Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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Meißen, vor allem die Bergwerke zu Freiberg, also die Begräbnis- 
stätten der Familie und die gemeinsame Quelle ihres Reichtumes, 
blieben in gemeinsamem Besitz. Auch wurden, was bald von Wichtigkeit 
werden sollte, besondere Bestimmungen gegen einseitige Landesver- 
äußerungen getroffen. 
Balthasar und Friedrich der Friedfertige von Thüringen. 
Durch die Chemnitzer Teilung vom 13. November 1382 fiel 
Thüringen an Balthasar, dem seine Gattin Margaretha, die Tochter 
Burggraf Albrechts von Nürnberg, ihren Anteil an den hennebergischen 
Besitzungen zubrachte. Der bei Übernahme der selbständigen Herrschaft 
schon sechsundvierzigjährige Landgraf wird uns als eine heitere und 
ritterliche Persönlichkeit geschildert, der sich gern im Kreise liebens- 
würdiger und schöner Frauen bewegte, dafür wohl freilich an Schärfe 
und politischer Energie hinter seinem Bruder Wilhelm von Meißen 
zurückstand. Um sich in seinem Anteil zu sichern, schloß er mancherlei 
Bündnisse ab, die nach Sitte der Zeit immer nur auf ein paar Jahre 
Geltung haben sollten. Derartige Verbindung ging er 1382 mit den 
Grafen von Mansfeld, den Herren von Querfurt und der Landgräfin- 
Witwe mit ihren drei Söhnen ein, im folgenden Jahre einte er sich 
nochmals mit den Osterländern, dem Erzbischof Albrecht von Magde- 
burg und dem Herzeg Wenzeslaus von Sachsen; 1384 auf zwei Jahre 
wieder mit den Osterländern und den Städten Erfurt und Mühlhausen, 
1385 auf vier Jahre mit dem Erzbischof Adolf I. von Mainz. Die Städte 
Erfurt und Mühlhausen waren ihm verpflichtet, weil er ihnen 1382 
das Raubschloß Brandenfels hatte gewinnen helfen, von wo aus beiden 
Städten mancherlei Schaden zugefügt worden war. 
Auch Balthasar wurde durch das Glück mit mancherlei Gebiets- 
erweiterungen begünstigt. Die hennebergische Mitgift seiner Gemahlin 
wurde schon erwähnt; im Jahre 1385 ferner, in dem ihm sein einziger 
Sohn Friedrich geboren wurde, kam durch den Tod des letzten Grafen 
von Käfernburg, der in Palästina auf einer Wallfahrt gestorben war, 
aber doch von den Seinigen nach der Heimat gebracht und in Georgen- 
thal als der letzte seines Geschlechts mit Schild und Helm begraben 
wurde, die Grafschaft Käfernburg an den Landgrafen als Lehnsherrn.
	        
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