Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1900. (77)

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das Wirthschaftsgewerbe betrieben wird, und nicht der etwa aufgestellte Stell- 
vertreter oder Wirthschaftsführer; 
bei dem unter Abstichskontrolle stehenden Kleinverkauf derjenige, für dessen Rechnung 
das Getränke verkauft wird. 
Wird steuerpflichtiges Getränke in Mengen unter 20 Liter von Gerichtsvollziehern, 
Konkurs= und Nachlaßverwaltern, Inventirern, Auktionatoren u. s. w. verkauft, so ist 
derjenige steuerpflichtig, in dessen Auftrag oder für dessen Rechnung das Getränke ver- 
kauft wird, also bei Zwangsverkäufen der Gläubiger, welcher dieselben veranlaßt hat, 
bei Konkursen die Konkursmasse, bei Verkäufen durch Auktionatoren u. s. w. der Eigen- 
thümer des Getränkes. 
Unter Wirth beziehungsweise Wirthschaftsbetrieb und Ausschank ist in gegenwärtiger 
Verfügung, soweit nichts anderes bemerkt ist, stets auch der Kleinverkäufer beziehungs- 
weise der Kleinverkauf von steuerpflichtigem Getränke begriffen. 
Betrag der Steuer. 
Zum Zweck der Berechnung des steuerpflichtigen Erlöses werden jedem Steuer- 
pflichtigen diejenigen Getränkemengen zur Last geschrieben, welche bei Beginn des Wirth- 
schaftsbetriebs oder der betreffenden Steuerperiode vorräthig sind, sowie die im Laufe 
der betreffenden Periode eingelegten Getränke. Am Schluß der Periode werden diese 
Getränkemengen, ausgeschieden nach Wein und Obstmost, zusammengerechnet. Von der 
Summe werden folgende Posten in Abzug gebracht: 
1) die Achsverkäufe (§. 24); 
2) der Abgang an Hefe und Trübwein von den in der abgelaufenen Periode ein- 
gelegten Getränkemengen (§. 25); 
3) das etwa durch Unglück zu Grunde gegangene oder unbrauchbar gewordene Ge- 
tränke (§. 260); 
4) die bei dem Abstich vorgefundene Getränkemenge. 
Von der nach Vornahme dieser Abzüge verbleibenden Getränkemenge wird der 
Hausbrauch (§§. 27—30) berechnet und abgezogen und endlich von dem Rest der gesetz-
	        
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