Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1901. (35)

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mit der Vervielfältigung zu beginnen, sobald der Verfasser eine Abtheilung ab— 
geliefert hat, die nach ordnungsmäßiger Folge zur Herausgabe bestimmt ist. 
§. 16. 
Der Verleger ist verpflichtet, diejenige Zahl von Abzügen herzustellen, 
welche er nach dem Vertrag oder gemäß dem §. 5 herzustellen berechtigt ist. Er 
hat rechtzeitig dafür zu sorgen, daß der Bestand nicht vergriffen wird. 
§. 17. . 
Ein Verleger, der das Recht hat, eine neue Auflage zu veranstalten, ist 
nicht verpflichtet, von diesem Rechte Gebrauch zu machen. Zur Ausübung des 
Rechtes kann ihm der Verfasser eine angemessene Frist bestimmen. Nach dem 
Ablaufe der Frist ist der Verfasser berechtigt, von dem Vertrage zurückzutreten, 
wenn nicht die Veranstaltung rechtzeitig erfolgt ist. Der Bestimmung einer Frist 
bedarf es nicht, wenn die Veranstaltung von dem Verleger verweigert wird. 
§. 18. 
Fällt der Zweck, welchem das Werk dienen sollte, nach dem Abschlusse 
des Vertrags weg, so kann der Verleger das Vertragsverhältniß kündigen; der 
Anspruch des Verfassers auf die Vergütung bleibt unberührt. 
Das Gleiche gilt, wenn Gegenstand des Verlagsvertrags ein Beitrag zu 
einem Sammelwerk ist und die Vervielfältigung des Sammelwerkes unterbleibt. 
§. 19. 
Werden von einem Sammelwerke neue Abzüge hergestellt, so ist der 
Verleger im Einverständnisse mit dem Herausgeber berechtigt, einzelne Beiträge 
wegzulassen. 
§. 20. 
Der Verleger hat für die Korrektur zu sorgen. Einen Abzug hat er recht- 
zeitig dem Verfasser zur Durchsicht vorzulegen. 
Der Abzug gilt als genehmigt, wenn der Verfasser ihn nicht binnen einer 
angemessenen Frist dem Verleger gegenüber beanstandet. 
§. 21. 
Die Bestimmung des Ladenpreises, zu welchem das Werk verbreitet wird, 
steht für jede Auflage dem Verleger zu. Er darf den Ladenpreis ermäßigen, 
soweit nicht berechtigte Interessen des Verfassers verletzt werden. Zur Erhöhung 
dieses Preises bedarf es stets der Zustimmung des Verfassers. 
§. 22. 
Der Verleger ist verpflichtet, dem Verfasser die vereinbarte Vergütung zu 
zahlen. Eine Vergütung gilt als stillschweigend vereinbart, wenn die Ueber- 
lassung des Werkes den Umständen nach nur gegen eine Vergütung zu er- 
warten ist.
	        
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