Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1817. (12)

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kung wird Samffag den 22. Maͤrz, Vormittags 10 Uhr, auf dem Wildenhof selbst vorgenommen, wo- 
bey aber nur solche Pachts-Liebhader zugelassen werden, die sich durch neuerlich gerichtlich ausgestell- 
te und oberamtlich verificirte Zeugniße darüber ausweisen können, daß sie in einem guten Prädikat 
stehen, des Feldbaues kundig sind, und das zu Leistung einer Caution von wenigstens 2ooo fl., sowie 
zu Bestreitung des Einrichtungs-Aufwandes erforderliche Vermögen besitzen. Den #6. Februar 1677. 
Gemeinschafliches Rennt-Amt Adelmannsfelden. 
Sturtgart. Carl Friederich Berchtold, Gemeiner bei dem Königl. Infanterie-Regiment Nro. 
12., ist den 27. d. J. aus der Garnison Hohenasperg desertirt. Es werden deßbalb alle Militär e u. 
Civil-Behörden hierdurch aufgesordert, auf diesen Flüchtling fahnden, ihn auf Beireten arretiren, und 
entweder an die unterzeichnete Behörde oder an das Regiments-Commando abliefern zu lassen. Den 
4. März 2617. Königl. Stadt-Direction. 
  
#Freudenthal. Aus dem herrschaftlichen Schmidte = Gebände dahier wurde seit wenigen Tagen 
entwendet: 2 französisches Thürschloß, : deutsches ditto, 6 alte Fensterflügel von verschiedener Größe, 
ovaler eiserner Ring von einem Ambos- Stok, ungefähr a#5. Pf. schwer; 2 eiserns 6 Fuß lange 
Stangen, welche an der Feuer-Esse unter dem Stirn-Stein eingemauert waren, miteinander bei 6e Pf. 
schwer. Die betreffenden Behörden werden geziemend ersucht, zu Entdekung dieses Diebstahls auf 
geeignete Weise mitzuwirken, und von jeder etwa gefundenen Opur hieher schleunige Nachricht geben 
z wollen. Den 29. Febr. 1697. Königl. Staabsamt. 
Kircheim an der Teck. Am 33. diß war in Dektingen am Schloßberg ein Mensch von 
2°9 — 24 Jahren im Alter der sich Johann Heinrich Könngott nannte, und für einen Nürtinger sich 
ausgab, bis spät Abends befindlich, und gieng von da weg, angeblich um bieher zu gehen. Nachts 
ober wurde in Dektingen ein Pferd gestohlen, und der Verdacht auf diesen angeblichen Könngott ge- 
worsen. Dieser Verdacht erhielt auch seine Bestätigung, indem derselbe Pursche das gestohlene Pserd 
des Morgens nach dem Diebstahl auf dem Jahrmarkt in Hohenstaufen feil bot, woselbst er bey Be- 
merkung des auf ihn fallenden Diebstahls Verdachts, ehe die Haft gegen ihn ansgesprochen war, flüch- 
tig wurde, und das Pferd zurückließ. Um nun dieses weder seinem wabren Nahmen, noch seiner 
wahren Heimath nach hier näher bekannten gefährlichen Menschen babhaft zu werden, werden die 
semtliche Polizey-Bebörden mit deßen Beschreibung und Kennzeichen hlemit bekanm gemacht, und 
zur thätissien Spähe gegen ihn aufgefordert, auch gebeten, ihn nach der Beyfahung aufss sichc.##e zu 
#rwo mu mit stationsweiser bewoffneter Begleitung hieher zu liefern. Er ist etwa s Fuß 8 Zoll 
gros, sickken besetzten Körverbaues, hat runde Gesichtssorm, gute, gesunde Gesichtsfarbe, Riäboroune 
Haare, etwas große Nase, gewöhnlichen Mund, volle Waongen, bellblaue Augen, gute Zähne, ger 
sode Beine, schwachen Bart, hatte aber den Bart auf der Oberlippe wachsen zu lassen, angesangen. 
Auf der linken Gesichtsseite neben der Nase hat er eine auffallend flchtbare Blatter-Narbe. Seine 
Kleidung bestand in runden mit Wachstuch überzogenen Hute, dunkelgrünen Klappenfrack von nicht 
seinem uce der an den Ellenbogen verstossen und überhaupt abgetragen war, schwarz seidene ziem- 
lich lange Weste, weiß wollenem Unterleidchen mit Ermeln, hellblau tüuchene langen Hofen, mit weiß, 
metallenen Knöpsen längs der Jussern Natb, schwarz seidenem Halstuche mit roth und gelbem Laufe 
und Stiefeln. Er zeichnet sich durch keine besondere Mundart aus, sondern scheint der hiesigen Ge- 
gend anzugedbren; seine Handschrift ist gut, und nach der Art derselben möchte er dem Schulfach 
oder dem Kaufmannsstande ursprünglich angehört haben; jedoch ist letzteres darum eher zu vermuthen, 
weil er Fertigkeit in richtiger Ellen-Waaren-Taxatlon gezeigt dat. Er führt r Terzerol mit hölzernen 
Schästem 3 porzellanene und 1 hölzerne Tabacks-Pfeise und bandkarte von Württemberg, auch von 
ihen selbst geschriedene Licher, über Buonaparte und eine Bauern Hochzeit, bey sich. Den a7. Febr. 
1847. Oberamt Kirchheim. 
 
	        
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