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feucht aufzuwischen, geeignetenfalls mit verdünntem Kresolwasser oder
Karbolsäurelösung.
17. Kehricht ist zu verbrennen; ist dies ausnahmsweise nicht möglich;,
so ist er reichlich mit verdünntem Kresolwasser, Karbolsäurelösung oder
Sublimatlösung zu durchtränken und erst nach zweistündigem Stehen
zu beseitigen.
18. Gegenstände von geringem Werte (Strohsäcke mit Inhalt, gebrauchte
Lappen einschließlich der bei der Desinfektion verwendeten, abgetragene
Kleidungsstücke, Lumpen und dergleichen) sind zu verbrennen.
19. Leichen sind in Tücher zu hüllen, welche mit verdünntem Kresolwasser,
Karbolsäurelösung oder Sublimatlösung getränkt sind, und alsdann
in dichte Särge zu legen, welche am Boden mit einer reichlichen Schicht
Sägemehl, Torfmull oder anderen aufsaugenden Stoffen bedeckt sind.
20. Zur Desinfektion infizierter oder der Infektion verdächtiger Räume,
namentlich solcher, in denen Kranke sich aufgehalten oder Leichen ge-
standen haben, sind zunächst die Lagerstellen, Gerätschaften und
dergleichen, ferner die Wände mindestens bis zu 2 Meter Höhe, die
Türen, die Fenster und der Fußboden mittels Lappen, die mit ver-
dünntem Kresolwasser oder Karbolsäurelösung getränkt sind, gründlich
abzuwaschen oder auf andere Weise mit den genannten Lösungen aus-
reichend zu befeuchten; dabel ist besonders darauf zu achten, daß die
Lösungen in alle Spalten, Risse und Fugen eindringen.
Die Lagerstellen von Kranken oder von Verstorbenen und die in
der Umgebung auf wenigstens 2 Meter Entfernung befindlichen Gerät-
schaften, Wand- und Fußbodenflächen sind bei dieser Desinfektion
besonders zu berücksichtigen.
Alsdann sind die Räumlichkeiten mit einer ausreichenden Menge
heißen Seifenwassers zu spülen und gründlich zu lüften. Getünchte
Wände sind mit einem frischen Kalkanstriche zu versehen, Fußböden
aus Lehmschlag oder dergleichen reichlich mit Kalkmilch zu bestreichen.
21. Zur Desinfektion geschlossener oder allseitig gut abschließbarer Räume
empfiehlt sich auch die Anwendung des Formaldehydgases; sie eignet
sich zur Vernichtung von Krankheitskeimen, die an freiliegenden Flächen
oberflächlich oder nur in geringer Tiefe haften. Vor Beginn der
Desinfektion sind alle Undichtigkeiten der Fenster, Türen, Ventilations-
öffnungen und dergleichen genau zu verkleben oder zu verkitten. Es
ist überhaupt die größte Sorgfalt auf die Dichtung des Raumes zu
verwenden, da hiervon der Erfolg der Desinfektion wesentlich abhängt.
Auch ist durch eine geeignete Aufstellung, Ausbreitung oder sonstige
Anordnung der in dem Raume befindlichen Gegenstände dafür zu
sorgen, daß der Formaldehyd ihre Oberflächen in möglichst großer
Ausdehnung trifft.
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