densverderber abgehalten, damit sie selber, der Siegverderber,
nicht vor dem Richterstuhl des Volkes zu erscheinen brauchte.
Schließlich hat Erzberger, als die Vergewaltigung der Wahr-
heit mißlang, sich zur Fristung der nutzlosen Polemik auf
irgendwelche Zeitschriftenartikel irgendeines Abgeordneten
gestürzt, in denen irgendwelche Frrtümer über irgendeinen
namenlosen neuen Regierungsmann enthalten sein sollen.
Da kommt nun der Spätsommerwind gefahren. Das Ge-
spenst ist da.
Kalkweiß wächst es empor: der nächste Winter!
Nicht jener Winter, der pausbäckigen Buben und Mädchen
eine Lust ist, nicht der Winter mit der traulichen Lampe und
den knisternden Bratäpfeln. Nein, der Nachtwinter, der
Notwinter, wo alle Versäumnisse dieser gewissenlosen Re-
gierung sich zu dem großen Leichentuch für uns zusammen-
weben werden. Dreimalhunderttausend entlassene Reichs-
wehrsoldaten werden auf den Arbeitsmarkt gestoßen, acht-
malhunderttausend entlassene Kriegsgefangene wollen Brot,
vier Millionen Arbeiter verlieren ihren Verdienst: es ist
keine Kohle da für Herd und Ofen, keine Kohle für den Be-
trieb der Fabriken. Spartakus schnellt empor. Die Entente
verlangt gleichzeitig das Ihrige. Sie verlangt als regelmäßigen
Tribut die Ablieferung eines großen Teiles von unserem
Zahresertrag an Kohlen. Wir aber haben weiter nichts, als
plakatierte Ministerreden voll Polemik gegen das alte Spstem.
Die Kohleninterpellation der beiden Parteien der Rechten
wird von Geheimrat Hugenberg begründet, dem früheren
Generaldirektor von Krupp. Kein einziges Wort der An-
klage gegen die Regierung kommt aus seinem Munde. Nichts
könnte den furchtbaren Ernst sinnfälliger machen. Nur Zahl
reiht sich an Zahl, Tatsache an Tatsache. Wenn er wollte,
könnte Hugenberg den Ruf dieser Regierung, die Monate
vertändelt und verzettelt hat, vernichten. Er gibt aber nur
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