durch den Allerweltsjournalisten Erzberger, der ebenso
leichtfertig, wie er anfangs die Annexion der halben Welt
gepredigt hatte, nun in das Gegenteil umschlug und durch
tausend Kanäle, die ihm zur Verfügung standen, das Gift-
gas der Mutlosigkeit über die deutschen Gaue strömen ließ.
Wenn jemand vor den Staatsgerichtshof gehört und nicht
nur vor ihn, der ja nur moralisch verurteilt, sondern vor das
Reichsgericht in Leipzig, das die Todesstrase über Landes-
verräter fällen kann, so sind es Scheidemann und Erzberger.
Das ist es, was jetzt zu sagen nottut. Das ist es, was auch
ihr Gewissen unseren Oefaitisten in die Ohren schreit, und
nur in ihrer Angst greifen sie zur „Haltet den Dieb“-Taktik
und versuchen das deutsche Volk gegen diejenigen aufzuhetzen,
die es zum Siege statt zum Untergang führen wollten. Auch
die Rede des Abgeordneten Schulz von den Oeutschnationalen
ist viel zu milde gegen unsere Reichsverderber, wird in Abwehr-
stellung gehalten, wo die Weltgeschichte Angriff erwartet.
Alles draußen im Lande, was nicht zur regierenden Mehrbeit
gehört, nicht zu der Jammerpolitik von heute schwört, alles,
was noch an deutscher Größe hängt, das dürstet nach Rechen-
schaft in unserem unsäglichen Elend. Das wissen die Leute,
die sich heute Minister nennen. Gleich ihrer dreie treten dies-
mal auf, um mit ihren neuen „Enthüllungen“ den Schrei
der zugrundegerichteten Nation zu ersticken.
Aus den verlesenen englischen Aktenstücken und Reden geht
zweifelsfrei hervor, daß die Ententeniemals an einen
Verständigungsfrieden gedacht oder ihn uns gar
angeboten hat. Sie hat lediglich, als der Papst sich um
einen Frieden bemühte, verlangt, Deutschland solle erklären,
wie es über seine Buße und Wiedergutmachung denke, und
zwar überall, nicht nur in Belgien. Sie hat auch den spa-
nischen Vermittlungsversuch, um den wir gebeten hatten,
lediglich und ganz kurz damit beantwortet, daß sie bereit sei,
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