Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1875. (59)

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Auf der Mittelstufe sind Natur- und Erdkunde zu scheiden und sind 
in der letzteren die engere und weitere Heimat, in der ersteren die Nutzpflanzen, 
die Giftkräuter, die Hausthiere, die am meisten in Anwendung kommenden Mi— 
nerale als Unterrichtsstoff zu wählen. 
Auf der Oberstufe müssen vorzugsweise Europa, die übrigen Erd— 
theile und das Wichtigste aus der mathematischen Geographie mit Zuhilfe— 
nahme der Wandkarten und des Globus zur Betrachtung kommen. Die Natur— 
kunde hat sich hier mit charakterisirenden Gruppen aus den drei Naturreichen, 
den Bodenarten, dem Getreide, den Futterkräutern und Handelspflanzen zu be— 
schäftigen; endlich ist das Wichtigste aus der Naturlehre in Bezug auf die 
gewöhnlichsten Erscheinungen zu berücksichtigen. 
6) Geschichte. 
Einzelne Bilder aus der Weltgeschichte, insbesondere aber aus der deut— 
schen Geschichte bilden den Lehrstoff für die Mittelstufe. 
Auf der Oberstufe tritt der Geschichtsunterricht als eine Reihe von 
zusammenhängenden Bildern auf, welche in größerer Ausführung das Wichtigste 
aus der Weltgeschichte und vorzugsweise wieder aus der deutschen Geschichte zur 
Darstellung bringen. Vollständiger Ueberblick über die deutsche Geschichte. 
7) Gesang. 
Das Ziel der ganzen Schulbildung für diesen Lehrgegenstand ist, daß die 
Kinder mit den gangbarsten Chorälen und einer Anzahl guter und passender 
Schul= und Volkslieder wohl vertraut sind und die entsprechende Gehör= und 
Stimmbildung erlangt haben. 
8) Turnen. 
In Bezug auf die Ziele in diesem Lehrgegenstande wird auf die in den 
Volksschulen des Großherzogthums eingeführte Schrift von Hausmann: „Das 
Turnen in der Volksschule, zweite Auflage 1873,“ hingewiesen, insonder- 
heit auf den Seite 184 2c. dort ausgeführten Turnlehrplan für eine geglie- 
derte Stadtschule mit Sommer= und Winterturnen und auf den von Seite 205 
an ersichtlichen Lehrplan für eine einklassige Landschule mit bloßem Sommer- 
turnen. 
Mit Rücksicht auf die öfter vorkommende lässige Betreibungsart der Frei- 
und Ordnungsübungen von Seiten mancher Lehrer ist es nöthig, hier zu be-
	        
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