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Weinsperg. Da allerhöchst Königl. Befehl gemaß bei unterzeichneter Stelle ungefehr Jo Aimer 780##
Wein Weinsberger Gewächs bis Samstag den 15. Sept. Nachmittags 2 Uhr in der hiesigen Cameral-Ver-
waltung nach Belfeben der Liebbaber in kleinerer oder grösserer Quamität lalva ratificatione für baare Be-
zahlung in Conventions-Geld verkauft werden, so werden die Liebhaber hiezu höflichst eingeladen, mit der Be-
merkung, daß die ausgesezte Weine vorhero alle Tage vor dem Faß versucht werden können. Den l. Sept.
1808. Kön. Cameral-Verwaltung allda.
Winnenden. Vermög allerhöchsten Decrets vom 72. dieses soll die hiesige vormalige Oberamtei-Woh-
nung und der dabei befin'liche Garten an den Meistbietenden verkauft werden. Dieses beim hiesigen obern
Thor in der frequenten Strasse Schorndorf zu stehende, zu einer Wirths.haft und jedem andern Gewerb taug-
liche Hauß ist ro# Schuh lang, 48 Schuh breit, zweistökigt, und hat einen mit einer Mauer umschlossenen
Hof. Der steinerne Stok desselben enthalt ein geräumiges Waschhauß und einen Backofen. Unter dem Hauß
besinden sich 2 abgesonderte Keller, wovon der eine 250 Aimer, und der andere #10 Aimer faßt. Im untern
Stok sind 2 durch einen Ofen heizbare Zimmer, 1 weiteres Zimmer, #grosser Oehrn, und ## noch grösseres
Holz= Magazin. Im obern oder zweiten Stok ist auf ver einen Seite die Wohnstube, 2 von dieser aus incin-
ander gehende Zimmer und r Ekstuben gegen Mittag, auf der andern Seite 2 Gastzimmer, 1 Küche, 2 Speiß-
kammer, und # grosser Saal gegen Mittag. Der heizbaren Zimmer sind im ganzen 9, und der Oefen 5.
Auf der Bohne sind 4 Kammern. Die zum Hauß gehörige Pferd= und Rindvieh-Ställe stehen unter einem
besondern Dach im Hof, innerhalb dessen auch 1 Bronnen ist. Der Garten hält ### Vrtl. 4 Ruth. 48 Schuh
im Meß, und ist eben so schön als nüzlich angelegt. Zu diesem Verkauf ist Samstag der I. Okt. bestimmt,
wozu sich die Liebhaber Vormittags 8 Uhr allhier einfinden, inzwischen aber Hauß und Garten täglich beau-
genscheinigen können. Den 31. Aug. 1808. Kön. Cameral-Verwaltung allda.
Marbach. Die Commun-Schaafwaide zu Wolfsölden, Affalterbacher Staabs und disseitigen Oberemts,
welche 1#50 Stük Schaafe erträgt, davon der Beständer die Halfte, und die Bürgerschaft die andere Helfte
einschlagen darf, wird, da die leztmals unterm 27. Jun. d. J. vorgenommene Verleihung auf 3 Jahre von
Michaelis 1808 bis 1811. vi decr. d. d. 12. bieses allergnädigst nicht ratificirt worden, Dienstag den 13.
Sept. d. J. zur nochmalig legalen Versteigerung gebracht werden. Wobei sich also die Liebhaber Morgens 0#
Uhr mit den erforderlichen obrigkeitlichen Feugnsser und Meisterbriefen in Wolfsölden einfinden, die Bedingun-
gen vernehmen, und der Verleihung anwohnen können. Marbach, den 22. Aug. 1808. Oberamt.
Urspring. Durch allergnädigsten Befehl Kön. Hochlöbl Ober-Finanz= Kammer Landwirthsch. Depart.
d. d. 18. Jul. und 10. Aug. d. J. sind Unterzeichnete beauftragt, 1) die in Urspring befindliche Ziegelh#tte
ohne Wohnung, deren Bestand auf Martini 180 zu Ende geht, auf 6 Jahre, und 2) die allhiesige herr-
schaftl. Schaafweide zu 1,0 Stak Mutter-Schaafen und denen davon erzeugenden Lämmern mit dem Ueber-
trieb jeder Woche 2 kage auf Schelklingen, 2 Tage auf Schmiechen und 2 Tage auf Hauen ob Urspring,
deren Bestand auf Georgii 1809. zu Ende geht, auf 3 Jahre frisch lalva ratificatione zu verpachten. u
welch beeden Verhandlungen Dienstag der 20. Sept. d. J. festgesezt ist, und die allenfallsigen Liebhaber zu ei-
nem oder dem andern hiemit höflichst eingeladen werden, sich gedachten Tags Morgens & Uhr in der Gameral=
Amts-Canzlei zu Urspring mit den nöthigen oberamtlichen Vermögenz-Attestaten einzufinden. Den 25. Aug.
1808. Creis-Steuerrath von Ehingen und Cameral-Verwaltung Urspring.
Zwiefalten. Bis Mittwoch den 21. Sept. wird die Sommerschaafweide zu Zwiefalten, welche 190
Stük erträgt, auf den Sommer 1800 und 1810. verlienen. Bis Donnerstag den 22. Sept. hingigen w#d
die Mochenthaler Schaafweide, welche 150 Stuk Zuchtwaar oder 200 Stük Göltwaar erträgt, ebenfalls auf
den Sommer 1809 und i810. an den Meistbietenden verliehen werden. Die Liebhaber haben am an. Sept.
in der Cameral-Verwaltung zu Zwiefalten, am 22 aber im Schloß zu Mochenthal Morgens à& Uhr sich ein-
zufinden, und sowohl Zeugnisse wegen Bestehung von Schaafweiden, als der Fähigkeit, eine Caution von oo fl.
in liegenden Gütern zu 3 fachem Versaz, oder gültigen Capitalien mitzubringen. Den 30. Aug 1808.
Cameral-Verwaltung alldg.
Schloß Buchau. Nachbenannte theils auf der Wanderschaft, wie auch in fremden Kriegsdiensten sich
befindende militairpflichtige Jünglinge der zu disseitigem Patrimonial= Obervogteiamt gehörigen Ortschaften wer-
den hiemit zum erstenmal namentich aufgefordert, in Zeit von 3 Monaten sich in ihre Heimath zurüut zu bege-
ben, widrigenfalls nach allerhochst bestehenden Gesezen sie nicht nur ihres Vermögens, sondern auch des Vr-
ger= und Unterthanenrechts für verlustig erklärt werden würden. Von Betenweiler: Joseph, und Alois