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100 Nr. 92. 1915.
Die Lagerhalter sind verpflichtet, auch die für Rechnung der Kriegsrohstoff=
Abteilung eingelagerten Bestände zu melden.
0 5.
Meldescheine.
r die Meldungen sind zwei Arten Vordrucke — Vordrucke für Eigentümer und
Vorder ge gewe La . den Postanstalten 1. und 2. Klasse erhältlich. Die Be-
stände sind nach den vorgedruckten Sorten getrennt anzugeben. In denjenigen Fällen,
in welchen genaue Qualitätsbestimmungen nicht angegeben werden können, sind solche
schätzungsweise einzutragen. Es ist dann im Meldeschein zu bemerken, daß es sich um
eine Schätzung handelt. ç 4 . »
Weitere Mitteilungen irgendwelcher Art darf der Meldeschein nicht enthalten.
ebensowenig sind bei Einsendung desselben sonstige schriftliche Erklärungen beizufügen.
Aufeinem Meldeschein dürfen nur die Vorräte eines und desselben Eigentümers
und die Bestände einer und derselben Lagerstelle gemeldet werden. #
Auf die Vorderseite der zur Übersendung von Meldescheinen benutzten Brief-
umschläge ist der Vermerk zu setzen: „Enthält Meldescheine für Schafwolle.“
§* 6.
Sonstige Meldebestimmungen.
Die nach einem Stichtage (§ 3 Abs. 2) eintreffenden, vor dem Stichtage aber schon
abgesandten Vorräte sind von dem Empfänger zu melden. Sie gelten für die Melde-
pflicht als schon am Stichtage in dem Besitze des Empfängers befindliche Vorräte.
Ist über eine Lieferung zwischen zwei Personen eine Meinungsverschiedenheit vor-
handen oder ein Rechtsstreit entstanden und noch nicht entschieden, so ist diejenige Person
zur Meldung verpflichtet, die die Ware besitzt oder einem Lagerhalter zur Verfügung
eines Anderen übergeben hat.
An das Wollgewerbemeldeamt sind alle Anfragen zu richten, welche die vorstehende
Verfügung betreffen. Diese Anfragen müssen mit der Kopfschrift „Betrifft Wollbestands-
meldung“ versehen sein. ·
Muster der gemeldeten Vorräte sind nur auf besonderes Verlangen des
Wollgewerbemeldeamtes diesem zu übersenden.
8 7.
Lagerbuch.
Jeder Meldepflichtige hat ein Lagerbuch einzurichten, aus dem jede Änderung der
Vorratsmengen und ihre Verwendung ersichtlich sein muß.
Zur Feststellung, ob die Angaben richtig gemacht sind, werden im Auftrage des
Kriegsministeriums Beamte der Polizei= und. Militärbehörden die Vorratsräume unter-
suchen und die Bücher der zur Auskunft Verpflichteten prüfen.
Altona, den 20. Juni 1915.
Das stellv. Generalkommando des IX. Armeekorps.
v. Roehl,
General der Artillerie.