Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1899. (33)

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Wagenübernahme. 16. Bei Uebernahme der zu Militärtransporten dienenden Wagen auf  
den Uebergangsstationen der Eisenbahnverwaltungen muss jede unnöthige 
Verzögerung vermieden werden. Die Uebernahme solcher Wagen darf beim 
Uebergang aus einer im Kriegsbetriebe stehenden Bahn überhaupt nicht und 
zwischen den einzelnen deutschen Eisenbahnverwaltungen nur wegen einer die 
Betriebssicherheit gefährdenden Beschaffenheit der Wagen beanstandet werden. 
17. Wegen Feststellung von Sachbeschädigungen s. §. 59. 
Einrichtung und Ausrüstung von Eisenbahnwagen. 18. Die Einrichtung sowie der Bedarf an Gegenständen zur Ausrüstung der   
Eisenbahnwagen für die Beförderung von Mamnschaften und Pferden und die Deckung   
dieses Bedarfs wird von den vereinigten Ausschüssen des Bundesraths für das Land-  
heer und die Festungen und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen festgesetzt. Das 
Reichs-Eisenbahn-Amt theilt diese Festsetzungen den einzelnen Eisenbahnverwaltungen 
mit und überwacht deren Ausführung. 
§. 37. Wagen für Offiziere 
1. In Zügen des öffentlichen Verkehrs hat die Beförderung einzelner Offiziere und  
 Personen von gleichem Range in der II. Wagenklasse zu erfolgen, sofern nicht 
ausnahmsweise Wagenabtheilungen I. Klasse zur Verfügung gestellt werden. 
2. In Militärzügen und bei größeren geschlossenen Militärtransporten sollen 
die Personenwagen I. und II. Klasse in der Regel nur von Offizieren und oberen 
Beamten der Militärverwaltung, einschließlich der in solchen Stellen dienstthuenden 
Personen niederen Ranges, und nur ausnahmsweise auch von Mannschaften und 
unteren Beamten benutzt werden. 
3. Für Mannschaften und untere Beamte sind vorzugsweise die Personen- 
wagen III. und IV. Klasse bestimmt; in Ermangelung solcher Wagen dürfen auch 
ausgerüstete gedeckte Güterwagen gestellt werden. 
Bei besonders starken Transporten, z. B. bei Beförderung eines Infanterie- 
Bataillons in Kriegsstärke mit einem Zuge, sind — zumal auf eingleisigen Strecken, 
mit Rücksicht auf die Kreuzungsgleise — zur Verminderung der Zuglänge nicht aus- 
schließlich Personenwagen, sondern theilweise auch ausgerüstete Güterwagen mit thun- 
lichst großem Fassungsraum einzustellen. 
4. In außerordentlichen Fällen, auch bei Kriegsgefangenentransporten, 
können zum Mannschaftstransporte Wagen aller verfügbaren Gattungen ohne vor- 
schriftsmäßige Ausrüstung verwendet werden. 
5. Die Anzahl der für Offiziere sowie der für feldmarschmäßig ausgerüstete 
Mannschaften benutzbaren Sitzplätze ist an jeder Wagenlangseite außen anzuschreiben 
(s. M. E. O. II. Th. C). 
An Raum ist annähernd erforderlich für: 
jeden Offizier oder jede Person gleichen Ranges eine Sitzbanklänge von 
O,73m, 
jeden Mann mit Marschausrüstung eine solche von 0,55 m, 
jeden Mann ohne Marschausrüstung eine solche von 0,44 m. 
Reichs-Gesetzbl. 1899. 
	        
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