Full text: Friedrich der Vorläufige, die Zietz und die Anderen.

densverderber abgehalten, damit sie selber, der Siegverderber, 
nicht vor dem Richterstuhl des Volkes zu erscheinen brauchte. 
Schließlich hat Erzberger, als die Vergewaltigung der Wahr- 
heit mißlang, sich zur Fristung der nutzlosen Polemik auf 
irgendwelche Zeitschriftenartikel irgendeines Abgeordneten 
gestürzt, in denen irgendwelche Frrtümer über irgendeinen 
namenlosen neuen Regierungsmann enthalten sein sollen. 
Da kommt nun der Spätsommerwind gefahren. Das Ge- 
spenst ist da. 
Kalkweiß wächst es empor: der nächste Winter! 
Nicht jener Winter, der pausbäckigen Buben und Mädchen 
eine Lust ist, nicht der Winter mit der traulichen Lampe und 
den knisternden Bratäpfeln. Nein, der Nachtwinter, der 
Notwinter, wo alle Versäumnisse dieser gewissenlosen Re- 
gierung sich zu dem großen Leichentuch für uns zusammen- 
weben werden. Dreimalhunderttausend entlassene Reichs- 
wehrsoldaten werden auf den Arbeitsmarkt gestoßen, acht- 
malhunderttausend entlassene Kriegsgefangene wollen Brot, 
vier Millionen Arbeiter verlieren ihren Verdienst: es ist 
keine Kohle da für Herd und Ofen, keine Kohle für den Be- 
trieb der Fabriken. Spartakus schnellt empor. Die Entente 
verlangt gleichzeitig das Ihrige. Sie verlangt als regelmäßigen 
Tribut die Ablieferung eines großen Teiles von unserem 
Zahresertrag an Kohlen. Wir aber haben weiter nichts, als 
plakatierte Ministerreden voll Polemik gegen das alte Spstem. 
Die Kohleninterpellation der beiden Parteien der Rechten 
wird von Geheimrat Hugenberg begründet, dem früheren 
Generaldirektor von Krupp. Kein einziges Wort der An- 
klage gegen die Regierung kommt aus seinem Munde. Nichts 
könnte den furchtbaren Ernst sinnfälliger machen. Nur Zahl 
reiht sich an Zahl, Tatsache an Tatsache. Wenn er wollte, 
könnte Hugenberg den Ruf dieser Regierung, die Monate 
vertändelt und verzettelt hat, vernichten. Er gibt aber nur 
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