Full text: Das Interregnum.

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16. Oktober 1266 dem Conrad Stromeir den Reichswald von Nürn- 
berg zur Verwaltung!) und belehnt am 28. Mai 1267 die Tochter 
des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit der Burggrafschaft und 
anderen Lehen, die ihr Vater vom Reiche trägt: „cum vacante 
imperio Romano omnes feudorum collationes sive ordinationes iure 
dignitatis offieii nostri, quod ab imperio tenemus, ad nos pertineant 
indifferenter.“2) Dem Schwabenspiegel ist das Vikariat des Pfalzgrafen 
bei erledigtem Throne wohl bekannt ?), und eine undatirte, etwa ins 
Jahr 1277 oder 1278 fallende Urkunde Rudolfs I.*) spricht bereits 
vom pfälzischen Vikariat über das ganze Reich und für die ganze 
Reichsverwaltung als einer von Alters her bestehenden Einrichtung: 
„Cum ..... comes palatinus Rheni, dux Bawarie, inter alias 
suorum prineipatuum praerogativas hoc insigne ius habeat ab 
antiquo, quod vacante imperio prineipatus terras possessiones et 
alia jura imperii eustodire debeat et sinceritate debita conservare, 
quousque Romano imperio de prineipe sit provisum ....." 
Auch in der Zeit des Kampfes Ludwigs des Bayern mit der Kurie 
wird auf der königlichen Seite des Vikariats des Pfalzgrafen im Gegen- 
satze zu dem vom Papste in Anspruch genommenen Rechte auf die 
Reichsverwesung häufig als eines Instituts gedacht, das seit uralter 
Zeit bestanden habe. So sagt Ludwig selbst in der Sachsenhausener 
Appellation gegen den päpstlichen Prozess vom Jahre 1324: 
„eum enim vacante imperio Comiti Palatino Rheni de jure 
et approbataimperiiconsuetudineobservatahaotenus 
inconcusse, praesertiminpartibus Alamaniae, competat 
jJus administrandi jura imperii, feuda ecelesiastica et temporalia 
conferendi et euneta alia negotia disponendi....."®) 
Uebertriebener drückt sich ein im Jahre 1338 in der Umgebung 
Ludwigs entstandener Aufsatz aus, der durch das Werk des Nicolaus 
Minorita als Bruchstück auf uns gekommen ist.®) Dort heisst es: 
  
1) Hist. Norimb. dipl. 157; Mon. Zoller. Il, no. 108. 
2) Oerrer, Geschichte der Burggrafen zu Nürnberg II. S. 475 f.; Mon. Zoller. 
II, no. 111; Koca und WırLe a.a. 0. no. 803. 
3) Lehnr. Lassb. 41c, 147. 
4) Borumer, Reg. Imp. add. I, p. XIX; Witt. Reg. 136; Merke, Hallische 
Festschrift für Pernice. S. 7; Koch und WiLLe, no. 987. 
5) Baruze, Vitae pap. Avenion. II, 493. 
6) Boeumer, Fontes IV. 592ff. Vgl. auch einen ähnlichen Aufsatz aus mino- 
ritischer Feder bei Nicolaus Minorita in BoEHMER, Fontes IV. 597 ff. Der Inbalt 
dieser Schriften ist um deswillen nicht ohne Werth, weil sie offiziösen Ursprungs 
sind. Vgl. dazu RırzLeg, Lit. Widers. S. 99 ff.; MöLLer, Kampf Ludwigs, II. S. 86 f.
	        
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