re- 
gierung, sondern starke Leidenschaften und große 
Interessen! Damit müssen wir rechnen. (Leb- 
hafter Beifall.) 
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