Full text: Vorgeschichte des Waffenstillstandes.

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Dr. Solf erklärt es für notwendig, daß alle Staatssekretäre ausdrücklich zu 
summen. · 
Freiherr von Stein erklärt, das nur zu können, wenn ihm alle Verhandlungen, 
insbesondere die Außerungen der militärischen Instanzen, betannt seien. 
Scheüch aufgefordert, sich über die militärische Lage zu äußern, hält das für 
seine Person nicht für möglich. 
von Haeften erklärt die JZustimmung des Generals Luden- 
dorff zum Entwurf der Note, wünscht aber statt „Räumungs ver- 
langen= „Räumungsvorschlag= zu setzen. 
Deutelmoser verliest die Außerung des Obersten Heye in der Besprechung vom 
9. Oktober und Exzellenz Ludendorffs Zustimmung dazu. 
von Haeften meint, Exzellenz Ludendorff habe die Lage wohl nicht ganz so be- 
drohlich angesehen, wie der Oberst Heye. 
Reichskanzler Prinz Max von Baden erwidert darauf folgendes: Am Abend 
des 1. Oktober sei ihm der Reichskanzlerposten angevoten worden mit dem gleichzeitigen 
Verlangen, sofort die Friedensvermittlung Wilsons nachzusuchen. Er habe sich 
dagegen gesträubt und mindestens § Tage warten wollen.! 
um die neue Regierung zukonsolidieren und nicht den Ein- 
druck hervorzurufen, als handeln wir bei unserer Bitte 
um Friedensvermittlung unter dem Drucke eines mili- 
tärischen Jusammenbruches. Am gleichen Abend habe eine Besprechung 
zwischen ihm, dem Feldmarschall von Hindenburg und den Herren von Berg, von Payer 
und von Hintze stattgefunden. Im Verlaufe dieser Unterredung habe er mehr- 
mals an die O. H. L. im Großen Hauptquartier die tele- 
phonische Anfrage richten lassen, ob nicht mit der Note 
gewartetwerdenkönne. Darauf sei vom General Ludendorff die telephonische 
Antwort erteilt worden, wenn er, der Prinz, am nächsten Morgen um 10 Uhr noch 
nicht Reichskanzler sei, so solle lieber der Vizekanzler Herr von Payer noch heute 
Abend die Note unterzeichnen. Durchgesetzt hätten die O. H. L. und 
der Staatssekretär von Hintze die Note an Amerika gegenüber Bedenken, die sowohl 
er selbst, als die Herren von Payer und Solf hatten. So stark sei damals das 
Drängen der O. H. L. gewesen. In der jetzt zu entwerfenden Note handele es sich um 
die Konsequenz jenes ersten Schrittes. Vielleicht sei jetzt etwas mehr Ruhe bei der 
O. H. L., aber sie halte doch fest an der Forderung eines sofortigen Waffen- 
stillstandes. 
von Haeften erklärt auf Anfrage diese Darstellung für richtig, nur habe er die 
telephonische Antwort des Generals Ludendorff auf die Anfrage des Prinzen nicht 
mehr ganz genau in der Erinnerung. 
von Payer erklärt hierzu, das Telephonat habe ausgesprochen, wenn Prinz 
Mag bis heute abend 7 Uhr Reichskanzler sei, könne bis zum nächsten Morgen 
um 10 Uhr gewattet werden, sonst müsse die Note sofort mit seiner, Payers 
Unterschrift, abgesandt werden. 
Dr. Solf: Er habe ebenfalls den Feldmarschall von Hindenburg gefragt, ob 
wir nicht 8 oder wenigstens 4 Tage Zeit hätten. Der Feldmarschall habe erwidert, 
darauf könne er keine bestimmte Antwort geben und seine Erwiderung mit den Worten 
geschlossen: Machen Sie schnell machen Sie schnell.
	        
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