-- 145 --
Gabeln und sonstige Geräte, welche das Auskochen nicht vertragen, sind
eine Stunde lang in 1 prozentige Formaldehydlösung zu legen und dann
gründlich trocken zu reiben.
7. Leicht brennbare Spielsachen von geringem Werte sind zu verbrennen,
andere Spielsachen von Holz oder Metall sind gründlich mit Lappen
abzureiben, welche mit 1 prozentiger Formaldehydlösung befeuchtet sind,
und dann zu trocknen.
8. Bücher, auch Akten, Bilderbogen und dergleichen sind, soweit sie nicht
verbrannt werden, mit Formaldehydgas, Wasserdampf oder trockener
Hitze zu desinfizieren.
9. Bett- und Leibwäsche, zur Reinigung der Kranken benutzte Tücher,
waschbare Kleidungsstücke und dergleichen sind in Gefäße mit verdünntem
Kresolwasser oder Karbolsäurelösung zu legen. Sie müssen von dieser
Flüssigkeit vollständig bedeckt sein und dürfen erst nach zwei Stunden weiter
gereinigt werden. Das dabei ablaufende Wasser kann als unverdächtig
behandelt werden.
10. Kleidungsstücke, die nicht gewaschen werden können, Federbetten, wollene
Decken, Matratzen ohne Holzrahmen, Bettvorleger, Gardinen, Teppiche,
Tischdecken und dergleichen sind in Dampfapparaten oder mit Form-
aldehydgas zu desinfizieren. Das Gleiche gilt von Strohsäcken, soweit
sie nicht verbrannt werden.
11. Die nach den Desinfektionsanstalten oder -apparaten zu schaffenden
Gegenstände sind in Tücher, welche mit verdünntem Kresolwasser,
Karbolsäurelösung oder Sublimatlösung angefeuchtet sind, einzuschlagen
und tunlichst nur in gut schließenden, innen mit Blech ausgeschlagenen
Kasten oder Wagen zu befördern. Ein Ausklopfen der zur Desinfektion
bestimmten Gegenstände hat zu unterbleiben. Wer solche Gegenstände
vor der Desinfektion angefaßt hat, soll seine Hände in der unter
Ziffer 14 angegebenen Weise desinfizieren.
12. Gegenstände aus Leder oder Gummi (Stiefel, Gummischuhe und dergleichen)
werden sorgfältig und wiederholt mit Lappen abgerieben, welche mit ver-
dünntem Kresolwasser, Karbolsäurelösung oder Sublimatlösung befeuchtet
sind. Gegenstände dieser Art dürfen nicht mit Dampf desinfiziert werden.
13. Pelzwerk wird auf der Haarseite mit verdünntem Kresolwasser, Karbol-
säurelösung, Sublimatlösung oder 1 prozentiger Formaldehydlösung
durchfeuchtet, feucht gebürstet, zum Trocknen hingehängt und womöglich
gesonnt. Pelzwerk darf nicht mit Dampf desinfiziert werden.
14. Hände und sonstige Körperteile müssen jedesmal, wenn sie mit infi-
zierten Gegenständen (Ausscheidungen der Kranken, beschmutzter
Wäsche usw.) in Berührung gekommen sind, mit Sublimatlösung,
verdünntem Kresolwasser oder Karbolsäurelösung gründlich abgebürstet
und nach etwa fünf Minuten mit warmem Wasser und Seife gewaschen
werden. Zu diesem Zwecke muß in dem Krankenzimmer stets eine
Schale mit Desinfektionsflüssigkeit bereitstehen.