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Nach herzlichem Danke für diese neuen höchst wertvollen
Eröffnungen fragte Blum Bismarck, ob er die — unwider-
sprochen dem Herzog Ernst II. von Coburg--Gotha zuge-
schriebene — Broschüre „Auch ein Programm aus den 99
Tagen“ kenne, die noch kühnere Zumutungen Englands während
der Regierungszeit Kaiser Friedrichs offenbare. Bismarch
bedauerte, die Broschüre bisher wegen ihrer „Vergriffenheit"“
nicht erhalten zu können, und erklärte, er würde Blum dank-
bar sein, wenn er sie ihm besorgen könme.
„Nun, wollten Sie noch etwas wissen?“
Blum: „Wenn ich so frei sein darf, Durchlaucht, ja.
Diese letzte Frage ist mir — und Millionen von Deutschen
mit mir — sogar die wichtigste, wenn auch die peinlichste.
Es handelt sich um die Entlassung Eurer Durchlaucht von
Ihren Aemtern.“
Bismarck begann den Vortrag mit einer Darlegung der
Meinungsverschiedenheiten, die sich schon längere Zeit vor der
Katastrophe vom 20. März 1890 zwischen dem Kaiser und
ihm aufgetan hatten. Blum war erstaunt zu hören, daß
diese Meinungsverschiedenheiten auf dem Gebiete der aus-
wärtigen Politik begonnen hätten, indem Bismarck die zweite
Friedensreise des Kaisers nach Rußland und dessen Reise nach
England, Griechenland und Konstantinopel wiederriet, der
Kaiser sie aber dennoch ausführte. „Seine Majestät glaubten
eben durch ihre große persönliche Liebenswürdigkeit alle
fremden Souveräne und Minister — wie der Berliner sich
ausdrückt — einwickeln zu können. Aber um so peinlicher
mußten den jungen Herrn dann die Urteile berühren, welche
hinter seinem Rücken am russischen Hofe laut wurden — und
die das biedere England alsbald wortgetreu nach Berlin be-
richtete —; nicht minder dann wieder die Urteile, welche der
befreundete englische Hof, nach dem Besuche des Kaisers in
London, ihm auf der Heimreise nachsandte, und deren Mit-
teilung nach Berlin am Hofe von Petersburg für Pflicht
gehalten wurde.